Rasant durchgestartet

Gerade 28 Jahre jung waren Patrick Teusch und Daniel Krauth, als sie vor gut fünf Jahren gemeinsam die Padati GmbH gründeten. Die beiden jungen Tischlermeister begannen mit einem angestellten Gesellen und einer Produktionsfläche von rund 650 Quadratmetern.

Zu dieser Zeit bedienten sie mit ihrem Betrieb größtenteils Privatkundschaft. Lediglich rund ein Fünftel des Umsatzes machten sie im Objekt, was sich allerdings in den darauf folgenden Jahren deutlich ändern sollte. Nach gut einem Jahr stellten sie den ersten Auszubildenden ein, nach zwei Jahren, Ende 2006, gehörten ihrem Team zwei Gesellen und ein Azubi an, der Umsatz lag bei rund 400 000 Euro.

Anfang 2007 stellten Teusch und Krauth dann die Weichen für die Zukunft: Sie übernahmen einen Betrieb im rheinland-pfälzischen Dreis, rund 30 km nordöstlich von Trier – und damit gleichzeitig 2500 m2 Produktionsfläche sowie einen sehr modernen und überaus leistungsfähigen Maschinenpark.

Neben einer liegenden Plattenaufteilsäge verfügte der Betrieb nun über eine Kantenleimmaschine mit Rückführung sowie – als einzige Tischlerei in der Region – über eine Durchlaufbohrmaschine (Insider FT2 1300 aus dem Hause Biesse).

Dieses erste Jahr am neuen Standort war geprägt von einem enormen Wachstum – personell wie umsatzmäßig. In nur 12 Monaten vergrößerte sich die Mannschaft von Patrick Teusch und Daniel Krauth von 3 auf 12 Mitarbeiter (8 Gesellen, 3 Auszubildende) und der Umsatz verdoppelte sich auf mehr als 800 000 Euro.

Im Zuge dieser enormen Entwicklung verschoben sich auch die Umsatzanteile: Auf gut 40 Prozent stieg der Anteil geschäftlicher Aufträge (objektbezogener Innenausbau sowie Ladenbau) und – besonders interessant – bereits jeder fünfte Euro wurde mit Zulieferaufträgen für Schreiner- bzw. Tischlerkollegen umgesetzt.

Auch 2008 gönnten sich Teusch und Krauth keine Ruhe. Ungebremst expandierten die beiden Schreinermeister weiter. Saldo Ende Dezember 2008: Auf der Gehaltsliste des Unternehmens stehen inzwischen 10 Gesellen, ein Meister, ein Techniker, eine Bankkauffrau sowie fünf Auszubildende. Auch umsatzmäßig legte der Betrieb nochmal um fast 100 Prozent zu und erzielte rund 1,7 Mio. Euro.

Und weil die Entwicklung des Unternehmens allererste Priorität bei den beiden Inhabern hat, haben sie im vergangenen Jahr noch in ein CNC-Bearbeitungszentrum investiert. Sie entschieden sich, nach intensivem Dialog mit Roland Palm, Biesse-Gebietsverkaufsleiter Südwest, für eine universell und vielseitig einsetzbare Rover A3 des italienischen Maschinenherstellers.

Die Kombination aus Durchlaufbohrmaschine und CNC-Bearbeitungszentrum sorgt für ein sehr hohes Maß an Flexibilität. Insbesondere, wenn es um große Stückzahlen und hart kalkulierte Preise geht, ermöglicht die Durchlaufbohrmaschine ein Maß an Rationalität, das alleine mit stationärer Bearbeitung nicht möglich wäre.

Auf der anderen Seite ebnet die Rover A3 bei Padati nun den Weg für die rationelle Herstellung beliebiger Formenvielfalt, wie sie aus dem modernen Innenausbau nicht mehr wegzudenken ist.

Von diesem fertigungstechnischen Know-how und den damit einhergehenden Vorteilen profitieren natürlich ganz besonders auch Tischler- und Schreinerkollegen von Padati.

