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Sau(g)stark, …

Gipskartonplatten, Teil 2
Sau(g)stark, …

Sau(g)stark, …
… biegeweich und mit eingebautem Löschwasser sind positive Eigenschaften einer Gipskartonplatte. Nachdem wir in der November-Ausgabe über den Abbau von Gipsstein und die Herstellung von Gipskartonplatten berichtet haben, behandelt die zweite Folge die Eigenschaften und Vorteile dieses Plattenwerkstoffes. So ist der Gipskern Garant hinsichtlich vorbeugendem Brandschutz und gutem Raumklima. Die Biegeweichheit der Platte bietet eine sehr gute Voraussetzung für die Ausführung schalldämmender Bauteile.

Die Gipsplatten haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. So ermöglichen heute leichtere sowie im Gefüge und Zusammenwirken mit dem Karton verbesserte Platten, die neue Brandschutzkonstruktionen ermöglichen, welche den älteren Systemen überlegen sind. Weniger Masse bedeutet auch leichteres Handling auf der Baustelle und verbesserte Nutzung von Transportkapazitäten.

Löschwasser eingebaut
Gipskartonplatten sind nicht brennbar und werden ab einer Dicke von 12,5 mm ohne Einschränkung der Baustoffklasse A2 zugeordnet.
Wie schon ausgeführt wurde, enthält abgebundener Gips etwa 20
% chemisch gebundenes Kristallwasser. Dieses Wasser wird bei stärkerer Erwärmung (ab etwa 120 °C) freigesetzt. Eine 15 cm dicke GK-Feuerschutzplatte mit einem Gewicht von ca. 15 kg/m² enthält demnach rund drei Liter Wasser pro Quadratmeter. Dieses Wasser muss bis zum Verdampfungspunkt erwärmt und anschließend in Dampf übergeführt werden. Mit der Verdampfung von Wasser ist aber bekanntlich ein sehr hoher Wärmeverbrauch verbunden, der etwa beim Fünffachen jener Wärmemenge liegt, die zur Erwärmung des Wassers bis zum Verdampfungspunkt bei 100 °C benötigt wird. Ergänzt durch die Entwicklung eines Wasserdampf-„Schleiers“ an der zur Brandquelle gerichteten Bauteiloberfläche, kann die Temperatur in Gipsbauteilen nur langsam wandern und steigen, so dass die Temperatur auf der feuerabgewandten Plattenseite so lange bei etwa 100 °C verharrt, bis das Kristallwasser verdampft ist. Die Schutzwirkung ist aber nicht nur abhängig von dem Beitrag, den der Baustoff zur Vernichtung der Wärmeenergie leistet. Eine weitere Voraussetzung ist dabei, dass die einheitliche Schutzschicht möglichst lange erhalten bleibt. Da die Kartonbewehrung der GK-Platten schon kurz nach dem Beginn der Brandeinwirkung verascht, besteht mit dem Wegfall der Zugbewehrung die Gefahr, dass die im Feuer entwässerte und brüchig werdende, dünne Gipsschicht vorzeitig zerbricht, so dass das Feuer freien Durchgang erhält. Zur Verbesserung des Gefügezusammenhaltes werden dem Gipskern von Gipskarton-Feuerschutzplatten (GKF) Glasfasern besonderer Qualität zugesetzt, so dass im Brandfalle der rissige Gipskern nicht in sich zusammenfällt.
Angenehm warm
Die Wärmeleitzahl ( der Gipskartonplatte ist 0,21 W/mK vergleichbar mit der von lufttrockenem Hartholz wie z. B. Eiche. Durch die Kombination mit Wärmedämmstoffen, wenn erforderlich mit zusätzlicher Dampfsperre, werden aus Gipserzeugnissen auch Wärmedämmelemente für Boden, Wand und Decke geschaffen, wie sie in Form der vorgefertigten Verbundplatten auf dem Markt sind.
Sau(g)stark – für natürliche Regulierung
Das Klima unserer Umgebung bestimmt unser Wohlbefinden entscheidend mit. Besonders Temperatur und Luftfeuchtigkeit nehmen wir als angenehm oder unangenehm wahr. In Räumen wird das Klima durch die verwendeten Baustoffe entscheidend mitbestimmt. Gipsplatten sind wie alle Gipsbaustoffe aufgrund ihrer Porenstruktur wertvolle und natürliche „Klimaanlagen“.
In Räumen ergibt sich das Klima aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Hierzu zählen Temperatur, Feuchtigkeit, Luftzusammensetzung und Luftbewegung. 20 °C und 60 % Luftfeuchtigkeit bei unverbrauchter Luft und leichtem Luftaustausch empfinden wir als angenehm.
In modernen Wohnräumen sorgt eine zeitweilige „Stoßlüftung“ für frische Luft und damit auch für den Abtransport überschüssiger Feuchtigkeit. Temperatur und Luftfeuchtigkeit – die wichtigsten Faktoren – werden durch unterschiedliche Einflüsse verändert. Wasserdampfbelastungen entstehen durch Duschen, Kochen, Waschen, durch Menschen, Tiere und Pflanzen. 40 – 45 g Wasserdampf gibt ein Erwachsener pro Stunde durch seine Atmung bei geringer Tätigkeit an die Raumluft ab.
Aber auch die verwendeten Baustoffe beeinflussen das Raumklima. Gips wirkt sich beispielsweise regulierend aus, da Gips die Eigenschaft besitzt, Feuchtigkeit aus der Luft schnell aufzunehmen und später wieder abzugeben. Die Ursache hierfür liegt in der Porenstruktur des Materials, das bis zu 1 mm große Makroporen aufweist. Denn grundsätzlich gilt: Je poröser ein Material ist, desto besser ist es in der Lage, Wasserdampf aus der Raumluft aufzunehmen. Die niedrige Rohdichte von Gipsplatten ermöglicht daher eine sehr gute Wasserdampfaufnahme.
Gips ist jedoch nicht nur in der Lage, überschüssigen Wasserdampf aus der Luft aufzunehmen. Ohne die Fähigkeit, diese Feuchte vollständig und schnell wieder abzugeben, wären auf Dauer Feuchteschäden zu erwarten. Gipsplatten trocknen schnell wieder aus, sobald die Raumfeuchte sinkt. Und besonders wichtig hierbei: Die Gefügestruktur des Materials bleibt durch diese Feuchteinwirkung unbeeinflusst.
Biegeweich
Gipskartonplatten sind elastisch und eignen sich daher als biegeweiche Schalen für Trennwände und als Vorsatzschalen sowie für Decken und Fußböden. Beachtet man die Montagewände allein unter dem Gesichtspunkt ihrer Masse, so erscheinen sie im Vergleich zu den schweren Bauarten aus Mauerwerk oder Beton in schalltechnischer Hinsicht nicht sehr leistungsfähig. Dennoch lassen sich auch damit sehr hohe Anforderungen des Schallschutzes erfüllen. Dies gilt vor allem dann, wenn Wände konstruktiv so gestaltet werden, dass Grenzfrequenz und Eigenfrequenz – durch entsprechende Dimensionierung der Schalendicken sowie des Schalenabstandes – möglichst außerhalb des bauakustisch bedeutsamen Frequenzbereiches von 100 bis 3150 Hz liegen. Zur Schallabsorption werden vorgefertigte Platten aus Gipskarton-Loch- und -Schlitzplatten eingesetzt, wobei der Schallabsorptionsgrad vom Loch- bzw. Schlitzanteil, der Konstruktion sowie Wandabstand und Dämmstoff abhängig ist. o
Hersteller von Gipskartonplatten:
Danogips GmbH, 40549 Düsseldorf
Fels-Werke GmbH, 38604 Goslar
Gyproc GmbH, 40878 Ratingen
Gebr. Knauf, 97343 Iphofen
Lafarge Gips GmbH, 34121 Kassel
Rigips GmbH, 40509 Düsseldorf
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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