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Umsetzung bei der Montage

Abdichtung der Anschlussfugen an Fenstern und Außentüren
Umsetzung bei der Montage

Welche Kriterien sind bei der Anwendung und der Verarbeitung von Dichtungsmaterialien zu beachten? Die folgende tabellenartige Zusammenstellung gibt darüber detaillierte Auskunft.

Von den bekannten, praxisbewährten Technologien sind unter Berücksichtigung der Anforderung „Innen dichter als außen“ die folgenden aufzuführen:

• Dichtstoffe
• Dichtungsbänder aus Schaumkunststoff – imprägnierte Dichtungsbänder
• Elastomer-Fugenbänder.
Neben diesen Systemen kommen mehr und mehr Misch- bzw. Kombinationssysteme zum Einsatz.
Dichtstoffe
Nach DIN EN 26927 „Hochbau; Fugendichtstoffe – Begriffe“ ist ein Dichtstoff ein Stoff, der als spritzbare Masse in eine Fuge eingebracht wird und sie abdichtet, indem er an geeigneten Flächen in der Fuge haftet. Bei der Anwendung von Dichtstoffen in der Fensteranschlussfuge sind im Wesentlichen die Punkte nach Tabelle 1 zu beachten. Bei der Verarbeitung von Dichtstoffen sind die Punkte nach Tabelle 2 zu beachten.
Die Ablauffolge einer fachgerechten Abdichtung von Fensteranschlussfugen mit Dichtstoffen – ohne Berücksichtigung der Dämmung – ist folgende:
• vorab, wenn erforderlich, Beseitigung von losen Teilchen und starker Verstaubung
• Hinterfüllung mit PE-Rundprofilen
• Abkleben der Fugenränder
• Reinigung der Haftflächen
• Voranstrich der Haftflächen mit Primer
• Ausspritzen der Fugen mit Fugendichtstoff
• Abziehen und Andrücken des Fugendichtstoffs
• Entfernung der Klebebänder
• Abglätten.
Dichtungsbänder aus imprägniertem Schaumkunststoff
Gemäß DIN 18542 ist ein Dichtungsband aus Schaumkunststoff bzw. ein imprägniertes Dichtungsband (im folgenden kurz Dichtungsband genannt) ein Band, das aus überwiegend offenzelligem Polyurethanschaumstoff besteht und mit zweckentsprechenden Stoffen imprägniert ist. Diese Dichtungsbänder werden in der Regel für den Einsatz bei der Fenstermontage herstellerseitig vorkomprimiert (vk) („Kompriband“) geliefert und eingebaut.
Bei der Anwendung von Dichtungsbändern aus Schaumkunststoff sind die Punkte nach Tabelle 3 zu beachten.
Bei der Verlegung der Kompribänder sind die Punkte nach Tabelle 4 zu beachten.
Elastomer-Fugenbänder
Elastomer-Fugenbänder sind industriell vorgefertigte, im ausreagierten Zustand elastische Fugenbänder mit bestimmter, in ganzer Länge durchgehender Form aus Polysulfid, Silikon oder Polyurethan.
Diese Fugenbänder werden überwiegend dort eingesetzt, wo der Dichtstoff durch die in den Fugen auftretenden Bewegungen überfordert ist oder in sehr breiten Fugen und Anschlüssen, für die die Standfestigkeit des Dichtstoffs nicht ausreicht.
Besonders bewährt haben sich die Elastomer-Fugenbänder bei der Abdichtung von Gebäudetrennfugen aufgrund der großen Bewegungsamplituden und bei der Sanierung schadhafter Fugenabdichtungen im Fassaden-, Glas- und Fensterbau.
Die Elastomer-Fugenbänder werden mit pastösen, zum System gehörigen Klebern auf den jeweiligen Untergründen verklebt.
Für die Beschaffenheit der Haftflächen für den Kleber gelten die gleichen Voraussetzungen wie für die Dichtstoffe. Schadhafter Dichtstoff kann dabei in vielen Fällen in den Fugen verbleiben (IVD-Merkblatt Nr. 4).
