Die Zahl der Kleinbetriebe im nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerk steigt, während es weniger Großbetriebe gibt. Dies zwingt den Fachverband des Tischlerhandwerks NRW dazu, seine Beiträge zu ändern. Wie solch eine Änderung aussehen könnte, darüber wurde auf der diesjährigen Herbstmitgliederversammlung in Lünen angeregt diskutiert.
„Wir müssen etwas ändern, um die Arbeit des Verbandes aber auch der Innungen zu erhalten“, machte Hauptgeschäftsführer Dieter Roxlau den Delegierten deutlich. Laut Vorschlag des Vorstandes soll der Grundbeitrag von 75,40 Euro auf 120 Euro pro Jahr angehoben werden, der Zusatzbeitrag würde auf 1,7 ‰ sinken. Dadurch ergäbe sich eine höhere Belastung der Klein- und Kleinstbetriebe, die aber, so Dieter Roxlau, unumgänglich sei. „Betriebe mit weniger als vier Mitarbeitern tragen im Vergleich zu Großbetrieben nicht ausreichend zur Finanzierung der Verbandsar-beit bei.“ Die Gruppe der Klein- und Kleinstbetriebe nimmt aber offensichtlich weiter zu. Wie eine Mitgliederbefragung des Verbandes im vergangenen Jahr ergab, liegt die durchschnittliche Betriebsgröße nur noch bei 4,5 Mitarbeitern. Die Innungen müssten durch die Änderung der Verbandsbeiträge ihre Mitgliedsbeiträge ebenfalls anpassen – je nach Mitgliederstruktur sogar erheblich. Obermeister Frank Wilkening rechnete für seine Innung Rhein-Erft vor, dass sie die Beiträge um 22 Prozent anheben müssten. Er befürchtet dadurch Austritte von Betrieben und bat den Landesvorstand, Einsparmöglichkeiten in der Verbandsarbeit noch einmal extern zu überprüfen. Dieter Roxlau versprach, jeder Einsparmöglichkeit nachzugehen, wies aber darauf hin, dass allein die Kosten für die Geschäftsstelle seit 2002 um 27 Prozent gekürzt worden seien. Weitere Einsparungen seien ohne Qualitätsverlust bei der Verbandsarbeit kaum möglich. „Wir gehen sonst ans Eingemachte und müssten grundlegende Bereiche beschneiden.“
Bei einer Probeabstimmung zeigte sich ein deutliches Bild: 75 Delegierte stimmten für die Beitragsänderung, 8 enthielten sich der Stimme, 8 stimmten dagegen.
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