Maßgeschneiderte Schranksysteme sind als Individuelle Lösungen für Wohnungen und Büros voll im Trend – und bieten für Hersteller und Händler hervorragende Marktchancen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Meerbuscher Unternehmensberatung KMC Management Consultants, die den europäischen Markt untersucht haben und auch neue Chancen in Deutschland sehen.
Seit der Jahrtausendwende hat die Möbelbranche europaweit große Schwierigkeiten. Der Grund dafür ist der starke Wettbewerbsdruck unter den zahlreichen kleinen Herstellern. Antizyklisch dagegen entwickelt sich das Geschäft mit individuell angepassten Schranklösungen zu einem Boom. Eine Rolle dabei spielt der Trend hin zu leise laufenden Schwebe- und Gleittüren. „Die Studie zeigt, dass in ausgewählten Märkten hervorragende Wachstumschancen bestehen – wenn das richtige Vertriebskonzept zum Einsatz kommt“, so Niels Kunov, Partner der KMC Management Consultants.
Dies gilt insbesondere für Großbritannien, wo von KMC befragte Experten eine Verdoppelung des Marktes innerhalb der kommenden drei bis vier Jahre erwarten und für den deutschen Markt, der im Vergleich zu anderen Märkten noch in den Kinderschuhen steckt. Sicherlich spricht für Großbritanniens Potenzial auch der hohe Eigenheimanteil, während in Deutschland die Menschen vornehmlich zur Miete wohnen.
In Dänemark beispielsweise hat eine rasante Entwicklung in diesem Markt stattgefunden, weil man einen neuen und ungewöhnlichen Kanal aufgetan hat: den Küchenfachhandel. So bietet der dortige Marktführer konkurrenzlose Vertriebsbedingungen und benötigt für eine Lieferung im Schnitt weniger als zehn Tage anstelle von sonst üblichen sechs Wochen.
Gerade auch in Deutschland wäre dies ein deutlicher Wettbewerbsvorteil. Denn: Die Händler als wichtigste Kunden der Möbelhersteller können so einen wesentlich rascheren Cash Flow erzielen. KMC rät deshalb den Herstellern sich breiter aufzustellen und alternative Vertriebskanäle zu suchen. „Ich empfehle dem dänischen Beispiel zu folgen. Gerade im Küchenfachhandel steckt noch viel Wachstumspotenzial für dieses Nischensegment“, so Kunov. „Auch die renommierten Möbelhäuser sollten maßgeschneiderte Schranklösungen flächendeckender anbieten, den Trend stärker aufgreifen und sich damit von Wettbewerbern differenzieren.“ ■
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