Die Speicherkapazität unserer Wälder ist ausgeschöpft: Hohe Nitratwerte im Sickerwasser unter waldreichen Gebieten in Bayern und Baden-Württemberg (über 50 mg/l) sowie Untersuchungen auf Dauerbeobachtungsflächen bestätigten, so die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW), dass bereits 25 Prozent der Waldböden die angesammelten Schadstoffe Stick- und Schwefeloxide zusammen mit giftigen Aluminium- und Mangan-Ionen an das Grundwasser abgeben werden.
Ereignisse, wie plötzliches und massenhaftes Fischsterben nach Schneeschmelzen oder starkem Regen, verdeutlichen, dass die Wälder ihre Schadstofflast nicht mehr binden können. Ihre Filterfähigkeit -Mischwälder filtern doppelt so viele Schadstoffe wie Wiesen, Fichtenwälder sogar das Dreifache aus der Luft – wird ihnen zum Verhängnis und führt zusammen mit der starken Verdunstung zu Schadstoffkonzentrationen im Boden, die viermal höher liegen als im Niederschlag.
Drei Viertel unseres Trinkwassers stammen aus dem Grundwasser. Im Saarland und in Bremen wird die gesamte, in Bayern und Schleswig-Holstein über 90 Prozent der öffentlichen Wasserversorgung aus dem Grundwasser gespeist. Vor allem die Stickoxide aus dem Verkehr und das Ammoniak aus der landwirtschaftlichen Tierproduktion versauern den Boden und überfrachten ihn gleichzeitig mit Stickstoff. Die Versauerung setzt wurzelschädigendes Aluminium frei und führt zum Verlust wichtiger Pflanzennährstoffe wie Magnesium, Kalzium und Kalium. Diesem Nährstoffverlust steht die Überfrachtung des Bodens mit wachstumsfördernden und vegetationsverändernden Stickstoffverbindungen gegenüber. In diesem immer größer werdenden Nährstoffungleichgewicht zwischen zuviel Stickstoff und zuwenig Nährstoffen, so der SDW weiter, verliere der Wald seine Vitalität – eine der wesentlichen Ursachen der Waldschäden.
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