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Transparenter Brandschutz

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Transparenter Brandschutz

Mit der Erweiterung der personellen, öffentlichen und inhaltlichen Präsenz der European Central Bank (ECB) am Standort Euro-Tower in Frankfurt am Main, war auch ein Umbau erforderlich geworden. Dort sollten repräsentative Konferenz- und Empfangszonen mit Restaurant und Lobby entstehen. Die Forderung der Bauherrschaft war, daß die Konferenzzone mit dem Presseraum von ihrer Bedeutung innerhalb der Institution und nach außen zum kommunikativen Ort der Europäischen Zentralbank wird. Kommunikation suggeriert ja auch Verbindung nach außen und so lag es nahe, auch die Sichtverbindung ins Freie aufrecht zu erhalten. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, daß zwischen Aussenfassade und dem Pressekonferenzraum ein Fluchtweg von über 43 Meter Länge gefordert war. Mit einer Ganzglaswand und schlanken, verglasten Rahmentüren wurde die schwäbische Firma Holzbau Schmid in Zusammenarbeit mit den Architekten Petry und Wittfoht den hohen ästhetischen Ansprüchen und der Erfüllung der Brandschutzforderungen gerecht.

Als vor fast zehn Jahren Claus Schmid und sein Team mit der Entwicklung von Brandschutzelementen begann, stand für den dynamischen Geschäftsführer fest, daß man sich auf Holz-Glaskonstruktionen konzentrieren wollte. Die Faszination und Begeisterung für den transparenten Werkstoff und den für den Brandschutz bestens geeigneten Werkstoff Holz, spornte das Entwicklungsteam an, auch Sicherheitsziele des bautechnischen Brandschutzes mit Glas zu erfüllen – so, daß ästhetische Ansprüche an das Bauen mit Holz und Glas sowie die Erfüllung brandschutztechnischer Forderungen keine Widersprüche sind. Bei allen Entwicklungsgedanken verdichtete man die Bemühungen auf Konstruktionen mit der nach DIN 4102 geforderten F-Klassifizierung – also im Brandfall die Wärmestrahlung durch das Glas kleiner als 140 °C zu halten. Dieses Sicherheitsdenken ist bei der Firma Schmid zur Firmenphilosophie geworden.

