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Wege zur Lösemittel-Reduzierung diskutiert

Fachgruppe Holzlacke im Verband der Lackindustrie e. V.
Wege zur Lösemittel-Reduzierung diskutiert

Im Februar hat die Fachgruppe Holzlacke im Verband der Lackindustrie die Informationstagung „Lösemittel-Reduzierung bei der Möbelfertigung“ in Gütersloh abgehalten. Die mit rund 150 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e. V. (DFO), dem Hauptverband der deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie und verwandter Industriezweige e. V. (HDH) und dem Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH speziell für die Verwender von Holz- und Möbellacken durchgeführt. Ziel war es, gemeinsam mit Lackherstellern, Anlagenbauern und Holzlackverarbeitern die Problematik zukünftiger Emissionsbeschränkungen sowie möglicher Lösungswege zu diskutieren.

In seinem Vortrag wies Dr. Dietmar Eichstädt, Hauptgeschäftsführer des Lackverbandes, auf die Ozonproblematik in Deutschland hin, die in engem Zusammenhang mit den Lösemittelemissionen steht. Während die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen im Straßenverkehr in den vergangenen Jahren bereits erheblich gesenkt werden konnten, seien die Reduktionserfolge bei der Lösemittelverwendung dagegen zum Teil noch recht bescheiden. So stieg bis 1995 der Anteil der Emissionen aus der Lösemittelverwendung auf über 50 %, davon gut ein Drittel (371 000 t) aus der Lackverarbeitung. Hieran hat die holzlackverarbeitende Industrie einen überproportional hohen Anteil. In Zukunft werde der öffentliche Druck auch bei kleinen und mittleren Betrieben zunehmen, Lösemittelemissionen deutlich zu reduzieren. Die lackverarbeitende Industrie solle sich sehr frühzeitig mit neuen Technologien auseinandersetzen und Freiräume nutzen, mit möglichst niedrigen Kosten erhebliche Emissionsreduzierungen zu erreichen.Manfred Baums, Geschäftsführer des HDH, verdeutlichte die im Vergleich zu anderen Materialien gänzlich anderen Materialeigenschaften der Möbelwerkstoffe. An Holzwerkstoffe würden durch die Kunden neben einer einwandfreien Optik immer höhere Qualitätsanforderungen in puncto Beständigkeit gestellt. Zur Erzielung dieser Qualitätsstandards sei eine sorgfältige Abstimmung der verwendeten Anlagen und der verarbeiteten Lacke nötig. Eine Umstellung der Prozesse auf lösemittelreduzierte Systeme sei sehr aufwendig. Hier sei eine sorgfältige Planung nötig. Umweltschutzinvestitionen sollten aus der Sicht des HDH auch staatlich unterstützt werden, wie das beispielsweise in Österreich der Fall ist.
Wilfried Hansemann, Vorsitzender des Technischen Arbeitskreises der Fachgruppe Holzlacke im Verband der Lackindustrie e. V., stellte eine Reihe von Beispielen vor, wie Lösemittel reduziert werden können, ohne daß die neuen Verfahren zu höheren Produktionskosten führen. Vorteile der neuen Verfahren lägen in geringeren Lackverbräuchen, Lösemittel- sowie Abfallmengen. Hansemann betonte, daß es keine allgemeingültigen Lösungen, sondern, daß vielmehr individuell auf einen Betrieb abgestimmte Konzepte gefragt seien. Dabei sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Möbelherstellern und den Lack- sowie Anlagenherstellern unerläßlich.
Aus der Sicht der Anlagenhersteller belegte Venjakob-Geschäftsführer Otto Nüßer, daß es bereits die Anlagentechnik für lösemittelreduzierte Systeme gebe. Nüßer verdeutlichte die Einsatzmöglichkeiten umweltschonender Systeme an Beispielen von Firmen, bei denen bereits neue Anlagen installiert worden seien.
Dr. Margot Scheithauer, Leiterin des Instituts für Holztechnologie Dresden gGmbH, informierte über den aktuellen Stand der Diskussion bei der Definition von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Dabei zeigte sie die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Beurteilung von VOC in der Europäischen Union bzw. in Österreich und USA auf. Obwohl Messungen der entsprechenden Emissionen an den verschiedenen Stufen der Lackherstellung bis zur Lackverarbeitung grundsätzlich möglich seien, sollte an einer Vereinfachung der Meßmethodik gearbeitet werden, um den Aufwand in Grenzen zu halten.
Abschließend stellte Helmut Vesper, Geschäftsführer der Deutschen Forschungsgesellschaft für Oberflächenbehandlung e. V. (DFO), den aktuellen Stand bei der Pulverbeschichtung von Holzwerkstoffen vor. Obwohl es hier noch kein universell einsetzbares Verfahren gebe, ließen die laufenden Forschungsarbeiten die Prognose zu, daß die Pulverbeschichtung von Holz und Holzwerkstoffen für bestimmte Einsatzbereiche in absehbarer Zeit praxisreif sein werde. Neben der Einsparung von Lösemitteln könnten hierdurch insbesondere auch die Lackmengen durch eine Verringerung des Oversprays reduziert werden.
Die Vorträge der Tagung werden demnächst in einer Broschüre zusammengefaßt. Zwei weitere aktuelle Veröffentlichungen sind die VdL-RL 02 „Richtlinie zur Deklaration von Holzlacksystemen“ (Ausgabe April 1997) sowie das Heft „Restemissionen aus Möbeloberflächen“ aus der Dokumentenreihe zu Lacken und Farben, herausgegeben vom Deutschen Lackinstitut.
Nähere Information beim Verband der Lackindustrie e. V., Karlstraße 21, 60329 Frankfurt am Main, Fax (0 69) 25 56-13 58. n
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