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„Zeichen der Zeit erkannt“

Lacksysteme, Holzarten, Gewährleistung …
„Zeichen der Zeit erkannt“

Die Lackexperten im Hause Glasurit sehen eine positive Trendwende beim Holzfenster. Diese wird nicht allein am zunehmenden Absatz von Lacken fest-gemacht, sondern an einem neuen Qualitätsbewußtsein in der Fertigung und der Lackverarbeitung. Hier die Aussagen von Glasurit zu den Themen: Neue Lack-systeme, geeignete Holzarten und Gewährleistung.

BM Nach Ihrem Dafürhalten verbessern sich die Perspektiven des Holzfensters wieder. Macht es Sie nicht nachdenklich, dass im Gegenteil dazu Reklamationen an Holzfenstern fast schon zur Tagesordnung gehören?

Glasurit Natürlich haben wir uns Gedanken um die verschiedenen Schadensbilder gemacht. Die Analyse der sehr unterschiedlichen Ursachen hat einige neue Erkenntnisse gebracht. Diese sind, soweit sie den Lack als Werkstoff betreffen, nach der erforderlichen Erprobung z. T. bereits vor einigen Jahren, in unsere Rezepturen eingeflossen. Die positive Reaktion unserer Kunden – u. a. das Ausbleiben weiterer Beanstandungen – und die Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit internationalen Instituten bestätigen uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Viele analysierte Schäden hatten allerdings nicht den Lack als Ursache: Die Konstruktion, die Auswahl der Hölzer sowie die Holz- und Lackverarbeitung sind besonders entscheidend. Und da stellen wir fest, dass eine zunehmende Anzahl Fensterhersteller diesen entscheidenden Kriterien wieder mehr Aufmerksamkeit schenkt.
BM In Kreisen der Holzfenster-Hersteller werden diese Zusammenhänge immer noch missverstanden. Dennoch ist an diesen Feststellungen einiges dran, über das es nachzudenken lohnt, bevor die Standardaussage kommt: „… wenn der Lack besser wäre, hätte das Holzfenster auch heute noch die Marktbedeutung früherer Jahre.“ Was sagen Sie dazu?
Glasurit Oberflächenbehandlung und Lacksysteme für Fenster sind – anders als im Innenausbau – für viele Dinge verantwortlich gemacht worden, auf die Lacke keinen Einfluss haben. Oder es sind Anforderungen gestellt worden, die nicht zu erfüllen sind. Dazu gehört zum Beispiel die möbelartige Oberfläche. Glanz, Glätte und Trocknung sollen nahezu wie bei einem Möbelstück sein – und darüber hinaus noch witterungsbeständig.
Bei der Beantwortung dieser Frage, für die wir besonders dankbar sind, müssen wir etwas weiter ausholen. Die Früh- und Bauschadensanalyse führt uns zunächst zum Werkstoff Holz. Beschläge, Glas, Lacke usw. sind in den letzten Jahren beständig weiterentwickelt und verbessert worden. Da ist es doch nicht in Ordnung, wenn Holz, wie es heute für den Fensterbau verwendet wird, schlechter ist als vor 20 oder 50 Jahren. Es steht genügend geeignetes Holz für den konstruktiven Rahmenbau im Außenbereich zur Verfügung. Erinnern wir uns an die Beurteilungskriterien: Die Mindestrohdichte bei tropischem Laubholz 450 kg/m³, und bei Nadelholz = 350 kg/m³, jeweils bei 15 % Holzfeuchtigkeit, verbietet die Verarbeitung von Hölzern, die eine Rohdichte haben, die z. T. bis zu 40 % unter den Mindestwerten liegen.
Kamen vor wenigen Jahren einheimische Nadelhölzer fast ausschließlich aus dem Wintereinschlag mit einem Minimum an Holzinhaltsstoffen, so kommen heute ganzjährig eingeschlagene Hölzer zum Einsatz, die „voll im Saft stehen“. Über Kern und Splintholzanteile wollen wir gar nicht erst reden. Letztlich bietet der Holzhandel neue, unbekannte Holzarten an. Hier sollte nicht einfach ohne Prüfung zugegriffen werden. Ein Gutachten z. B. von der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, Hamburg-Reinbek, oder vom Institut München kann manchen Ärger ersparen. Übrigens: In den Niederlanden ist Kiefernholz für den Fensterbau wegen „mangelnder Eignung“ gänzlich verboten.
BM Gehört es überhaupt zu Ihren Aufgaben bzw. Zuständigkeiten, die Auswahl der Holzarten zu beeinflussen?
Glasurit Eigentlich nicht! Aber die zunehmenden Schuldzuweisungen zwingen uns, die Einhaltung der holzseitigen Rahmenbedingungen – die übrigens Bestandteil unserer Verarbeitungsrichtlinien sind – unmissverständlich an den Fensterhersteller zu delegieren. Hier wird nämlich die Grundlage für die uneingeschränkte Schutzwirkung von Lacksystemen geschaffen.
