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Überall zu Hause

Für ein Leben in flexibler Beständigkeit: Mobile Möbel für mobile Menschen
Überall zu Hause

Die Zeiten sind vorbei, in denen man in einer Firma das Jubiläum seiner 25-jährigen Betriebszugehörigkeit feiert – eher feiert man heute das Jubi- läum seiner 25. Arbeitsstelle. Oliver Krapf entwickelte im Rahmen seiner Abschlussarbeit als Möbel- und Innenraumgestalter an der Stuttgarter Fachschule für Gestaltung ein Möbelkonzept für mobile Menschen. Möbel, die auch Ankerpunkte sein wollen.

„Zehn Millionen Nomaden“ – so titelte die Münstersche Zeitung am 28.01.2001. Gemeint waren keine traditionellen Wüstennomaden, sondern Menschen in Deutschland. Menschen, die „unterwegs“ sind – sei es durch tägliches Pendeln zur Arbeit, durch häufige Umzüge, Dienstreisen oder Ähnliches. Mobilität hat in unserer Gesellschaft stark zugenommen. Nach einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend lebt heute jede sechste Person in einer mobilen Lebensform. Und die Mobilität wird weiter zunehmen.

Globalisierung und Informationstechnologie spielen hierbei eine wichtige Rolle. Immer mehr Unternehmen sind international tätig. Kapital, Güter und Ideen und nicht zuletzt Menschen setzen sich über Grenzen hinweg. Die neue Kommunikationstechnologie ermöglicht es, jederzeit weltweit in Kontakt zu treten. Auch innerhalb der Landesgrenzen wächst der Anspruch, mobil zu sein. Auf dem Arbeitsmarkt hat sich Mobilität bereits zu einem Wert an sich entwickelt. Mobil bedeutet flexibel, offen, jederzeit verfügbar, engagiert und belastbar zu sein.
Neu ist, dass diese Unbeständigkeit nicht mehr negativ bewertet wird. Es wird von Berufstätigen geradezu erwartet, sich der Arbeitsmarktsituation anzupassen. Flexibilität und damit verbundene Mobilität sind bei der schwindenden Ressource Arbeit und der Globalität der Arbeitsmärkte ein Muss.
Für die ursprünglichen Nomadenvölker gehört Mobilität zur traditionellen Lebensweise. In unserer Gesellschaft stellt sie jedoch eine neue Entwicklung dar. Während Nomaden trotz ihrer Mobilität in einem heimatlichen Umfeld bleiben und in festen Strukturen umherziehen, bedeutet Mobilsein in unserer Gesellschaft, sich von dem heimatlichen und sozialen Umfeld zu trennen, sich völlig neu zu orientieren.
Das Leben braucht einen Ankerpunkt
Dabei ist ein Umzug immer eine zeit- und kostenaufwändige Angelegenheit, in der Regel nicht alleine zu bewältigen und schon gar nicht mit dem eigenen PKW. Die Produktpolitik von großen Möbelhäusern zielt häufig darauf ab, dass dieser Aufwand minimiert wird, indem sie vor Ort die Möglichkeit anbieten, sich direkt neu einzurichten. Einleuchtend, denn mit den zerlegbaren Fertigmöbeln ist meist auch nicht mehr als ein Umzug möglich. Leider geht auf diese Weise auch immer ein Stück Heimat und Beständigkeit verloren. Liebgewonnene Möbelstücke werden oft zur Last und sind dadurch nicht gerade der ideale Begleiter für Business-Nomaden. Gerade aber dieses unbeständige Leben braucht einen Ankerpunkt, das Zuhause.
Das Heim war schon immer der Ort, an dem wir uns selbst verwirklichen wollen, der uns Schutz und Zuflucht bietet und an dem wir uns ausnahmslos wohl fühlen. In Anbetracht der mobilen Verhältnisse, die das Leben vieler Menschen beeinflussen, nimmt die Bedeutung des Zuhauses deutlich zu. Der Mensch regeneriert sich zu Hause am besten. Ein Leben zwischen Umzugskartons oder direkt aus dem Koffer strapaziert jeden früher oder später.
Mobile Möbel für mobile Menschen: Das Konzept
Vor diesem Hintergrund entstand das Konzept für die Gestalterarbeit von Oliver Krapf: Mobile Möbel für mobile Menschen. Möbel, die ein Leben in flexibler Beständigkeit ermöglichen. Die Möbel sollen dem Anspruch der heutigen mobilen Gesellschaft gerecht werden. Dauerhaft und umzugsfreundlich sollten sie sein. Also auch transport- und montagefreundlich. Robustheit war eine Forderung, denn auch mit Gebrauchsspuren und der dadurch entstehenden Patina sollen die Möbel weiter von Wert sein. Die Möbelstücke sollen den Benutzer begleiten und – wie ein alter Reise-Koffer – den Eindrücken standhalten, ohne schäbig zu wirken. Die Oberflächen müssen also reparabel und restaurabel sein.
Es ging darum, eine Möbelserie zu entwerfen, die Eigenschaften wie Faltbarkeit aufweist ohne Pappcharakter zu haben. Im Gegenteil: die sich in Material und Ausführung an Massivholzmöbel anlehnt.
(Oliver Krapf / ra)
Quellen: „Unterwegs – Nomaden früher und heute“ von K. Brünenberg, S. Dömpke, E. Kasten und K. Overbeck, Siegbert Linnemann Verlag Gütersloh 2003
Artikel „Nomaden-Möbel“von Robert Haidinger aus der Zeitschrift Wohndesign 1996/97
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