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Status quo und Perspektiven

Ulrich Sieberath: ift will Handwerker unterstützen
Status quo und Perspektiven

Auf den Rosenheimer Fenstertagen gab der Institutsleiter des ift in seinem Vortrag den Zuhörern im Plenum einen Überblick über die Situation der Branche aus der Sicht des Prüf- und Forschungsinstitutes. Überdies zeigte er Entwicklungstendenzen im Fenster- und Fassadenbau auf.

Marktentwicklung
Auch wenn sich zurzeit eine gewisse Stabilisierung des Fenstermarktes abzeichnet, ist die Lage nach wie vor schwierig. Von einer Erholung kann angesichts stagnierender Nachfrage nicht gesprochen werden. Trotzdem bleibt festzustellen, dass es auch in diesen Zeiten Gewinner gibt: Zum Beispiel Firmen, die sich schneller auf Veränderungen einstellen können und die in der Lage sind, aktuellen Trends schneller zu folgen.

Konstruktionen
Bedingt durch die Marktveränderungen – aufgrund neuer europäischer Regeln und Normen – sowie durch den Globalisierungsprozess sind auch erhebliche Veränderungen bei der Entwicklung und Konstruktion von Produkten eingeleitet worden. Über Jahrzehnte bewährte Konzepte müssen an die neuen Bedürfnisse der Bauherren und Kunden angepasst werden.
Nehmen wir die Entwicklung im Bereich des Wärmeschutzes, so führte dies im Bereich der Verglasung von einfachen Isolierglasaufbauten mit über viele Jahre bewährter Produktionstechnik zu komplexen Glasaufbauten mit neuartigen Randverbundsystemen, Beschichtungen, Glasverbünden und komplexen Einbauten zur Verbesserung von Komfort und Sonnenschutz. Auch unsere Fensterprofile haben sich stark verändert – zum Beispiel vom einfachen Massivholzquerschnitt hin zum Verbundaufbau. Eine grundsätzlich richtige Entwicklung, denn Hochlohnstandorte wie Deutschland können sich nicht mit Low-Cost, sondern nur mit Hightech-Produkten behaupten.
Neue Konstruktionen bedürfen einer gründlichen Entwicklung, Prüfung und Erprobung. Da unter dem Kostendruck viele Firmen ihre eigene Entwicklungsabteilung verkleinert haben, wird eine wichtige Aufgabe für das ift künftig darin bestehen, die Hersteller bei der Erprobung neuer Produkte zu unterstützen.
Zur Umsetzung brauchen Sie flexible Prüfprogramme, wenig bürokratische Hürden und zeitnahe Zulassungsverfahren. Treten erst massive Schäden bei bestimmten Produkten in bereits fertig gestellten Gebäuden auf, wird das neue Produkt sehr kritisch betrachtet werden. Am Holzfenster ist zu erkennen, wie schwierig es ist, ein angeschlagenes Image wieder zu verbessern.
Normung und Regelsätze
Im nächsten Jahr werden mit der Umsetzung neuer Regeln viele Neuerungen auf die Betriebe zukommen. So wird beispielsweise aus dem bekannten a-Wert eine Referenzdurchlässigkeit oder aus den weit verbreiteten Beanspruchungsgruppen A bis C ein Nummernschlüssel. Die Transparenz der Leistungsfähigkeit unserer Produkte wird größer. Damit ist natürlich auch verbunden, dass sich die Anwendung für Planer und Bauherren immer schwieriger gestaltet, da es wesentlich mehr Klassifizierungen gibt. Mit Einsatzempfehlungen, Richtlinien und Ausschreibungsunterlagen will das ift Rosenheim Architekten und Bauherren helfen in Abhängigkeit von Gebäudehöhe und -lage die richtige Klassifizierung auszuwählen.
