Praxisvertiefung Möbelgestaltung ist ein Projekt der Deutschen Werkstätten Hellerau GmbH u. der Handwerkskammer Dresden zur beruflichen Förderung von Tischlerlehrlingen des sächsischen Handwerks. Es soll geeigneten Lehrlingen innerhalb des Rahmenlehrplanes Kenntnisse und Fertigkeiten bei Entwurf, Gestaltung und Ausführung von Möbelstücken vermitteln und dazu beitragen, das Tischlerhandwerk als „gestaltenden Beruf“ zu verstehen.
Die Idee
Leistungsstarke und lernmotivierte Lehrlinge im 3. Ausbildungsjahr erhalten die Möglichkeit für insgesamt 9 Wochen ihre berufspraktische Ausbildung in Lehrgangsform fortzusetzen – zielgerichtet in der Gestaltung und Fertigung von Einzelmöbeln.
Jungen Handwerkern soll Gelegenheit gegeben werden, unter Anleitung Produkte zu gestalten und sich so bereits in der Lehrzeit auf die zunehmenden Leistungsanforderungen im Tischlerhandwerk vorzubereiten. Der Lehrgang soll auch für eine weiterführende Entwicklung anregen, sei es um Gestalter im Handwerk oder um Designer zu werden.
Das Projekt wurde gefördert aus Zuwendungen des Freistaates Sachsen u. des Europäischen Sozialfonds im Rahmen der Ausbildungsverbundförderung.
Die Auszubildenden beteiligen sich finanziell an den Materialkosten für die persönlich erworbenen Möbel.
Der aus drei Unterrichtsblöcken bestehende Lehrgang ist praxisbetont. Er setzt die Akzente auf die Gestaltung zeitgemäßer Einzelmöbel aber stets in Verbindung mit individueller Herstellung in handwerklicher Qualität.
Der theoretische Teil des Lehrgangs umfaßt annähernd 50 Std. und wird ausschließlich Samstags u. damit über die wöchentliche Ausbildungszeit von 40 Std. hinaus durchgeführt.
Das Anliegen des Lehrgangs deckt sich völlig mit grundlegenden Zielrichtungen der seit 1997 gültigen Ausbildungsordnung für Tischler. Die Bewertung der Möbel erfolgt jeweils nach Abschluß eines Blockes durch eine Kommission bestehend aus 4 Betriebsvertretern. Bewertungsinhalte sind:
• Idee und Entwurfskonzept,
• Gestaltung
• Schwierigkeitsgrad
• Qualität
Davon unabhängig bewertet der für den Prüfling zuständige Gesellenprüfungsausschuß das Möbel im Rahmen der Gesellenprüfung. (3. Block)
Die Teilnehmer werden über Kontakte mit Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben vom Ausbildungsberater der Handwerkskammer ausgewählt u. vorgeschlagen.
Neben dem Vorgeschlagenen selbst entscheidet letztlich der Ausbildungsbetrieb über die Teilnahme seines Lehrlings. Für den Ausbildungsbetrieb bedeutet die Zustimmung zur Teilnahme des Lehrlings am Lehrgang auch eine hoch anzuerkennende materielle Leistung, denn er zahlt das Lehrlingsentgelt für diese Zeit weiter. n
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