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Schwungvoll durchgestartet

Marco Behrens gewann KfW-Unternehmerpreis „GründerChampions“
Schwungvoll durchgestartet

Beruf und Berufung wurden Marco Behrens nicht in die Wiege gelegt. Er kam erst auf Umwegen zur Tischlerei. Die weitere Karriere verlief umso steiler. Schließlich wurde sein erst 2003 gegründeter Innenausbaubetrieb MB-Holzdesign in Garrel bei Cloppenburg als niedersächsischer Landessieger mit dem „GründerChampions“-Unternehmenspreis der KfW-Mittelstandsbank ausgezeichnet.

Ins Berufsleben gestartet war Marco Behrens (29) mit einer Ausbildung zum Lebensmitteltechniker. Später im Beruf, empfand er den Alltag im Labor alles andere als kreativ und sattelte kurz entschlossen noch einmal um. Zielstrebig lernte er Tischler und hing die Meisterschule gleich mit dran. 2003, den frisch erworbenen Meisterbrief in der Hand, startete er dann durch in die Selbstständigkeit. Als Gründer und Geschäftsführer der MB Holzdesign GmbH im niedersächsischen Garrel setzt er seitdem Maßstäbe.

Dass er mit seinem Jungunternehmen hoch hinaus will, lässt bereits ein weithin sichtbarer, überdimensionierter Stuhl vor dem ansehnlichen Betriebsgelände erkennen. Der ist wegweisend für anspruchsvolle Kunden und so groß, dass bestenfalls ein Goliath darauf Platz nehmen könnte. Für Außenstehende ist er eher ein Sinnbild für Mut, und den hat Marco Behrens von Anfang an bewiesen:
„Bereits die ersten Aufträge“, verrät er, „waren große Herausforderungen.“ Die Zufriedenheit der ersten Kunden sprach sich herum. Folgeaufträge ließen nicht auf sich warten.
„Einfach Tischler“ wollte Behrens nie sein, sondern er wollte vor allem besser und erfolgreicher sein als viele andere. Vom Start weg ging es ihm darum, „Maßarbeit zu produzieren, die wirklich jedem passt – von der Planung und Herstellung bis hin zum Vertrieb.“
Garanten des Erfolgs
Zu den Voraussetzungen seines Erfolges, meint er heute nach fünf Jahren kontinuierlichen Wachstums, zählen neben guten und verlässlichen Beratern ein kompetenter Mitarbeiterstamm, eine effiziente Kreativwerkstatt und ein nicht alltägliches Unternehmenskonzept. Dass ihm der Anfang nicht allzu schwer fiel, räumt er ohne Abstriche ein, verdanke er zu großen Teilen seiner Familie. Der Vater, von seinem Berufsweg überzeugt, habe ihn von Beginn an kraftvoll unterstützt und als gewiefter Bankkaufmann vor allem auch in Sachen Finanzierung beraten. So fielen Suche und Kauf eines geeigneten Grundstücks, Bau und Ausstattung einer funktionellen Werkstatt weniger schwer, und bis heute könne er sich auf den Rückhalt der Familie verlassen. Der Vater, der auch das Rechnungswesen maßgeblich aufgebaut hat, ist weiterhin Ratgeber in kniffligen Fragen, und die Schwester leistet aktive Hilfe in der Buchhaltung. Aber auch auf den Rat von Klaus-Bernd Neubauer, Geschäftsführer des Osnabrücker Homag-Gruppen-Vertriebspartners Alex Glasmacher GmbH & Co KG, möchte man in Garrel nicht verzichten: „Mit seinen Empfehlungen und Lieferungen von der Grundausstattung bis zu aktuellen High-tech-Lösungen der Homag-Gruppe, sind wir gut gefahren“, wird betont.
Bleibt da noch das bereits auf 15 Mitarbeiter angewachsene Kompetenz-Team. Zu dessen Spitze gehört neben dem Firmenchef, fokussiert auf Ein- und Verkauf, Arbeitsvorbereitung und Planung, mit Andreas Hinners als Leiter der Werkstatt ein weiterer Tischlermeister. In der wächst mit drei Azubis frühzeitig qualifizierter Nachwuchs heran. Als Betrieb, der ausbildet, ist man auf die jüngsten Prüfungsergebnisse „mit Auszeichnung“ sehr stolz.
CNC stützt wirtschaftliche Fertigung
Besonderer Wert wird auf Präzision und hohe Flexibilität im täglichen Arbeitsablauf gelegt. Dafür sind die großzügig dimensionierten Werkstatträume einschließlich Oberfläche technisch bestens bestückt. Als erstes Dickschiff wurde eine horizontale Plattenaufteilsäge Holzma HPP 250 Optimat angeschafft. Dank schneller Maschinenzyklen können Arbeitsgänge weitaus schneller und präziser als zuvor abgewickelt werden. Mit dem Optimierungsprogramm „SchnittProfit Practive“ werden die erforderlichen Schnittpläne in der Arbeitsvorbereitung erstellt, programmiert und online zur Maschine gesendet. Ein zur Aufteilsäge gehöriger Etikettendrucker liefert für jedes zugeschnittene Teil den passenden Aufkleber. Der vermittelt alle Informationen über Bearbeitungsschritte und Identifikation des Werkstückes. Auch schwierigere Materialien wie Schichtstoffe können präzise zugeschnitten werden.
