“Design entscheidet heute über Sein oder Nichtsein. Qualität und Funktionalität wird vorausgesetzt!” Anläßlich des 10jährigen Jubiläums der Fachakademie für Holzgestaltung in Cham umriß Staatssekretär Hans Spitzner vom Wirtschaftsministerium des Freistaates Bayern in seinem Festvortrag die Daseinsberechtigung der inzwischen weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Bildungseinrichtung für Schreiner. Etwa 150 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie zahlreiche Ehemalige waren zur Jubiläumsfeier nach Cham gekommen.
Beginn mit neun Studierenden
Im Jahre 1988 war die Fachakademie für Holzgestaltung in Cham unter der Trägerschaft des Bezirks Oberpfalz gegründet worden, wobei sich der Landkreis Cham und die Stadt Cham mit jeweils 23 % an den Kosten beteiligten.
Die Verantwortlichen aus Politik und Verbänden hatten Ende der 70er Jahre erkannt, daß die Gestaltung von Möbeln und Räumen für die Weiterentwicklung des Schreinerhandwerks zunehmende Bedeutung erhält und dafür auf dem Weiterbildungssektor für entsprechend talentierte Schreinermeister noch eine echte Marktlücke bestand.
Neun Studierende begannen damals das Studium. Inzwischen hat sich die Schulstadt Cham zu einem Zentrum in der Ausbildung von Form- und Raumgestaltern (Holz) entwickelt. Das große Engagement von Bezirkstagspräsident Hans Bradl und dem Bezirkstag der Oberpfalz für den Ausbau der Fachakademie zeigt sich auch in der beispielhaften technischen Ausstattung dieser Schule.
Die Bayerischen Fachakademien sind eine allein in Bayern vorhandene Bildungseinrichtung, die vor 25 Jahren als eigenständige Schulart geschaffen worden waren. Nach ihrer gesetzlichen Aufgabenstellung bereiten sie auf den Eintritt in eine gehobene Berufslaufbahn vor und vermitteln eine vertiefte berufliche Aus- und Weiterbildung auf einem Anforderungsniveau, welches zwischen dem der Fachschule und dem der Fachhochschule liegen dürfte.
Fachakademien bilden für die Wirtschaft Fachkräfte aus, deren besondere Qualifikation in der Summe einer soliden Berufsausbildung, einer mehrjährigen praktischen Erfahrung und einer darauf aufbauenden praktisch-theoretischen Weiterbildung liegt. Der enge Verbund von Theorie und Praxis auf einem hohen Anforderungsniveau ist also dasbesondere Markenzeichen der Fachakademien. Derzeit gibt es in Bayern 14 Ausbildungsrichtungen für Fachakademien.
Die Fachakademie für Holzgestaltung in Cham hat sich in den zehn Jahren ihres Bestehens einen hervorragenden Ruf im In- und Ausland erworben. Die Studierenden kommen inzwischen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem deutschsprachigen Ausland nach Cham. Zahlreiche, auch internationale Wettbewerbserfolge der Studierenden und Absolventen zeugen vom hohen Ausbildungsstand.
Ein Teil dieser prämierten Arbeiten wurde in einer großen Ausstellung gezeigt, an der sich auch viele Ehemalige mit Arbeiten aus ihrer beruflichen Praxis beteiligten.
Meisterpreise für Absolventen
Anläßlich der Feier des 10. Geburtstages der Fachakademie überreichte Staatssekretär Hans Spitzner zusammen mit Schulleiter Reinald Baier drei Meisterpreise der Bayerischen Staatsregierung. Für besondere Leistungen mit dem Meisterpreis ausgezeichnet wurden: Martin Schumann aus Waffenbrunn, Lothar Gruber aus Altenschwand und Markus Premm aus Roding. n
Teilen:
