Zum festen Bestandteil an der Städtischen Meisterschule für Schreiner in München gehört die im zweiten Semester stattfindende Studienfahrt. Besuche bei Material-, Beschläge- und Maschinenherstellern sowie die Besichtigung von Fertigungsfirmen ergänzen hierbei die schulische Ausbildung. Der Austausch mit anderen Schulen, ein kulturelles Rahmenprogramm und vor allem auch das persönliche Kennenlernen der Schüler und Schülerinnen untereinander sind ebenfalls wichtige Elemente dieser einwöchigen Studienfahrt.
Bereits zum Ende des 1. Semesters hatten sich die Schüler und Schülerinnen für Pesaro in Italien entschieden. Die Stadt Pesaro liegt an der Adriaküste 30 km südlich von Rimini.
Hier befindet sich ein Zentrum des italienischen Möbelbaus. Etliche Maschinenfabriken, zu denen die Schule bereits von früheren Studienreisen her Kontakte hat, sind hier ansässig. Auch die fortgeschrittene Jahreszeit war für die Schüler und Schülerinnen, die den größten Teil der Reise selbständig organisierten, eine Motivation, sich für Pesaro zu entscheiden.
Der erste und ausführliche Besuch galt der Firma Biesse, von der auch das schuleigene CNC-Bearbeitungszentrum stammt. Dabei konnten sich die Schüler und Schülerinnen vom hohen Stand des italienischen Maschinenbaus überzeugen.
Bei anschließenden Besuchen in einer Tischbaufirma (Terenzi Scavolini), einer Firma für exklusive Schiffsausbauten (Base Art SRL) und einer Küchenfirma konnten die angehenden Meister diese Maschinen in der Anwendung kennenlernen.
Die Firma Biesse und die besuchten Firmen zeigten hierbei großes Interesse an einem Austausch unterschiedlicher Erfahrungen. Auf alle Fragen der Schüler und Schülerinnen wurde mit großer Aufmerksamkeit eingegangen.
Bei den Firmen Paoloni (Standardmaschinen) und Biefbi (Küchenmöbel), konnte man ebenfalls einen Eindruck über die italienischen Qualitätsstandards und Produktionstechniken gewinnen.
Überrascht waren alle von den perfekt durchorganisierten Arbeitsabläufen und den aufgeräumten Arbeitsplätzen. Nur das wirklich für den Arbeitsprozeß notwendige Material war anzutreffe n. Darüber hinaus scheint es in italienischen Betrieben selbstverständlich zu sein, mit Zulieferfirmen zusammenzuarbeiten, die Arbeitsschritte rationeller durchführen, oder Teile kostengünstiger fertigen als der eigene Betrieb.
Ein ausführlicher Besuch galt den beiden Städten Urbino und Ravenna, wo man sich mit der Geschichte dieser Städte und deren historische Bauten vertraut machen konnte. Anschließend wurden Übungen im Freihandzeichnen angefertigt.
Meistens schloß ein gemeinsames Abendessen, bei welchem alle die italienische Gastfreundschaft und Essenskultur genießen durften, den erlebnisreichen Tag ab. n
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