BM Sind die konstruktiven und verarbeitungstechnischen Voraussetzungen für den wirksamen Lackeinsatz nicht vollständig oder nicht genügend bekannt?
Glasurit Richtlinien, Tabellen, Normen und Vorschriften weisen lückenlos den Weg zum „Konstruktiven Holzschutz“ und zur fachgerechten Holzbearbeitung vor der Lackierung. Lassen Sie es uns anders ausdrücken: Ein falsch konstruiertes oder unsauber bearbeitetes Holzbauteil kann durch keinen Lack aufgewertet oder gar gerettet werden. Hierin unterscheidet sich übrigens der Innenausbau im Grundsatz nicht von Außenbauteilen.
BM Nun darf hier nicht der Eindruck entstehen, es gäbe nur uneinsichtige Holzfensterhersteller in Deutschland. Wie stellen sich ihre Lacksysteme auf die bekannte Situation ein?
Glasurit Vorweg ist zu sagen, dass viele unserer Kunden bereits die Zeichen der Zeit erkannt haben und wieder gesteigerten Wert auf die Auswahl der Werkstoffe und die Verarbeitung legen. Deswegen sehen wir auch – zu mindestens teilweise – wieder bessere Zeiten für das Holzfenster kommen. Außerdem können wir aufgrund unserer 15-jährigen Erfahrungen mit wasserverdünnbaren Lacksystemen feststellen, dass diese nicht nur geeignet, sondern den herkömmlichen, lösemittelhaltigen Lacken in vielen Eigenschaften überlegen sind. Insbesondere was die Bewitterung angeht.
BM Bei den Lacken hat es große Fortschritte in Sachen „wasserverdünnbar“ gegeben. Auch bei der Grundierung ist der Glasurit-Entwicklung ja bereits vor einigen Jahren mit den polymeren Bindemitteln ein kleiner Quantensprung gelungen. Wie sieht es mit Ihrer Imprägnierung „Glassohyd Holzschutzgrund EN 113“ aus?
Glasurit Sie basiert auf der gleichen Technologie, weshalb die Eindringtiefe und die Anhaftung genauso exzellent funktionieren. Alkydbindemittel schaffen diese Tiefenwirkung und bilden durch den enthaltenen Festkörper gleichzeitig den Unter-grund für den nachfolgenden Lackaufbau. Durch die hohe Eindringtiefe und -menge kann der Anteil an Fungiziden niedriger gehalten werden. Das kommt der Umwelt und dem Fenster-benutzer zugute. Gleiches gilt auch für die bläueschützenden Grundierungen.
BM Die Polymergrundierung ist ein besonders großer Erfolg Ihres Hauses. Die Holzfasern werden fixiert und können beim Nachschleifen erheblich leichter gekappt werden. Der Untergrund für die nachfolgende Weiterbehandlung ist somit auf einen optimalen Langzeitschutz ausgerichtet. Und wie geht es danach weiter?
Glasurit Die weitere Beschichtung wird auf die zu erwartende Belastung, auf das Fenstersystem und natürlich auf den Farbton abgestimmt. Es gibt kein Patentrezept, mit dem alle Holzarten und jede Aufgabe nach Schablone abgewickelt werden. So werden z. B. Holz-Alufenster mit Glassohyd TopFinish auf der Basis von PUR-Acrylaten behandelt. Auch das Dickschichtlasur-System wurde verbessert. Und eine weitere Besonderheit ist das offenporige System Glassohyd OPS. Hier wird die Feuchtebilanz des Rahmenquerschnitts reguliert, um die Dampfdruckbewegung im Holz gemäß den Gesetzen der Bauphysik zu ermöglichen.
BM Sie haben Ihre Beschichtungssysteme gezielt auf die veränderten Anforderungen und Ansprüche ausgerichtet. Und was sagt Glasurit zum Thema „Gewährleistung“?
Glasurit Das teilweise abenteuerliche Gerede von Garantien sehen wir eher skeptisch, weil die Haltbarkeit eines Lackes auf Holz nicht nur vom Lack abhängt: Holz und Konstruktion, Ausführung und laufende Pflege sowie die Auswahl des Lack-systems nach Rosenheimer Richtlinie spielen eine genauso große Rolle. Solange nicht alle diese Punkte aufeinander abgestimmt und mit dem Fensterhersteller diskutiert sind, ist ein Garantievertrag unseriös. Denken Sie nur an die üblichen Standardtexte bei der Bauvergabe: „… die geltenden DIN/EN-Normen sind verbindlicher Vertragsgegenstand“. Diese Passage findet man in nahezu jeder Gewährleistungsvereinbarung. Eine solche Vereinbarung hat nur Sinn, wenn der betreffende Fensterhersteller sicher ist, alle geltenden Regelwerke einzuhalten. Mit pauschalen, weitreichenden Zusicherungen werden spätere Auseinandersetzungen schon vorprogrammiert. Deshalb gehen wir mit diesem Thema besonders bewusst um.
BM Besten Dank für dieses Gespräch.
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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