Die ProWood-Branchenstudie stützt sich, wie viele andere Untersuchungen, bei der Anzahl der A- und B-Betriebe auf die offiziellen Angaben des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH).
Auch wenn es an den grundsätzlichen Aussagen der Studie kaum etwas ändert: Diese Zahlen sind offensichtlich mit einer nicht unerheblichen Fehlerquote behaftet. Darauf wiesen die Vertreter der Fachverbände des Schreiner- und Tischlerhandwerks anlässlich der Vorstellung der Branchenstudie in Rottach-Egern hin.
Wie bei der Handwerkszählung handelt es sich bei Zählung der B-Betriebe (Handwerksähnliches Gewerbe nach Anlage B der Handwerksordnung) um eine Totalerhebung, die alle handwerksähnlichen Unternehmen einbezieht, also auch Betriebe die nicht im direkten Wettbewerb zum Holz-Handwerk stehen. Wie viele B-Betriebe gibt es im direkten Umfeld des Holzhandwerks also tatsächlich? Sind es 41 000 Betriebe wie der ZDH dokumentiert oder weniger?
Die für das Tischler- und Schreinerhandwerk relevante Anzahl der B-Betriebe kann aufgrund der Erhebungskriterien des ZDH nur geschätzt werden. Nach den Erfahrungen und den Einschätzungen einiger Landesverbände des Tischler- und Schreinerhandwerks liegt diese ca. 15–20 Prozent unter der vom ZDH genannten Anzahl, also zwischen rund 32 000 und 35 000 Betrieben.
Ähnlich wie bei den B-Betrieben verhält es sich auch mit der Anzahl der A-Betriebe. Auch hier beinhaltet die vom ZDH genannte Anzahl von 42 000 Betrieben wohl eine Fehlerquote, die nach Meinung der Fachverbänden auf Doppelnennungen, Karteileichen und andere Ursachen zurückzuführen sei.
So haben z. B. der Fachverband des Schreinerhandwerks Bayern und der Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen ihre Zahlen nach der letzten Handwerkszählung geprüft und um 10 bis 15 Prozent nach unten korrigiert.
Rechnet man diese Quote auf die bundesweite, offizielle Zahl des ZDH hoch, so würde die Gesamtzahl der „ernst zu nehmenden“ A-Betriebe im deutschen Tischler- und Schreinerhandwerk zwischen 35 000 und 38 000 liegen.
Manfred Maier
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