Angesichts massiver Preissteigerungen für Vorprodukte von Holzwerkstoffen sind deutliche Preisanpassungen für MDF-, Span- und OSB-Platten unvermeidlich, so der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI). Auf der Möbelmesse in Köln kündigte der VHI an, die Mitgliedsunternehmen bei der Entwicklung und Durchsetzung einer neuen Preispolitik zu unterstützen. „Es liegt im Interesse aller Beteiligten – der Hersteller, des Handels, der weiterverarbeitenden Industrie und des Handwerks –, dass statt über die Preise wieder mehr über den Wert, den Holzwerkstoffe bieten, gesprochen wird“, so Dr. Udo Leukens, Geschäftsführer des VHI. Denn: Holzwerkstoffe würden bei hoher Qualität ohnehin einen extrem preiswürdigen Werkstoff bieten. Laut VHI habe der Kostendruck auf der Beschaffungsseite stark zugenommen, das Rationalisierungspotenzial in der Holzwerkstoffindustrie sei dagegen weitgehend ausgeschöpft. „Zwar konnten einzelne Holzwerkstoffhersteller in den vergangenen Monaten Preiserhöhungen durchsetzen, doch dies reicht nicht aus“, so Leukens. Preissteigerungen für Holz, von bis zu 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hätten folgende Ursachen: Die drohende Holzverknappung im Norden Deutschlands durch die Erweiterung der Zellstoffkapazitäten, u. a. durch ein neues Werk in Stendal. Weiterhin die staatliche Förderung der Energiegewinnung aus Biomasse, was zur vermehrten Verfeuerung von Waldholz, Sägenebenprodukten und naturbelassenen Althölzern führe. Angesichts der veränderten Marktstrukturen, die zu einer Verknappung und damit Aufwertung von Holz geführt haben, setzt sich der VHI für einen verantwortungsvollen und ökologisch sinnvollen Umgang mit dem Rohstoff Holz ein. Leukens: „Wir treten dafür ein, dass naturbelassenes, wertstofflich nutzbares Holz vor der energetischen Verwertung eine stoffliche Nutzungsphase durchläuft.“
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