Der Innenarchitekt ist Gestalter und Ingenieur zugleich. Künstlerische Begabung und Kreativität sind Voraussetzung für die Gestaltungsarbeit. Unterschätzt werden sollte jedoch nicht der technisch-konstruktive Anteil der Arbeit des Innenarchitekten. Als Facharchitekt liegt sein Aufgabengebiet im Innenraum.
Von Altbauerneuerung, Modernisierung und Umbaumaßnahmen über Raumgestaltung und Ausbauplanung bis hin zum Designbereich reicht das Tätigkeitsspektrum des Innenarchitekten. Über den Entwurf und die detaillierte Planung hinaus betreut der Innenarchitekt die gesamte Ausführung, überwacht die Kosten und Termine und übernimmt die Bauleitung.
Nach dem Studium der Innenarchitektur mit dem Abschluß als Diplom-lngenieur und einer zwei- bis dreijährigen Praxiszeit erfolgt die Eintragung in die Architektenkammer. „Erst dann darf sich der Absolvent als Mitglied der Architektenkammer Innenarchitekt nennen”, unterstreicht Dipl.-Ing. Elke Kaiser, Geschäftsführerin Bund Deutscher Innenarchitekten BDIA. „Der Titel Innenarchitekt ist geschützt und gibt somit Auskunft über die erforderliche Qualifizierung. Der Innenarchitekt kann Bauanträge, die im Rahmen seiner Berufsaufgaben liegen, beim Bauamt einreichen.”
Nicht nur im Architektur- oder Innenarchitekturbüro, auch in Werbeagenturen, Laden- und Messebauunternehmen, bei Möbelherstellern, in Einrichtungshäusern und zunehmend im Bereich der Immobilienbewirtschaftung hat der Innenarchitekt sein Betätigungsfeld. Elke Kaiser: „Ungefähr 50 % der Innenarchitekten arbeiten im Angestelltenverhältnis, der andere Teil ist selbständig als Freiberufler tätig.”
Wo kann man Innenarchitektur studieren?
An 16 Fachhochschulen und Kunstakademien ist das Studium der Innenarchitektur in Deutschland möglich. Elke Kaiser: „Voraussetzung ist das Abitur oder die Fachhochschulreife, zum Teil in Verbindung mit dem Nachweis eines Praktikums vor Aufnahme des Studiums. Eine abgeschlossene Lehre im berufsverwandten Bereich wird üblicherweise für die nachzuweisende Praktikumszeit anerkannt. Die Erfahrungen der praktischen Berufstätigkeit innerhalb einer Lehre werden im späteren Arbeitsleben als sehr sinnvolle Ergänzung zum Studium gewertet. Groß ist das Interesse für das Studium, so daß nicht alle Bewerber einen Studienplatz erhalten.” Die Studentenzahlen an den einzelnen Hochschulen variieren beträchtlich – sie reichen von 20 bis zu annähernd 1000 Studenten im Studiengang Innenarchitektur. Unterschiedlich sind auch die Studienausrichtungen und Fächer-angebote; ein Vergleich und ein Besuch, der in die engere Wahl gezogenen Hochschulen, lohnt sich also.
Die Regelstudienzeit liegt zwischen acht und zehn Semestern. Informationen zu Studieninhalten, Zusatzangeboten, Studiendauer und Zugangsvoraussetzungen sollten direkt bei der einzelnen Hochschule (s. Tabelle) angefordert werden.
Informationen zum Studium und Beruf des Innenarchitekten enthalten die Blätter zur Berufskunde „Innenarchitekt/Innenarchitektin”, Nr. 2 – Xl F01, der Bundesanstalt für Arbeit.
Der Bund Deutscher Innenarchitekten BDIA stellt Praktikumslisten mit Adressen von Mitgliedern, die generell bereit sind, Praktikanten zu beschäftigen, zur Verfügung.
Anfragen an:
BDIA-Bundesgeschäftsstelle, Postfach 320309, 53206 Bonn, Tel. 02 28/44 24 14, Fax ~/44 43 87, E-Mail: bdia@architekt.de, Internet: www.architekt. de/bdia. n
Teilen: