Höhere Auftrags- und Umsatzzahlen verzeichnen die rund 8400 Tischlerbetriebe des Landes Nordrhein-Westfalen. In einer repräsentativen Konjunkturumfrage des Fachverbandes Holz und Kunststoff NRW schätzen 28,9 % der Befragten die gegenwärtige Geschäftslage als gut, 55,1 % als befriedigend ein. Für das Jahr 2000 prognostizieren mehr als ein Viertel aller Befragten (27,7 %) eine Verbesserung der allgemeinen Geschäftslage. Knapp 60 % gehen von einem stabilen Geschäftsverlauf aus.
Gegenüber dem Herbst verbesserte sich der branchenspezifische Geschäftsklima-Index von 67,9 auf 83 Punkte. Dies ist der höchste Frühjahrswert seit 1992. „Lokomotive“ der Branchenkonjunktur ist weiterhin der Möbel- und Innenausbau. In dieser Gruppe bezeichnen 41 % der Unternehmen die gegenwärtige Situation als gut, nur jeder zehnte als schlecht. Statt zuletzt 35 bis 45 % haben im Jahr 2000 nur noch 28,7 % der Unternehmen zu Jahrsbeginn mit Verlusten zu kämpfen gehabt. Mehr als die Hälfte (54,8 %) hat dagegen den hohen Auftragsbestand vom Herbst halten können. Entsprechend beständig sind die Auftragsreichweiten: Mit durchschnittlich 6,7 Wochen ist die Auftragsdecke gegenüber dem Herbst 1999 (6,9 Wochen) leicht gefallen, liegt aber über dem Frühjahrswert 1999 (6,6 Wochen). Positiv gegen den Saisontrend hat sich die Reichweite bei den Bautischlern von 5,2 im Herbst auf jetzt 5,8 Wochen entwickelt.
Erkennbar ist, dass die Betriebe, die von der allgemeinen Baukonjunktur abhängig sind, aufgeholt haben. So bezeichnen drei Viertel aller Bautischlereien im Frühjahr 2000 ihre Geschäftslage als befriedigend oder besser. Noch vor einem Jahr galt dies nur für jeden zweiten Betrieb. 45 % der Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern geben dem Geschäftsverlauf eine gute Note – so viele wie in keiner anderen Größenklasse.
Der jüngste Konjunkturaufschwung hat jedoch nicht zu einem Stopp in der Abwärtsentwicklung bei den Beschäftigten geführt: Die Zahl der Beschäftigten im NRW-Tischlerhandwerk ist von 70 527 im Jahr 1993 bis Ende 1999 auf 52 163 abgerutscht. o
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