Neue Dimension
Die neuesten Hoba-Entwicklungen – Hoba 6-Systemglaswand und Hoba T30-1 Typ 7-Systemglastüren – wurden in der Europäischen Zentralbank eingebaut und dokumentieren, daß Brandschutz mit Holz und Glas kein Widerspruch sein muß.
So wurde eine 43 m lange und fast 3,5 m hohe F30-Brandschutz-Verglasung mit sechs integrierten, verglasten T30-Türen eingebaut, die als zweite Innenfassade dient und den Fluchtweg aus den Presse- und Konferenzräumen bildet. Da die maximalen Glasabmessungen des Promat-Systemglases F30 aus fertigungstechnischen Gründen 2700 x 1400 mm beträgt, wurde eine Riegelkonstruktion gewählt, welche die statisch notwendigen Funktionen übernimmt und gleichzeitig gestalterische Akzente setzt. Forderung der Architekten Petry + Wittfoht war ein Regalcharakter, bestehend aus Kirschbaumholz, frei – ohne Verbindung zu Wänden und Decken – in eine F30-Verglasung einzubauen. So entstanden jeweils Glasfelder mit einer Größe von 2700 x 2400 mm, wobei die zwei Scheiben im vertikalen Stoß mit einem speziell vernetzten Silikon verschlossen sind. Über der Holzriegelkonstruktion ist ein durchgehendes Glasband, das bis zur Deckenkonstruktion reicht, gleichzeitig als Abschottung des Deckenhohlraumes dient und im Raster von 1200 mm einer mit Silikon ver-schlossenen Fuge zusammengefügt und nur im Bereich der Quertrennwand durch Holzteile unterbrochen wurde.
Die 17 mm dicken monolithischen F30-Gläser von Promat sind in der Holzkonstruktion mit Holzleisten gehalten. Die Gläser haben einen Lichtdurchlaß von 85 bzw. 83 % und eine Luftschalldämmung von Rw = 40 dB. Bei den seitlichen Wandanschlüssen – am Anfang und am Ende der Glaswand – wird die Holzriegelkonstruktion unterbrochen und zwei F30-Glasscheiben bilden den Anschluß zur Wand. Die horizontale Fuge zwischen diesen Gläsern ist ebenfalls mit einem speziellen Dichtstoff ausgefüllt, wie auch die vertikalen Fugen zum oberen Glasband. Innerhalb dieser 43 m langen Glaswand sind insgesamt sechs verglaste T30-1 Glastüren „Hoba Typ 7″ integriert, die sich durch sehr schlanke, senkrechte Türfriese mit einem Mindestquerschnitt 20/55 mm auszeichnen und die eindrucksvolle Transparenz nicht beeinträchtigen. Mit dieser F30-Ganzglaswand ist es der Firma Schmid – gemeinsam mit dem Glaslieferant Promat – gelungen, die Anforderungen und Gestaltungswünsche der Architekten und des Bauherrn zu erfüllen und in eine neue Dimension bei der Gestaltung von Brandschutzverglasung mit F30-Klassifizierung vorzustoßen.
Die Tür im Glas
Ein weiteres Highlight zum Thema Brandschutz mit Holz und Glas befindet sich im Gästeservice-Bereich der Europäischen Zentralbank. Hier wurde von der Firma Schmid gemeinsam mit den Architekten Petry + Wittfoht erstmalig eine T30-2-Türkonstruktion in F30-Verglasung eingebaut, die sich durch maximale Glastransparenz auszeichnet. So wurden eine zweiflügelige Feuerschutztür T30-2 „Hoba Typ 8″ frei in die F30-Vollglaswand „Hoba 6″ eingebaut. Dies bedeutet, daß keine Pfostenriegelkonstruktion und statisch wirksame Profile als Horizontal- oder Vertikalfriese zur Wand und Decke mehr für den Einbau von Brand- und Rauchschutztüren benötigt werden – der Einbau ist direkt in die F30-Systemglaswand möglich. Diese einmalige Konstruktion wurde an einem Deutschen Materialprüfungs-amt sowohl in brandschutztechnischer als auch hinsichtlich der Dauerfunktion nach den dafür vorgesehenen DIN-Normen geprüft und hat die Ansprüche und Anforderungen der DIN erfolgreich nachgewiesen. Die Zulassung für diese Konstruktionen sind am Deutschen Institut für Bautechnik, Berlin, beantragt.
Auch bei diesen Konstruktionen kam Brandschutzglas der Firma Promat GmbH zur Ausführung.
Die T30-2 Hoba Brandschutztür „Typ 8″ wurde nach dem gleichen Konstruktionsprinzip wie die einflügelige T30-1-Tür „Typ 7″ konzipiert und kann somit mit sehr schmalen, vertikalen Rahmen hergestellt werden. Die Mittelfriese der zweiflügeligen Türen haben einen Mindestquerschnitt von 60/55 mm, so daß sich eine Gesamtansichtsbreite von 99 mmergibt.
wpDie Hoba, Holzbau Schmid GmbH & Co. KG
Nach der Firmengründung im Jahr 1968 fertigte das Unternehmen Holztreppen und war auch im Fenster- und Innenausbau tätig.
Durch die Anforderungen und die Ausweitung von Lieferleistungen im Objekttürenbereich, wurde die Firma Schmid (Hoba) immer mehr mit Brandschutzkonstruktionen konfrontiert und sah die Notwendigkeit, selbst Brandschutzelemente zu entwickeln. So begann man im Jahr 1991 mit der Konzeption, Konstruktion und mit Prüfungen von eigenen Brandschutztrennwänden, -verglasungen und -türen.
Ein wichtiger Partner war von Beginn an die Fa. Promat GmbH in Ratingen, die in Kooperation mit Hoba, bei der Entwicklung von Brandschutzkonstruktionen mit Holz und Glas – als Glaslieferant – hilfreich mitwirkte.
Mit der Fa. Pfleiderer/Wirus Türenwerke, Gütersloh, entwickelte man die bestehende T30-Türkonstruktion für den Einbau in F30-Verglasungen und Holzblockzargen weiter.
Seit dem Jahr 1995 beschäftigt sich das Unternehmen Holzbau Schmid GmbH & Co. KG fast ausschließlich mit Brandschutzelementen und führte 1994 den Produktnamen Hoba – Brandschutzelemente – ein. Mit insgesamt 62 Mitarbeitern fertigt die Firma Holzbau Schmid anspruchsvolle Glaswand- und Türkonstruktionen, die den geforderten Ansprüchen von Bauherren und Planern an den baulichen Brand-, Rauch- und Schallschutz gerecht werden. Die neuesten Entwicklungen sind ein- und zweiflügelige T30-Systemglastüren, die sich durch sehr schlanke Friese auszeichnen, sowie ästhetisch ansprechende Brandschutzverglasungen, die vertikal oder horizontal nur noch mit einer Silikonfuge gestoßen werden müssen (ohne Pfosten oder Riegel) und so eine maximale Transparenz gewährleisten. Eine weitere Konstruktion ist eine Brandschutzverglasung mit integrierten T30-1- und T30-2-Türen, die auch als Rauchschutztür ausgeführt werden kann, wobei die Türkonstruktion frei im Glas eingebaut ist und ohne statisch notwendige Pfostenriegelkonstruktionen im Glas auskommt.
Architekten und Planer werden bundesweit von sechs festangestellten Außendienstmitarbeitern betreut. Als Kunde wird vorzugsweise der Fachhandel sowie der qualifizierte Innenausbauer und Schreinereibetrieb bei der Verwirklichung von Brandschutzkonstruktionen in Holz und Glas vom zuständigen Außendienst unterstützt und beraten.
Planung: Architektur-Büro Petry + Wittfoht, Stuttgart
Brandschutzkonstruktionen: Holzbau Schmid GmbH & Co. KG, 73099 Adelberg
Glaslieferant: Promat GmbH, 40878 Ratingen
Innenausbaubetrieb: Bayerl + Demmelhuber, 84513 Töging/Inn
Fotos: Manfred Grohe, 73128 Kirchentellinsfurt
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