„Zuverlässigkeit, die unser Kunde schätzt“, sagt Klaus-Bernd Neubauer, „zeichnet in besonderem Maße auch sein neuestes Glanzstück, die Venture 5 M von Weeke aus.“ Damit verfügt man in Garrel über ein 4-Achs Bearbeitungszentrum der neuesten Generation mit zwei mitfahrenden Werkzeugwechslern sowie einem Bohrkopf mit 31 Spindeln.
Der Clou daran: Durch das mit einem Sägeblatt ausgestattete neuartige Flex 5 Aggregat wurde die Anlage um eine zusätzliche Stellachse erweitert. So kann das über die C-Achse drehbare Aggregat vor der Bearbeitung zusätzlich geneigt werden. „Das Sägen und Bearbeiten unterschiedlichster Winkel und Neigungen erfolgt hier automatisch und muss nicht mehr manuell eingestellt werden“, freut sich Marco Behrens und fügt mit Blick auf so manchen Wettbewerber hinzu: „Da können wir mit Vielem besser und schneller sein!“ Einfach Klasse findet er das: Richtig programmieren, das Werkstück auflegen und in kürzester Zeit laufen alle Bearbeitungsgänge nacheinander wie am Schnürchen ab. Von so einer Einrichtung, verrät er, habe er die letzten drei, vier Jahre immer schon geträumt.
Seine Mitschüler auf der Meisterschule in Münster, sagt er, hätten ähnliche Wünsche gehabt, aber deren Verwirklichung scheitere selten an der Kapitalfrage, sondern oft auch an der konservativen Einstellung der älteren Generationen in den Betrieben.
Für ihn als unabhängigen Jungunternehmer sei es allein darum gegangen, zum passenden Zeitpunkt richtig zu investieren. So sei er Jahr für Jahr um die Neuentwicklungen der Holzmaschinenanbieter herumgeschlichen, bis sich sein Traum erfüllt habe.
Der könne sich nun bewähren, meint er zuversichtlich, denkt aber auch an bessere Auslastung, etwa durch Zweischichtbetrieb für eine noch zu findende Modulfertigung, und weitere Investitionen nach. Dazu gehören in naher Zukunft u. a. die Anschaffung einer Korpuspresse. Behrens investiert aber auch auf anderen Feldern: Mit einer 60 kW-Photovoltaikanlage, die vor kurzem auf dem Firmengelände ihren Betrieb aufnahm, ist Behrens sozusagen auch umweltfreundlicher Stromproduzent.
Über dem Durchschnitt
Das Urkonzept, Holzdesign als kreative und kompetente Lösung für alle Facetten gehobenen Innenausbaus, wurde bis heute, fünf Jahre nach der Gründung fortlaufend verbessert, aber im Kern beibehalten. Erster Ansprechpartner der Kunden ist immer der Firmenchef selbst – für alle Fragen zu Alt- oder Neubau, Aus- oder Umbau. Gelingt es, den Interessenten schon im Vorfeld die Abneigung vor unvermeidbaren Arbeiten zu nehmen, etwa, mit Hinweis auf Fachkräfte, die staubarm und umsichtig arbeiten, bringt Behrens die ganze Leistungspalette seiner Kreativ-Werkstatt ins Spiel. Im Vorgespräch, direkt beim Kunden, an der Baustelle oder zuhause in eigenen Musterräumen, ortet er sorgsam Kundenwünsche und Ideen. „Wir trauen uns an jedes Innenausbauprojekt heran“, betont er selbstbewusst und fügt hinzu: „und sind nicht auf einige wenige Themen fixiert, sondern eher Generalisten für alles Gute.“ Die Leistungspalette umfasst das komplette Interieur im Haus: „Für Wohn- und Wohlfühlambiente bieten wir alle Stilrichtungen und Wohnformen, Wellnessbäder und großzügige Küchen inklusive.“ Da, wo die eigenen Grenzen gesprengt werden, greift das frühzeitig geschaffene Netzwerk. Wenn vom Kunden gewünscht und erforderlich, werden kompetente Kooperationspartner aus Architektur, Hochbau, Elektro, Sanitär, Dekoration und andere hinzugenommen. Sind mehrere Partner in die Auftragsabwicklung ohne Architektenbindung eingebunden, plant Behrens die Abläufe „zügig Hand in Hand“, und übernimmt, soweit erforderlich, die Bauaufsicht. Trotzdem, Generalunternehmer möchte er nicht sein. Die eigene Flexibilität und Konzentration aufs Kerngeschäft sollen unantastbar bleiben.
