Preissteigerungen für Holzwerkstoffe

Die Folgen des Wirbelsturms „Katrina“ sind auch in der Holzwerkstoffindustrie spürbar: Nachdem ein Barrel Rohöl Ende August mehr als 70-Dollar kostete, sind nun auch die Kosten für nahezu alle Holzwerkstoff-Vorprodukte gestiegen. Der VHI (Verband der Holzwerkstoffindustrie e. V.) fordert eine „überfällige Korrektur“ der Preise für Spanplatten, MDF und OSB. Auch wenn sich die überhitzte Situation auf den Rohölmärkten inzwischen etwas abgekühlt hat, hält der Preisauftrieb auf den Beschaffungsmärkten unvermindert an, so Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des VHI. „Die Branche kann die permanent steigenden Produktionskosten für Industrierohstoffe, Energie und Transportleistungen nicht länger kompensieren. Sie muss die überfällige Korrektur der Preise für Holzwerkstoffe jetzt realisieren.“ Der Preisindex für Industrierohstoffe stieg bereits 2004 um 25 Prozent. Auch in diesem Jahr hat sich diese Entwicklung bisher ungebremst fortgesetzt. So verteuerten sich chemische Vorprodukte zur Leimherstellung drastisch. Dies hat Auswirkungen auf die Preise für Phenol, Melamin und Harnstoff, UF-Leim und Paraffin. Die gestiegenen Rohölpreise wirken sich auf die Transportkosten aus. Auch die Energieversorger drehen weiterhin kräftig an der Preisschraube. Die VHI-Mitgliedsunternehmen errechneten einen Preisauftrieb für Energiekosten von 35,8 % innerhalb eines Jahres. Auch Rohholz wurde in einigen Regionen teurer. Der Anstieg der Rohholzpreise wirkt sich insbesondere im Süden Deutschlands aus.