Und das sollen sie auch, denn Teusch und Krauth empfehlen sich den Kollegen als sehr flexible und leistungsfähige Partner – egal, ob es sich um die Fertigung kompletter (auch sehr großer) Aufträge oder auch nur einzelner Komponenten handelt. Dabei garantiert Padati Zuverlässigkeit, höchste Qualität und – selbstverständlich – absolute Termintreue.

Das Portfolio umfasst furnierte Teile/Komponenten ebenso, wie darüber hinaus natürlich auch Melaminharzdekore, HPL-Beschichtungen, Hochglanz- und konventionelle Lackierungen.

Teusch und Krauth wissen, dass es keine kritischere Kundschaft gibt, als die Kollegen der eigenen Zunft. Deswegen spielt Qualität eine ganz zentrale Rolle – nicht nur bei der Auswahl und Bestückung der Maschinen, sondern auch in der innerbetrieblichen Organisation. Hier wurden und werden weiterhin Instrumente geschaffen, die ein effektives und nachvollziehbares Qualitätsmanagement zur Selbstverständlichkeit werden lassen.

Der Anteil der Aufträge, die Padati von Kollegen bekommt, bewegt sich inzwischen auf stolze 50 Prozent des Gesamtumsatzes zu – und zeigt, dass hier offensichtlich echter Bedarf vorhanden ist.

Besonders ist Padati natürlich an langfristigen Partnerschaften interessiert, von denen der Kollege ebenso profitieren soll wie der eigene Betrieb. Dieses Zulieferstandbein will Padati noch weiter ausbauen, vorzugsweise in einem Einzugsbereich von ca. 150 km um den Firmensitz.

Zu diesem Zweck soll die Produktion auch künftig erweitert und stetig modernisiert werden. Teusch und Krauth wissen, dass sie nur dann erfolgreich weiter wachsen können, wenn ihre Partner auch künftig spürbar von der fertigungstechnischen Kompetenz profitieren, über die Padati verfügt. Denn sie ist es, die für kürzeste Lieferzeiten und spürbare Kostenvorteile auf Seiten der Kollegen gegenüber einer Eigenfertigung führen.

Trotz ungewöhnlich erfolgreicher erster Jahre in der Selbstständigkeit sind die beiden Chefs auf dem Teppich geblieben. „Wir stecken unser Geld lieber in moderne Technologie und die permanente Weiterentwicklung bzw. Optimierung des Betriebes, einen Porsche müssen wir nicht fahren“, sind sie sich einig. Beide wissen, dass Erfolg kein Selbstläufer ist und nur durch stetige Verbesserungsprozesse gesichert werden kann. Und natürlich ist es unumgänglich, auch betriebswirtschaftlich stets up to date zu sein.

Herr über die Zahlen – die Finanzen also – bei Padati ist Patrick Teusch. Jeden Morgen lässt er sich von seiner Branchensoftware (OSD) die offenen Posten anzeigen und gleicht den Bearbeitungsstand der Aufträge mit den gemachten Vorgaben ab. So ist er stets und vor allem tagesaktuell auf dem Laufenden und dadurch in der Lage, sehr zeitnah zu reagieren, wenn dies erforderlich sein sollte. Für Transparenz, was den Stand der Aufträge angeht, sorgt das konsequent genutzte Zeiterfassungssystem. Auftragsbezogen werden alle anfallenden Zeiten im Bereich der Fertigung von den Mitarbeitern an entsprechenden Terminals erfasst.

Auch im Bereich der Planung und Präsentation setzt Padati auf EDV-Unterstützung: Bis hin zum virtuellen Spaziergang am Bildschirm nutzt man die Planungssoftware PaletteCAD, um potenzielle Kunden mit hochwertigen und attraktiven fotorealistischen Darstellungen zu begeistern. ■

Padati GmbH

54518 Dreis

von BM-Redakteur

Christian Närdemann