Im Durchschnitt 1088 DM im Monat verdienten die Auszubildenden in Westdeutschland im Jahr 1999. Der Durchschnitt der tariflichen Ausbildungsvergütungen erhöhte sich mit 2,0 % etwas stärker als im Vorjahr, in dem die durchschnittliche Vergütung um 1,1 % angestiegen war.
In Ostdeutschland betrugen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 1999 durchschnittlich 944 DM im Monat. Der Vergütungsdurchschnitt nahm hier um 0,7 % ab, anders als im Jahr zuvor, in dem noch ein Plus von 1,6 % zu verzeichnen war. Die Ursache für den Rückgang der durchschnittlichen Vergütung lag im Wesentlichen in der Kürzung der tariflichen Ausbildungsvergütungen im Bauhauptgewerbe der neuen Länder um 10 % im zweiten und dritten Lehrjahr. Die Angleichung der im Osten tariflich festgelegten Ausbildungsvergütungen an das Westniveau war damit leicht rückläufig: 1999 wurden in Ostdeutschland durchschnittlich 87 % der westlichen Vergütungshöhe erreicht, während es 1998 noch 89 % waren.
Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt in 1999 bei monatlich 1059 DM pro Monat und damit um 1,6 % über dem Vorjahreswert (1042 DM).
Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in seiner Auswertung.
Zwischen den Ausbildungsberufen gab es erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Die Spitzenvergütung erzielten 1999, wie in den Vorjahren, die Auszubildenden (ab 18 Jahren) im Beruf Gerüstbauer/in mit durchschnitt-lich 1870 DM pro Monat im Westen und 1684 DM im Osten. Auch in den Berufen des Bauhauptgewerbes (z. B. Maurer/in, Zimmerer/in, Straßenbauer/in) sind seit langem relativ hohe Vergütungen tariflich vereinbart: 1999 lagen sie in Westdeutschland bei durchschnittlich 1499 DM und in Ostdeutschland bei 1241 DM. Beispiele für eher niedrige Ausbildungsvergütungen waren die Berufe Friseur/in und Florist/in. Bei den ermittelten berufsspezifischen Durchschnitten ist zu beachten, dass häufig auch im gleichen Beruf die tariflichen Ausbildungsvergütungen je nach Region und Wirtschaftszweig erheb-lich voneinander abweichen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die tariflichen Ausbildungsvergütungen nur in der betrieblichen Ausbildung gelten; in der außerbetrieblichen Ausbildung werden in der Regel erheblich niedrigere Vergütungen gezahlt.
Insgesamt verteilten sich die Ausbildungsvergütungen in den untersuchten Berufen 1999 wie folgt: In Westdeutschland bewegten sich die Vergütungen für 80 % der Auszubildenden zwischen 900 DM und unter 1300 DM; 13 % erhielten weniger als 900 DM und 7 % der Auszubildenden mehr als 1300 DM. In Ostdeutschland beliefen sich die Vergütungen für knapp die Hälfte der Auszubildenden (49 %) auf 900 DM bis unter 1300 DM und für 44 % auf 600 DM bis unter 900 DM; 4 % der Auszubildenden kamen auf weniger als 600 DM und 3 % auf mehr als 1300 DM. o
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