Wichtig ist es, praxisgerechte Lösungen zur Umsetzung zu finden. So brauchen wir Konzepte für handwerklich fertigende Fensterhersteller genauso wie für Systemhäuser und deren Verarbeiter. Nach der Bauproduktenrichtlinie muss der Nachweis der Eigenschaften als Teil der werkseigenen Produktionskontrolle vom Hersteller in Abhängigkeit seines Produktionsprozesses erfolgen. Dies bedeutet, dass sowohl alle Verarbeiter – ungeachtet einer Systemprüfung – als auch alle Kleinhersteller eigene Prüfungen nachweisen müssen. Dies ist sicher eine Situation, die weder von den Herstellern noch von der öffentlichen Hand so gewollt sein kann, da sie gegen jede gängige Praxis in Deutschland und in Europa verstößt.
Einen ersten Erfolg konnte das ift durch Mitwirkung bei der Umsetzung des „Guidance Document M“ erringen. Hier war es möglich, ein aus unserer Systemprüfung bekanntes Verfahren als mögliche Variante zum Nachweis der Eigenschaften einzuführen. Danach können Verarbeiter die Ergebnisse eines Lizenzgebers unter festgelegten Bedingungen verwenden.
Für den Standort Deutschland wird es ausschlaggebend sein, Nachweise und Zulassungen für neue Produkte schnell und unbürokratisch zu erhalten.
Gutachten und Schadensfälle
Bereits seit längerer Zeit verzeichnen wir am ift deutlich steigende Anfragen nach Gutachten. Der Schwerpunkt liegt leider immer noch auf Holzfenstern, aber auch Schäden an Verglasungen treten vermehrt auf. Bei einer näheren Analyse bleibt festzustellen, dass
  • allgemein bekannte Konstruktionsregeln häufig in Vergessenheit geraten sind und nicht beachtet werden
  • neue Produkte nicht umfangreich genug überprüft und erprobt sind
  • das Leistungsvermögen der Produkte oft überschätzt und sie somit falsch eingesetzt werden
  • technische Grundlagen zur Bewertung fehlen, so dass die geschuldete Leistung von Auftraggeber und Hersteller unterschiedlich gesehen werden.
Forschung und Entwicklung
Die Forschungslandschaft in Europa und im Besonderen in Deutschland kämpft mit verschiedenen Problemen:
  • öffentliche Mittel sind nahezu nicht mehr zu bekommen
  • Beantragungen und Genehmigungsverfahren sind schwerfällig
  • die deutsche Forschung hält der raschen Entwicklung der Produkte im Baubereich zurzeit nicht mehr Stand und kann so den Bedürfnissen des Marktes nicht mehr gerecht werden.
Das ift will diese Lücke füllen: Klar definierte Forschungsprojekte sollen Lösungen und Antworten auf Praxisprobleme geben. Folgende aktuelle und praxisnahe Forschungsprojekte werden derzeit am ift Rosenheim angeboten:
  • Bauteilkatalog zu Trennwand- und Deckenanschlüssen bei Fassaden
  • Ergänzung der Regelwerke zur Verglasungstechnik: 1. konstruktive Ausbildung von Überkopfverglasungen, 2. geklebte Verglasungen bei Fenstern
  • Einfluss des Scheibenformats auf die Luftschalldämmung
  • Härte/Kratzfestigkeit von Glasoberflächen (Prüfverfahren und Bewertungskriterien)
  • Bewertung von Altbauanschlüssen mit angepassten Montagedetails
  • Integration von elektronischen Bauteilen in Fensterkonstruktionen
  • Entwässerung und Dampfdruckausgleich bei Fassaden.
Diese Projekte werden zur Vermeidung von Antragskosten als firmeneigene Projekte durchgeführt. Das ift sucht dafür noch Unterstützung. Ihr Ansprechpartner am Institut: Ingo Leuschner, Leiter F & E. Ein Baustein am Institut in Rosenheim ist der neue und umfassende Mitgliederservice. Mitglieder und Kunden erwarten eine objektive Bewertung ihrer Produkte und hohe Akzeptanz ihrer Prüfberichte. Die von uns täglich erwarteten Hilfestellungen werden angesichts des stetig steigenden Preis- und Kostendrucks im Prüfwesen und aufgrund der leeren Kassen der Forschungsförderstellen immer schwieriger. Auf dem Weg das Institut marktorientiert aufzustellen waren – und sind sicher auch noch in der Zukunft – immer wieder Korrekturen erforderlich.
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