Neues Führungstrio

Nachfolger von Alfred Zimmer aus Quierschied als Verbandsvorsitzender und Landesinnungsmeister wurde einer seiner bisherigen Stellvertreter: Schreinermeister Edgar Arend. Der 47-jährige kommt aus dem Waderner Ortsteil Bardenbach. In seiner Heimatstadt ist Arend auch politisch aktiv: als Mitgliedder CDU-Stadt-ratsfraktion. Der anwesende Kammerpräsident Winfried E. Frank konnte dem neugewählten Landesinnungsmeister voller Stolz gratulieren, denn Arend verdiente sich in den 80er Jahren erste handwerkspolitische Meriten bei der Kammer, und zwar als Vorsitzender des Forums junger Handwerksunternehmer, das sich damit als ausgezeichnete Nachwuchsschmiede bewiesen hat. Da auch der weitere bisherige stellvertretende Vorsitzende, Reinhold Dincher, Püttlingen, aus Altersgründen nicht mehr kandidierte, kam es zur Wahl zweier neuer Stellvertreter. Diese Ämter übernehmen nun Manfred Johann, 51, aus Oberthal, und Karl-Friedrich Hodapp, 41, aus Saarbrücken. “Mit diesem Führungstrio und Geschäftsführer Michael Peter kann die Schreinerinnung des Saarlandes ihre positive Entwicklung mit Sicherheit fortführen”, so der scheidende Vorsitzende Alfred Zimmer. Und in der Tat haben sich in den letzten Jahren die beiden Organisationen des Schreinerhandwerkes an der Saar, die Innung und der Wirtschaftsverband HKH, als wichtige Dienstleister für die 330 Mitgliedsbetriebe etabliert. Darüber hinaus konnte Geschäftsführer Michael Peter in seinem Rechenschaftsbericht darauf verweisen, daß sich trotz erheblicher Investitionen im zurückliegenden Jahr die finanzielle Situation von Innung und Verband noch nie so positiv dargestellt habe. Der Hauptgrund dafür sei die ungebrochen große Ausbildungsbereitschaft im saarländischen Schreinerhandwerk, die in der Zahl von über 600 besetzten Lehrstellen zum Ausdruck komme und die zu einer vollen Auslastung der verbandseigenen Lehrwerkstatt führe. Leider könne damit die wirtschaftliche Entwicklung der Branche selbst nicht mithalten. Mittlerweile schon im dritten Jahr hintereinander sei 1997 geschäftlich für viele Betriebe enttäuschend verlaufen.

Auf die zum 1. April erneut novellierte Handwerksordnung und die seit Jahren schon bestehende Konkurrenz zu nichtvollhandwerklichen Betrieben, die ohne Meisterbrief nur genormte Baufertigteile montieren dürfen, haben nun die saarländischen Schreiner – bundesweit wohl als eine der ersten Schreinerinnungen überhaupt – mit der Öffnung der Innung für diese sogenannten “B-Betriebe” (als “handwerksähnliches, nicht meisterliches Gewerbe in die “Anlage B” der Handwerksordnung eingetragen) reagiert. “Wir wollen Integration statt Konfrontation, gesunde statt ruinöse Konkurrenz”, so der frischgekürte Landesinnungsmeister Edgar Arend: “Die Montagebetriebe können viel von uns lernen, nämlich eine vernünftige Kalkulation und solides handwerkliches Arbeiten. Wir wollen auch mit den Nicht-Meisterbetrieben ins Gespräch kommen – oder wie es unser Kammerpräsident formuliert hat: Wir leben nicht mehr in Zunftzeiten, die Zukunft des Handwerks allgemein – und ich meine des Schreinerhandwerks insbesondere – liegt im offensiven Dialog statt in Abschottung.” n