Die Zeiten für Existenzgründer sind gut. Die Wirtschaft floriert, die Nachfrage nach handwerklichen Produkten und Leistungen ist vorhanden und der Staat fördert den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit. In einer dreiteiligen Serie informieren wir umfassend über Fragen rund um Neugründungen, die Übernahme eines etablierten Betriebes und die Nachfolge im Familienbetrieb.
Wer einen neuen Betrieb gründet, muss eine Durststrecke überwinden, bis sich der Betrieb am Markt etabliert hat. Wer einen Betrieb übernimmt oder sich an einem bestehenden Betrieb beteiligt, umgeht dieses Problem.
Dafür sind aber andere Faktoren zu beachten. In erster Linie geht es dann darum, den Betrieb sorgfältig unter die Lupe zu nehmen, das Angebot eingehend zu prüfen. Nicht jeder, der einen Betrieb übernimmt, kann sich in ein gemachtes Nest setzen. Denn nicht jeder Betrieb ist eine gute Existenzgrundlage. Zudem muss der Preis stimmen. Der rechtliche Rahmen muss ebenfalls passen: die Verträge, in denen die Übergabe oder die Beteiligung geregelt sind. Nur eine sehr sorgfältige und kritische Analyse hilft, das Angebot richtig zu beurteilen. Dabei spielen die Kundenbeziehungen, das Produkt- und Leistungsangebot, die Mitarbeiter, die Einrichtung, die Organisation eine große Rolle. Und natürlich müssen auch die Konditionen der Übernahme stimmen. Der Kaufpreis, die Miete oder die Pacht dürfen nicht überhöht sein, denn sonst kann der Nachfolger keinen Gewinn erwirtschaften.
Einige Besonderheiten sind zu beachten, wenn die Übernahme des elterlichen Betriebes ansteht. Im Unterschied zur Übergabe an einen Fremden geht es bei der familieninternen Lösung üblicherweise auch darum, die Belange aller Familienmitglieder, auch der anderen Kinder, zu berücksichtigen. Schon zum Zeitpunkt der Betriebsübergabe sollten die Weichen für die spätere Erbregelung gestellt werden – sei es durch ein umfassendes Testament der Eltern oder durch einen Erbvertrag, der mit allen Kindern abgeschlossen wird. Was die Analyse des Betriebes und das Konzept für die Übernahme anbelangt, gibt es aber keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen einer Übernahme des Familienbetriebes und der Übernahme eines Fremdbetriebes.
Franz Falk
Die Grundregeln
Garantien für den wirtschaftlichen Erfolg gibt aber niemand – trotz der positiven Vorzeichen. Wer sich am Markt behaupten will, muss einige Grundregeln beachten:
Durchsetzen wird sich immer der Bessere
Entscheidend ist dabei nicht nur das fachliche Können. Ebenso wichtig sind heute die Fähigkeiten zu verkaufen, Marktnischen zu besetzen, zu organisieren, rationell zu arbeiten, schnell und flexibel zu sein.
Das A und O ist die eigene Qualifikation
Jahrelange Berufserfahrungen, vor allem in leitender Position, Erfahrungen in der Beratung und im Verkauf, im Umgang mit Kunden in der Abwicklung von Aufträgen sind die wichtigste Grundlage.
Kundenorientierung ist heute ein absolutes Muss
Nur wer die Belange der Kunden in den Mittelpunkt stellt, wer sich an den Wünschen der Kunden ausrichtet, kann lukrative Aufträge akquirieren. In das Servicekonzept müssen die Mitarbeiter einbezogen werden.
Ohne Dienstleistungen gibt es keine Perspektiven
Nur wer seine handwerklichen Leistungen kundenfreundlich anbietet, kann sich im Wettbewerb profilieren. Gerade die Dienstleistungen bieten hervorragende Ansätze, besser als andere zu sein.
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