Auslöser für die Aufträge, die den Erfolg bestimmen, sind die optische wie haptische Attraktivität der Angebote. Seit eineinhalb Jahren gehört mit Claudia Willenborg eine Innenarchitektin zum Team. Per CAD setzt sie die Gestaltungsideen am Rechner um und stellt sie dreidimensional dar. Den Kunden werden die Entwürfe großformatig in aufwändigen Booklets plastisch und wirklichkeitsnah präsentiert; die farbig angelegten, räumlich in Detail- und Gesamtabwicklungen überzeugenden Darstellungen sollen die Kunden „mit allen Sinnen“ anregen. Ein ansprechender Fundus an authentischen Material- und Formproben lässt sie die spätere Einrichtung spürbar „begreifen“. Das sorgsam dokumentierte Planungskonzept, Grundlage der späteren, vom Chef selbst gesteuerten Arbeitsvorbereitung, gibt’s nicht zum Nulltarif. Um das geistige Eigentum am Unikat zu wahren, fließt es erst nach Auftragserteilung in die Order mit ein. Von Angebotspräsentation bis Auftragsabwicklung beeindruckte Kunden bringen die kreativen Innenausbauer weit reichend ins Gespräch. Die können schon bei ersten Kontakten mit sichtbaren Referenzen punkten. Von Marco Behrens gebrieft und vor Ort begleitet, gibt’s für die besten Objekte professionelle Fotoshootings und damit bleibende Eindrücke.
Mit dem noch knapp bemessenen Marketing-Budget werden derzeit vor allem der ansprechende Internet-Auftritt (www.mb-holzdesign) und regelmäßige Anzeigen direkt am Kreuzworträtsel in der Wochenendausgabe der Lokalzeitung bestritten. Einen großen Teil der Aufträge, so Behrens, gewinne man vor allem durch empfehlende Mund-zu-Mund-Propaganda zufriedener Kunden.
Begründeter Optimismus
Geliefert wird bundesweit und von Fall zu Fall schon mal ins benachbarte Ausland. Aufträge etwa, die in Hamburg, München, Berlin, in der Schweiz oder auf Sylt abgewickelt wurden, kamen ebenso auf Empfehlungen zustande wie Orders aus dem südoldenburgischen Kernmarkt.
Etwa zwei Drittel des Umsatzes werden mit Privatkunden, knapp dreißig Prozent mit gewerblichen Auftraggebern abgewickelt. Lieferung und Montage durch bestens ausgebildete, umsichtige, eigene Mitarbeiter sind selbstverständlich. „Hier vor Ort“, „ sagt der Teamchef stolz, „waren wir die ersten, die mit einheitlichem Dress unverwechselbar als Crew von MB-Holzdesign auftreten. Unsere Kunden loben gutes Benehmen, auch Ordnung, Sauberkeit und handwerkliche Kompetenz unserer Mitarbeiter so sehr, dass sich inzwischen immer mehr Handwerkerkollegen unserem Beispiel anschließen.“
Der Auslastung und Auftragslage kommt das entgegen; auch für 2008 bezeichnet der Jungunternehmer sie unter Berücksichtigung eines konjunkturell nicht gerade ermutigenden Umfeldes als „ausgesprochen gut“. Dass man überregional auf ihn aufmerksam wurde, und er bereits im fünften Jahr des Bestehens als Landesbester unter den Neugründern ausgezeichnet wurde, erfüllt ihn mit Stolz, zeuge das doch von einer besonderen Anerkennung seines Geschäftskonzeptes und einer geschlossenen Teamleistung. Urkunde und Logo, des ihm für MB Holzdesign 2007 in Berlin im Rahmen der deGUT Deutsche Grunder- und Unternehmer-Tage von der KfW- Mittelstandsbank und Audi verliehenen KfW-Unternehmenspreises „GründerChampion“, zieren seitdem seine Geschäftsräume und Websites.
In der wenigen Zeit, die ihm neben Beruf und Familie bleibt – seit letztem September ist er glücklich mit einer Marketingexpertin verheiratet – frönt der Jungunternehmer seinen Hobbys. Seit kurzem ist der Hundeliebhaber aktiver Jäger und als ehemaliger Aktiver ein begeisterter Fußball-Fan. Beruflich will er langfristig dorthin wo sein Lieblingsclub Werder Bremen eine herausragende Rolle spielt: In die erste Liga!
Darüber, dass Bäume nicht endlos in den Himmel wachsen, ist sich auch Erfolgstischler Behrens im Klaren, bleibt aber zuversichtlich.
Sein heute vor zwei Jahren auf tausend Quadratmeter gewachsenes Werkstättengelände lässt sich erheblich erweitern. Das anliegende Grundstück ist bereits gekauft und erweitert die verfügbare Grundfläche auf runde 13 000 Quadratmeter. (Rainer Linke) ■
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