1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Im Team lernen und kreativ sein

Projektarbeit an der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe
Im Team lernen und kreativ sein

Jedes Jahr im Herbst startet ein von den Schülern sehr begehrter Ausbildungsteil: die Projekt- arbeit, die einen besonderen Stellenwert, im Rahmen der einjährigen Meisterausbildung an der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe, einnimmt. Das Thema des letzten Jahres hieß „Wandhängende Minibar“.

Die Aufgabe der Projektarbeit umfasst alles, was später von einem Meister im Betrieb erwartet wird: Vom Kundenauftrag, den die Schüler selbst auswählen können, bis zur Planung – verbunden mit der Erprobung innovativer Werkstoffe und Konstruktionsdetails und der Kontrolle anhand von Modellen. Dann die Erstellung der Fertigungszeichnung und Kalkulation, die komplette Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung bis zur Herstellung in der Werkstatt. Zum Anschluss der Projektarbeit erfolgt die Präsentation vor der Schulleitung und einem interessierten Publikum.

Da die Aufgabe traditionell als Team – meist in Zweier- oder Dreiergruppen – erarbeitet wird, steht eine Übung zur Teamarbeit und Teamfähigkeit am Anfang: So musste beispielsweise von jedem Team aus Strohhalmen, Büroklammern und Tesafilm innerhalb von 20 Minuten ein Turm gebaut werden. Anschließend wurden aus den gemachten Erfahrungen die Anforderungen an gut funktionierende Teams gemeinsam diskutiert und erarbeitet.
Viele Sitzungen und Teambesprechungen waren notwendig, um aus einer Idee einen brauchbaren Entwurf entstehen zu lassen. Dieser wurde dann der gesamten Klasse vorgestellt.
Der experimentelle Charakter der Aufgabe war und ist bei diesem Ausbildungsteil der Lehrerschaft sehr wichtig. „Wer während des Besuchs der Meisterschule keine Neugier und keine Erfahrungen im Ausprobieren und „Tüfteln“ sammeln kann“, so erläutert Elisabeth Webler, Leiterin der Meisterschule Tischler/Schreiner an der Heinrich-Hübsch-Schule, „der wird später in der Werkstatt eher auf Altbewährtes zurückgreifen. Der heutige, anspruchsvolle Kunde wünscht sich individuelle Entwürfe und will mit attraktiven Möbeln und Einbauten bedient werden.“
Und so wurde die Entwurfsphase mit dem Bau von Arbeitmodellen begleitet. Hier konnten neue Konstruktionen, Beschläge und Verfahren im Vorfeld auf ihre Verwendbarkeit und Haltbarkeit geprüft werden. Dabei wurde so manche Konstruktion – die als Idee begeisterte – nach kritischer Überprüfung wieder verworfen.
Auch Maße, Höhen und Proportionen können anhand der Modelle begutachtet und gut kontrolliert werden. Mit einem guten Foto des Modells kann dem Kunden ein realistischer Eindruck des späteren Möbels vermittelt werden. Möglicherweise auch eine überzeugende Hilfe, die zur Auftragserteilung führen könnte, wenn der Kunde das liebevoll gearbeitete Modell in die Hand nehmen kann und einen Eindruck der handwerklichen Qualität bekommt. Meist ist eine Perspektive – von Hand gezeichnet oder mit einem Zeichenprogramm erstellt – für den Kunden hilfreich und ausreichend.
Für viele Schüler gab die Projektarbeit zum ersten Mal den Raum und die Zeit, um beispielsweise Formverleimungen auszuprobieren und die diversen Materialien testen zu können.
Im letzten Jahr wurde das Thema „Wandhängende Minibar“ ausgewählt – mini deshalb, weil auf den Einbau eines Kühlschranks aus Kostengründen verzichtet werden sollte.
Nachdem die Entwürfe am Computer in Fertigungszeichnungen umgesetzt, die Preise kalkuliert und das gesamte Material bestellt war, wurde der Projektauftrag in der Werkstatt gefertigt
Die Zeitvorgabe für die Fertigung betrug 40 Stunden. Wer beim Entwurf zu großzügig kalkuliert hatte, kam jetzt mächtig in’s Schwitzen, denn der Tag der Präsentation stand bei Beginn der Projektarbeit bereits fest.
Zur Präsentation wurde von der Schulleitung ein fachkundiges Publikum eingeladen: ehemalige Schüler, die Prüfungskommission, Betriebsinhaber, Vertreter der Stadt und natürlich das Kollegium. Jedes Team stellte dabei ihre Arbeiten vor und musste sich den Fragen der Anwesenden stellen – eine hervorragende Übung für die Vorstellung des Meisterstücks vor der Prüfungskommission am Ende der Ausbildung.
Es liegt in der Natur dieser Projektarbeit, dass nicht alle Probleme vollkommen zufrieden stellend gelöst wurden, denn die Projektarbeit begann bereits nach den Herbstferien – also nur wenige Wochen nach Unterrichtsbeginn. Außerdem sollten in diesem recht knappen Zeitraum mögliche Konstruktionen, Materialien und Beschläge ausprobiert werden.
Trotz der Hektik waren die Teams aufgefordert worden, für alle, noch nicht optimal gelösten Probleme entsprechende Verbesserungsvorschläge vorzulegen. So konnte z. B. bei der runden Minibar der Klappenbeschlag durch den Einbau von Federn benutzerfreundlicher und sicherer gestaltet werden.
„Das hat richtig was gebracht“, so der Originalton eines Meisterschülers nach dem kleinen Fest, das alljährlich den Abschluss der Projektarbeit bildet. ■
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de