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Projektorientiert zielgerecht vorbereitet

Die Fachakademie für Holzgestaltung, Garmisch-Partenkirchen
Projektorientiert zielgerecht vorbereitet

Seit 1986 werden an der Fachakademie für Holzgestaltung in Garmisch-Partenkirchen in einer zweijährigen Weiterbildungsmöglichkeit Meister/innen (und Holztechniker/innen mit besonderer Aufnahmeprüfung) aus dem Tischler-/Schreinerhandwerk zum/r staatlich geprüften Form- und Raumgestalter/in (Holz) ausgebildet. Über die Lerninhalte und Lernziele dieses Ausbildungsganges berichtet Dipl.-Ing. Innenarchitekt Rodger Mandl, Fachlehrer an der Fachakademie.

Zugangsvoraussetzungen
Die Fachakademie bereitet nach Artikel 18 BayEUG in mindestens zwei Schuljahren Vollzeitunterricht durch eine vertiefte berufliche und allgemeine Bildung auf den Eintritt in eine angehobene Berufslaufbahn vor.

Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat in der Fachakademieordnung geregelt, daß an der Fachakademie für Holzgestaltung nur Bewerber/innen aufgenommen werden, die eine Meisterprüfung im Schreinerhandwerk, eine staatliche Abschlußprüfung der Fachschule für Holztechnik, eine Industriemeisterprüfung in der Fachrichtung Holzverarbeitung oder eine Diplomprüfung im Fachhochschulstudiengang Holztechnik erfolgreich abgelegt haben. Das Studium an einer Fachakademie wird mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen.
Ausbildungsziele
Ausbildungsziel der FAK ist es, die Studierenden möglichst projektorientiert auf ihre spätere Berufspraxis vorzubereiten. Dies soll einerseits durch die Breite des Fächerangebotes, andererseits durch die umfassende Bearbeitung von Entwurfsprojekten seitens der Studierenden gewährleistet werden.
Die Stundentafel
Pflichtfächer sind:
Freihandzeichnen, Darstellungstechniken, Freie Gestaltung, Kunst- und Designgeschichte, Entwerfen von Möbeln, Entwerfen von Räumen, Werkstoff- und Baukunde, Konstruktion, Arbeitstechniken, Fertigungstechniken, Werkstattarbeit, Betriebswirtschaft/-organisation, Datenverarbeitung, Wirtschafts- und Sozialkunde, Rechtskunde.
Wahlfächer sind:
Freihandzeichnen und
Historische Arbeitstechniken
Freihandzeichnen
Das Freihandzeichnen ist die Schule des Sehens. Es soll die Studierenden dazu befähigen, ihre dreidimensionale Umwelt zu erfassen und in Skizzen, Zeichnungen, Collagen und in Arbeiten mit Schrift und Text festzuhalten. Die Sensibilisierung des Sehens und die Übung der Hand sollen zu einer Selbstverständlichkeit werden, so daß die Studierenden sich über das Abbilden eine eigene Anschauung von ge stalterischen Zusammenhängen erarbeiten können. Erst diese Fähigkeit ermöglicht es, konstruktiv denkend zu zeichnen und zu entwerfen.
Darstellungstechniken
Dieses Fach vereinigt eine ganze Palette von Lerninhalten: Es vermittelt zunächst traditionelle Techniken des Entwerfens und Präsentierens sowie Layouttechniken. Dazu kommen illusionistische Darstellungen im Sinne der Vorwegnahme einer entworfenen Realität, die bis zu diesem Zeitpunkt nur in der Vorstellungskraft des Entwerfenden existiert.
Im Unterrichtsbereich CAD geht es um das Erstellen von Konstruktionszeichnungen und Plandarstellungen und die durch die computergestützte Darstellung gegebene Möglichkeit, 3D-Modelle des Entwurfs schnell darstellen und beliebig variieren zu können.
Die Erstellung von dreidimensionalen Arbeits- und Präsentationsmodellen fordert die Anwendung von Dokumentationsmitteln, nämlich konventionelle und digitale Fotografie sowie Videoaufzeichnungen. Die Weiterbearbeitung dieser Daten auf dem Rechner führt zu Methoden der Bildbearbeitung, des Layout und der Erstellung von Druckvorlagen bis hin zum Erstellen der eigenen WebSite oder virtuellen Auftritten (vgl. Datenverarbeitung). Visualisieren, also Sichtbarmachen ist hier das vom Zeitgeist beflügelte Wort, das in allen seinen Facetten vermittelt werden soll.
Freies Gestalten
Die gestalterischen Fähigkeiten, die in jedem Menschen verborgen sind, zu lösen und bei den jungen Menschen zu eigenständigem Willen zu entwickeln, sind die erklärten Ziele, die hier angestrebt werden.
Farbe und Form, Gestalt und Proportion, Fläche und Plastisch-Räumliches sowie der Umgang mit den Mitteln der künstlerischen Darstellung sind die Inhalte.
Kunst- und Designgeschichte
Die Lerninhalte diese Faches bilden den kulturellen Hintergrund für die gestalterische Tätigkeit. Aus der Geschichte der bildnerischen Künste einerseits und der handwerklichen und industriellen Fertigung andererseits entsteht der theoretische ,Nährboden’, auf dem sich aktuelle Entwurfsarbeiten entwickeln können. Als eine Form der kollektiven Erinnerung wird neben der Übersicht über Einzelpersönlichkeiten aus Design, Architektur und Kunst der rote Faden der Entwicklung aufgezeigt, um den Studierenden einen Überblick über die entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge und Traditionen zu verschaffen, in welchen sie ihr eigenes gestalterisches Tun sehen können.
Entwerfen von Möbeln
Sich mit den aktuellen Themenstellungen des Möbels auseinanderzusetzen, mit den Möglichkeiten, neue Werkstoffe mit denjenigen zu verbinden, die dem Schreiner vertraut sind und dies mit den zeitgemäßen Fertigungstechniken des Möbelbaus (CAD, CNC, etc.) zu realisieren, ist das Ziel dieses Faches.
Die Projektarbeiten erstrecken sich über alle denkbaren Themenfelder und versuchen, die Studierenden für diese Fragestellungen zu sensibilisieren.
Die Teilnahme an Wettbewerben oder die Arbeit an konkreten Entwicklungsarbeiten motivieren die Studierenden und geben die Möglichkeit, sich über die Schule hinaus zu informieren und die eigenen Fähigkeiten zu beweisen.
Entwerfen von Räumen
Dieses Fach umfaßt das Entwerfen von räumlichen Zusammenhängen im Hinblick auf funktionale und gestalterische Aspekte.
Untersucht werden die Tätigkeitsabläufe in ihrem räumlichen Zusammenhang, um einerseits zu funktionell einwandfreien Lösungen zu finden, andererseits auf der Grundlage der heute zur Verfügung stehenden Werkstoffe aktuelle gestalterische Möglichkeiten aufzuzeigen. Die Eingriffe in die zu bearbeitenden Räume gehen dabei zum Teil bis an die äußeren räumlichen Begrenzungen und das Thema Fassade/Fenster/Belichtung. Über die Belichtung mit Tageslicht ergibt sich automatisch das weite Feld der künstlichen Beleuchtung. Das Ergebnis der Projektarbeiten in diesem Fach sollen in sich schlüssige Konzepte von Raum-Material-Farbe sein, die eine eigenständige Atmosphäre und den gestalterischen Willen der Studierenden erkennen lassen.
Werkstoff- und Baukunde
Hier werden die Studierenden mit der Vielzahl der heute verfügbaren Werkstoffe und deren materialspezifischen Eigenschaften vertraut gemacht, wobei der jeweilige ökologische Aspekt immer mehr Berücksichtigung findet.
Konstruktion
Um den gebauten Bestand einer räumlichen Situation erfassen und in die eigenen gestalterischen Überlegungen mit einbeziehen zu können, sind Kenntnisse über grundlegende baukonstruktive Zusammenhänge erforderlich. Die Darstellende Geometrie als Grundlage der exakten geometrischen Konstruktion ergänzen diese Lerninhalte und fördern konstruktives Denken und damit auch das räumliche Vorstellungsvermögen.
Arbeits- und Fertigungstechniken
Neben der Umsetzung der CAD-Zeichnung in die CNC-Fertigung werden alle wesentlichen produktionsrelevanten Techniken im Bereich des Innenausbaus und der Möbelfertigung vermittelt.
Werkstattarbeit
Hier werden die Entwürfe dreidimensional umgesetzt. Das Spektrum der Modellbautechniken erstreckt sich über Arbeitsmodelle, Mock-Ups, Prototypen und Präsentationsmodelle bis zu den Werkstoffen und handwerklichen Bearbeitungstechniken, die hierfür in Frage kommen.
Betriebswirtschaft/-organisation
Die Lerninhalte zielen über die in einer Meisterausbildung vermittelten Kenntnisse hinaus auf die Führung größerer handwerklicher Betriebe mit einem gestalterischen Schwerpunkt.
Datenverarbeitung
Besser: Die Informations- und Kommunikationstechnologie ist im weitesten Sinne die Auseinandersetzung mit den grundlegenden Möglichkeiten des Werkzeugs Computer. Der Umgang mit Hard- und Software soll selbstverständlich werden. Alphanumerische Prozeduren wie Kalkulation und Kostenrechnung, der Umgang mit Datenbanken, die Erstellung von Termin- und Netzplänen und der Einstieg in das Internet zur Informationsbeschaffung sowie die Recherche im Internet werden zum Alltag.
Die Erstellung digitaler Bilder und die Bearbeitung dieser Bilddaten auf dem Rechner mit der Absicht, hochwertige Print-Dokumentationen der eigenen Arbeit bis hin zur eigenen Home-Page und Web-Site zu erstellen, wird immer vordringlicher.
Wirtschafts- und Sozialkunde
Die Einbindung der eigenen Person und ihrer Handlungen in den gesellschaftlich-wirtschaftlichen Kontext wird den Studierenden bewußt gemacht an Beispielen wie: Außenhandel, Börse, Kapitalwirtschaft, etc.
Einer der Schwerpunkte ist das Thema Marketing und die eigene Präsenz auf dem Markt.
Rechtskunde
Allgemeine und fachspezifische rechtliche Grundlagen werden in diesem Fach vermittelt, um das eigenverantwortliche Handeln im rechtlichen Zusammenhang darzustellen.
Resümee
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Fachakademie für Holzgestaltung im dreizehnten Jahr ihres Bestehens – mit dem zwölften Absolventenjahrgang – auf eine eigene, wenn auch erst kurze Geschichte zurückblicken darf. In dieser Zeit hat sich ein rasanter Wandel auf dem Gebiet der technischen Möglichkeiten insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnologien vollzogen, der auch in den nächsten Jahren noch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung bestimmen wird. Daß diese Umwälzungen auch an schulischen Einrichtungen für das Handwerk nicht spurlos vorübergehen, zeigt der kleine Zusatz unter dem Begriff der Datenverarbeitung, wie er 1984 – dem Jahr des George Orwell – in die Fachakademieordnung eingeführt worden war: „In einer Informationsgesellschaft, die sich auf lebenslanges Lernen einstellt, sind diese Techniken Bestandteil der Weiterbildung auch im Handwerk“.
Roger Mandl,
Dipl. Ing. Innenarchitekt
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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