Zu empfehlen ist aus Gründen der Verträglichkeit, auch wenn direkte Neutralisation erfolgt, im Polymer-System zu bleiben, d. h. Silikonfugen mit Silikonbändern oder Silikonprofilen zu sanieren. Das gleiche gilt für Polysulfid und Polyurethan (Erfahrungen aus der Praxis). Ausnahmen sind nach vorhergehender spezifischer Prüfung und mit speziellen Maßnahmen möglich.
Wichtig ist zu beachten, dass Band und Kleber als System vom gleichen Hersteller eingesetzt werden. Was die Verträglichkeit mit Anstrichen betrifft, gelten die gleichen Erkenntnisse, Regeln und Erfahrungen wie bei Dichtstoffen.
Elastomer-Fugenbänder werden in der Regel als Flachbänder in Breiten von 25 bis 200 mm hergestellt und sind mit einer mittig angeordneten Bewegungszone und seitlichen profilierten Klebezonen ausgerüstet.
Bei der Verlegung sind die Schnittstellen, wie Stöße, Kreuze, Ecken und Gehrungen, mit besonderer Sorgfalt auszubilden.
Die Herstellung von HTV-Silikonkautschukbändern und -profilen durch Extrusion ermöglicht die Fertigung von nahezu jeder Profilierung, soweit dazu das Werkzeug gebaut werden kann. Damit ist es beispielsweise möglich, jede Art von Abdichtungs-Verglasungsprofilen herzustellen bzw. für die Sanierung nachzustellen.
Mit Faltenprofilierung konnten schwierige Sanierungen erfolgreich beherrscht werden, da auch große Bewegungsabläufe über die Profilabwicklung aufgenommen werden (Erfahrungen aus der Praxis). Viele Objekte in den alten und neuen Bundesländern beweisen dies. Teilweise sind die sanierten Objekte bis zu 15 Jahre alt und heute noch in Ordnung.
Weitere technische Angaben sind dem IVD-Merkblatt Nr. 4 wie auch den Produktinformationen der Hersteller zu entnehmen.
Misch- und Kombinationssysteme
Im zunehmenden Maße zeichnet sich die Anwendung von „Misch- und Kombinationssystemen“, bestehend aus verschiedenen Technologien, ab. Dazu gehören, außer den abgehandelten Dichtstoffen, imprägnierten Schaumkunststoffbändern und Elastomer-Fugenbändern Folien und insbesondere Alu Tapes und Vliese. Die Größenordnung des Bewegungsausgleichs in Verbindung mit Folien und Tapes sollte mit den Anforderungen und der Art der Anwendung abgestimmt sein.
Die Verarbeitung ist unkompliziert, erfordert aber Sorgfalt.
Kurt Haaf, HKN und Fugadi GmbH, Nürnberg
Literaturhinweis:
[1] DIN 4102
Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Berlin: Beuth Verlag
[2] DIN 4109
Schallschutz im Hochbau.
Berlin: Beuth Verlag
[3] DIN 18542 : 1997-09
Abdichtungen von Außenwandfugen mit imprägnierten Dichtungsbändern aus Schaumkunststoff.
Berlin: Beuth Verlag
[4] DIN EN 26927 : 1991-05
Hochbau; Fugendichtstoffe – Begriffe.
Berlin: Beuth Verlag
[5] DIN 52452-4: 1992-09
Prüfung von Dichtstoffen für das Bauwesen; Verträglichkeit der Dichtstoffe. Berlin: Beuth Verlag
[6] Leitfaden zur Montage.
i.f.t. Rosenheim. RAL-Gütegemeinschaften Fenster und Haustüren, Frankfurt a. M.
[7] Montage im Rahmen der RAL-Gütesicherung . if.t. Rosenheim.
RAL-Gütegemeinschaften Fenster und Haustüren, Frankfurt a. M.
[8] IVD-Merkblatt Nr. 9:
Dichtstoffe in der Anschlussfuge für Fenster und Außentüren.
Düsseldorf: HS Public Relations GmbH 1997
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