Tischlerinnen und Tischler mit der schulischen Vorbildung Abitur oder Fachhochschulreife haben die Möglichkeit, durch ein Studium an einer Fachhochschule oder an einer Berufsakademie, sich weiter zu qualifizieren. Ziel des Studiums, das in der Regel sieben bzw. acht Semester umfaßt, ist die Ausbildung zum Diplom-Ingenieur. Nach Bestehen der Fachprüfungen und der Diplomarbeit sind die Absolventen berechtigt, die Berufsbezeichnung: „Dipl.-Ing. (FH)“ für den Hochschulabschluß bzw. (BA) für den Abschluß an einer Berufsakademie jeweils mit dem Zusatz „Holztechnik“ zu führen.
Ingenieurausbildung an Fachhochschulen
In Deutschland wird das Ingenieurstudium mit der Fachrichtung „Holztechnik“ an den Fachhochschulen Eberswalde, Hildesheim/Holzminden, Lippe in Lemgo und Rosenheim, in der Schweiz an der Schweizerischen Ingenieurschule für die Holzwirtschaft in Biel, in Österreich am Holztechnikum Kuchl bei Salzburg sowie an der HTBL in Mödling angeboten.
Vorraussetzung für die Zulassung zum Studium sind in der Regel die allgemeine Hochschulreife (Abitur), die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife (Abschluß der 12. Klasse einer Fachoberschule).
Das sieben- bzw. achtsemestrige Studium besteht aus dem Grundstudium (zwei bzw. drei Semester) und dem Hauptstudium, von denen jeweils ein Semester als praktisches Semester mit in der Holzindustrie oder im Holzbau abzuleistender ingenieurmäßiger Tätigkeit ist. Bewerbern mit einschlägiger abgeschlossener Lehre kann das 1. Praktikum erlassen werden. In diesem Zusammenhang ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die Regelungen und der Studiumablauf in den einzelnen Fachhochschulen differieren kann.
Weitere Informationen:
• Fachhochschule Eberswalde, Studienamt, Alfred-Moller-Str. 1, 16225 Eberswalde
Tel. 03 34/6 54 31
Fax ~/6 54 84 bzw. 6 54 45
• Fachhochschule Hildesheim/ Holzminden, Studiengang Holzingenieurwesen,
Hohnsen 2, 31134 Hildesheim
Tel. 0 51 21/88 12 51
Fax ~/88 11 25
• Fachhochschule Lippe/Lemgo, Liebigstr. 87, 32657 Lemgo
Tel. 0 52 61/702-227, oder
direkt beim Fachbereich Produktionstechnik und Logistik
Tel. 0 52 61/702-272,
Fax ~/702-277, oder
E-Mail: siebrass@cc.fh-lippe.de
• Fachhochschule Rosenheim,
Marienberger Straße 26, 83024 Rosenheim
Studienamt Tel. 0 80 31/805-155
Sekretariat Holztechnik
Tel. 0 80 31/805-300
Sekretariat Holzbau und Ausbau
Tel. 0 80 31/805-303; Fax ~/805-105
• Fachhochschul-Studiengang „Holztechnik und Holzwirtschaft“ am Holztechnikum Kuchl, Markt 136, A-5431 Kuchl
Tel. 00 43-(0)62 44/53 72-0,
Fax ~/5 37 22
• Schweizerische Ingenieur- und Technikerschule für die Holzwirtschaft (SISH), Solothurnstr. 102, CH-2504 Biel
Tel. 00 41-(0)3 23 44 02 80
In Baden-Württemberg wird das Studium zum Diplomingenieur Holztechnik auch an der Berufsakademie Mosbach angeboten. Die Abschlüsse an diesen Berufsakademien sind zwar denen der Fachhochschulen gleichgestellt, die Struktur dieses Ausbildungsweges ist dennoch durch eine Reihe von Besonderheiten gekennzeichnet.
So beträgt die Studiendauer sechs Semester (FH acht Semester), Voraussetzung zur Immatrikulation ist die „Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung“, d. h. üblicherweise das dreizehnjährige Abitur (die „Fachhochschulreife“ ist nicht ausreichend). Die Semester sind hälftig geteilt in je eine Theorie- und Praxisphase von jeweils zwölf Wochen. Im Ergebnis sind dies sechs Theorieperioden (vergleichbar mit den FH’s) und sechs Praxisperioden (gegenüber nur zwei Praxissemestern an den Fachhochschulen). Der dreimal höhere Anteil praxisorientierter Ausbildungszeit gegenüber den FH’s bei vergleichbarem Zeitvolumina für theoretische Studien bei gleichzeitig um 25 % kürzerer Studiendauer, wird durch den Wegfall längerer, das Studium unterbrechender Semesterferien möglich, denn an der Berufsakademie gelten die gesetzlichen Regelungen für einen jährlichen Erholungsurlaub von üblicherweise ca. vier Wochen. Vor Studiumbeginn schließen ein Ausbildungsunternehmen und der Studieninteressent einen von der Berufsakademie vorgegebenen Ausbildungsvertrag. Auf dieser Basis wird die Immatrikulation beantragt. Danach ist der Student sowohl Betriebsangehöriger als auch Student der Berufsakademie, was für beide Seiten Vorteile bringt: geregelte Ausbildungsvergütung, die über die gesamte Studiendauer, also auch während der Theoriezeit an der Berufsakademie, gezahlt wird. Das Unternehmen hat die Möglichkeit, auf für den Betrieb relevante Ausbildungsschwerpunkte Einfluß zu nehmen, d. h. aktuelle Problemstellungen mit Unterstützung der Berufsakademie erarbeiten zu lassen.
Nach dem viersemestrigen Grundstudium (Abschluß: „Ingenieur-Assistent“) besteht die Möglichkeit, eine von zwei möglichen Vertiefungsrichtungen zu wählen: „Möbel und Innenausbau“ oder „Holzbearbeitung, Bauelemente, Holzbau“. n
Weitere Informationen:
• Berufsakademie Mosbach,
Lohrtalweg 10, 74821 Mosbach
Tel. 0 62 61/8 75 12
Fax ~/8 75 04
• Berufsakademie Sachsen
Staatliche Studienakademie Dresden, Heideparkstr. 8, 01099 Dresden
Tel. 03 51/81 33 40
Fax ~/8 13 34 29
Teilen: