Wer heute einerseits moderne CNC-Technik einsetzt, andererseits die erforderlichen NC-Programme noch mühsam von Hand in die Maschinensteuerung eingibt, schmeißt – mit Verlaub – bares Geld zum Fenster raus. Es geht nämlich auch anders: schneller, bequemer, genauer. Dafür sorgen sogenannte CAD/CAM- und NC-Programmiersysteme.
Fern der Maschine, dort sollen ja schließlich die „Späne fliegen“, werden heutzutage sinnvollerweise die in der Fertigung benötigten Programme erstellt: komfortabel am PC. Mehr als ein Dutzend spezielle Softwarepakete hält der Markt inzwischen alleine für den Bereich der Holzverarbeitung bereit.
Doch die Auswahl eines geeigneten CAD/CAM- bzw. NC-Programmiersystems ist eine schwierige Angelegenheit. Vor allem Einsteiger in die CNC-Technik tun sich in der Regel schwer, die unterschiedlichen am Markt erhältlichen Systeme und Möglichkeiten auf ihre individuellen Bedürfnisse hin zu beurteilen bzw. miteinander zu vergleichen.
Um Ihnen nun einen soliden Einstieg in die Thematik zu ermöglichen, haben wir in dieser BM-Ausgabe mit Hans-Peter Linde und Manfred Nölkensmeier zwei ausgewiesene CAD/CAM-Experten zu Wort kommen lassen (ab Seite 54 bzw. 58). In ihren Beiträgen beschreiben die Autoren grundsätzliche Möglichkeiten und Wege der NC-Programmerstellung sowie den aktuellen Stand der Technik.
Außerdem haben wir den Markt nach entsprechenden Programmen durchleuchtet. Das Ergebnis finden Sie auf den nächsten Seiten: dort haben wir die relevanten Anbieter, in alphabetischer Reihenfolge, bzw. deren Softwarepakete in kompakter Weise porträtiert. Wichtig: Sie finden dort nur solche Anbieter, die maschinen- bzw. steuerungsneutrale Lösungen anbieten. Den Programmen liegen z. T. sehr unterschiedliche Konzepte zugrunde. Entsprechend unterscheiden sie sich in ihren Leistungsumfängen. Das Spektrum reicht vom „einfachen“ 2D-NC-Programmiersystem über leistungsstarke 5-Achsen-Programmierung bis hin zu voll integrierten, objektorientierten CAD/ CAM-Systemen. Einige Programme wurden für spezielle Anwendungen konzipiert (z. B. Haustürfertigung), andere sind universell ausgerichtet.
Über die vorgestellten Programme hinaus bieten heute fast alle CNC-Maschinenhersteller standardmäßig oder optional integrierte NC-Programmiersysteme an, die auf die technischen Spezifikationen der Maschine abgestimmt sind. So erstellte NC-Programme sind allerdings nur auf dem jeweiligen Maschinentyp lauffähig. Wer kurzfristig auf eine andere Maschine ausweichen will oder sich ein anderes Fabrikat zulegt, muß neu programmieren.
Auch Branchenprogramme bieten z. T. Möglichkeiten zur direkten NC-Programmierung und verfügen mit steuerungsspezifischen Postprozessoren über Verbindungen zu CNC-Maschinen. Die Erzeugung der NC-Programme erfolgt in diesen Fällen entweder aus den variablen Stücklisten oder aus eventuell integrierten CAD-Programmen. Das Leistungsvermögen der Programmier-Funktionen ist bei Branchenprogrammen jedoch sehr unterschiedlich und in der Regel auf den 2-D-Bereich begrenzt. Ob dies für die individuellen betrieblichen Anforderungen ausreicht, muß in jedem Einzelfall detailliert geprüft werden.
Eine gute Gelegenheit, die Programme detailliert kennenzulernen und zu testen, bietet sich auf der bevorstehenden LIGNAplus ‘99 in Hannover vom 10. – 15. Mai. Alle genannten Anbieter werden dort entweder mit einem eigenen Stand oder an Ständen von CNC-Maschinenherstellern vertreten sein. n
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