Das Schreinerhandwerk in Baden-Württemberg kann für das Jahr 2000 eine glanzvolle Bilanz vorlegen. Der Umsatz wuchs im Vergleich zu 1999 um 6,0 Prozent von 4,7 Mrd. DM auf 4,98 Mrd. DM bei einer um 0,4 Prozent reduzierten Beschäftigtenzahl von landesweit 30 676 (1999: 30 800). Wie Dr. Frank Nopper, Geschäftsführer des Landesverbandes Holz- und Kunststoff Baden-Württemberg, anlässlich einer Pressekonferenz zur Fachmesse Holzverarbeitung in Ulm betonte, habe diese schwungvolle Entwicklung in der ersten Hälfte des Jahres 2001 an Fahrt verloren. Die durchschnittlichen Auftragsreichweiten seien auf hohem Niveau zwar nur leicht rückläufig gewesen, die Konjunkturerwartungen hätten sich jedoch deutlich abgeschwächt. Gute Marktchancen sieht der Verband im Modernisierungsmarkt sowie im Bereich der Möbelherstellung und im Möbelhandel. Zur Ausschöpfung dieser Potenziale bedürfe es allerdings gezielter Marketing- und Vertriebsmaßnahmen. Hier habe das Schreinerhandwerk kräftigen Nachholbedarf. Die Zahl der Schreinereibetriebe in Baden-Württemberg reduzierte sich im Jahr 2000 um 85 Betriebe auf jetzt 6036. Den über 433 Betriebsaufgaben stehen 351 Neugründungen gegenüber. Damit hätten im Jahr 2000 fast doppelt so viele Schreinermeister den Schritt in die Selbstständigkeit wie in der ersten Hälfte der 70er Jahre gewagt. Einer der 200 Neugründer im Jahr 2000 ist René Dietze (siehe Foto). Die Kreativität mit dem Werkstoff Holz und der Einsatz moderner Technologien fasziniert auch Frauen. Bettina Lange (siehe Foto) ist im ersten Lehrjahr und sucht ihre berufliche Existenz im Schreinerhandwerk.
Eine bemerkenswerte Entwicklung zeichnet sich bei den sogenannten B-Betrieben (Montagebetriebe) in Baden-Württemberg ab. Deren Anzahl stieg von 1249 im Jahr 1991 auf 4659 im Jahr 2000. Diese Betriebsgruppe ist von einem starken Wechsel geprägt. Den 1118 Neugründungen im Jahr 2000 stehen 749 Betriebsaufgaben gegenüber.
Durch “Show-how zumKnow-how”
Die 52. Fachmesse “Holzverarbeitung”, (14.-16.9.01 in Ulm) so Karl W. Hinte, Geschäftsführer des Messeveranstalters Hinte Messe, Karlsruhe, wolle dem aktuellen Strukturwandel in der Branche und dem Trend zu einer innovativen Ausrichtung Rechnung tragen. Dazu gelte es, die Zukunftspotentiale auf allen Ebenen aufzuzeigen. Dazu werde man auf der Ulmer Fachmesse ein Spiegelbild der Holz und Kunststoff verarbeitenden Branche zeichnen. Neben dem Ausstellungsangebot, das u. a. die jüngsten Entwicklungen von den Weltmessen LIGNAplus und interzum beinhalte, wird mit einer ganzen Reihe von Sonderpräsentationen ergänzt:
• Live-Demonstration “Neue Dimensionen mit CNC-Technologie”
• Sonderschau Handarbeitsplätze
• Sonderschau “Schleifen – Beizen – Lackieren”
• Sonderschau “Gestaltete Gesellenstücke 2001”
• Vortragsforum mit aktuellen Themen. o
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