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Zukunfts-Technologie zum ‚Anfassen‘

Work Cell Center, Herford, schließt ,Informationslücken‘
Zukunfts-Technologie zum ‚Anfassen‘

Im neueröffneten Informations- und Schulungszentrum ,Work Cell Center’, in den Räumen der Sofware-schmiede imos AG, Herford, wird das ‚kommunikative’ Zusammenspiel von Software und Maschine im Möbel- und Innenausbau ,live’ demonstriert. Geschlossen sind dabei die letzten, vielfach noch offenen Informationslücken im Geschäftsprozess: Nicht nur die Konstruktion und die AV, sondern auch der Vertrieb und der Möbelentwurf sind mit computergestützten Planungstech-niken in ein produktives Netzwerk integriert.

Am Anfang steht der Kunde: Mit dem kreativen Schreiner und Designer oder dem Verkäufer im Möbelhaus entwirft er sein individuelles Wunschmöbel am Computer. Der direkte und schnelle Weg zur NC-gesteuerten Fertigung und zum fertigen Möbel ist – bei voller Datendurchgängigkeit – sozusagen eine Sache weniger Mausklicks und Arbeitsschritte. Im Herforder Work Cell Center bleibt diese bereits vielfach realisierte Vision keine graue Software-Theorie. Die installierten Maschinen sind Teil eines kompakten Daten-Netzwerks in dem praxisgerecht ‚gefertigt’ wird: Eine produktive ‚Zukunfts-Möbelmanufaktur’ auf engstem Raum in der individuelles, computergestütztes Gestalten und Präsentieren, Planen und Produzieren praktiziert wird. Einzigartig, so die Initiatoren, sei die intensive Zusammenarbeit von Anbietern aus den Bereichen Software, Organisation und Maschinentechnologie mit dem Ziel einer umfassenden Informationsbereitstellung für Interessenten, Anwender und Kunden.

Die neuartige Konzeption wurde vom Softwarehaus imos AG in enger Zusammenarbeit mit der Weeke Maschinenbau GmbH erarbeitet. imos stellt in Herford das gesamte Software-Umfeld und die Räumlichkeiten für das Work Cell Center bereit. Realisiert ist dort eine komplette ,Fertigungszelle’ auf kleinstem Raum. Ergänzend zu einem kleinen CNC-Bearbeitungszentrum von Weeke steht eine Plattenaufteilsäge von Holzma und eine Kantenbearbeitungsmaschine von Brandt für praxisnahe Demonstrationen zur Verfügung. An einem Montagearbeitsplatz des Herstellers Ligmatech können die gefertigten Einzelteile zu kompletten Möbeln zusammengebaut werden. Eingebunden sind darüber hinaus die Firmen ferrocontrol, Herford (Fertigungsleittechnik), Egger, Brilon (Holzwerkstoffe), Hettich, Kirchlengern (Möbelbeschläge), Prewi, Herford (Maschinenwerkzeuge), und Dierker, Herford (Absaugtechnik).
Im Rahmen einer Vortragsveranstaltung anlässlich der offiziellen Einweihung wurde der Hintergrund des neuen Informationskonzepts besonders deutlich. Das datentechnische „Verständnis“ zwischen Verkauf, Zulieferanten, Konstruktion, Arbeitsvorbereitung und Produktion ist noch wenig ausgeprägt. Das Stichwort „Integration“ auf einer einheitlichen Datenbasis wird unter diesem Aspekt zum Schlüssel für zukunftsweisende Vertriebs- und Fertigungsstrukturen.
Mit den im Work Cell Center demonstrierten Methoden soll indes nicht nur die Diskussion um neue Organisationsformen, sondern auch um neue Geschäftsmodelle angeregt werden. Ein Beispiel dafür ist die Variante Möbel im Internet zu planen und direkt zu produzieren.
Brücke schlagen
Imos-Chef, Prof. Dr. Frank Preckwinkel, will mit dem Informationszentrum eine tragfähige Brücke zwischen Design und Technik schlagen: „Neu am Work Cell Center ist die direkte Vernetzung von Software für Möbeldesign und -vertrieb mit den Produktionsmaschinen. Dies ergibt die Möglichkeit, die bisherige Lücke zwischen Endkunde/Verkauf und Produktion auch für individuelle Produkte zu schlie-ßen.“ Im Klartext: Die Effekte der Daten-Durchgängigkeit über alle Stufen, vom Entwurf bis zum Herstellungsprozess und zu direkter CNC-Anbindung, sollen in Herford für alle am Geschäftsprozess Beteiligten praktisch nachvollziehbar sein.
Sammeln was zusammengehört
Dass eine funktionierende Daten-Integration das Zusammenwirken „aller“ Branchengruppen und Zulieferanten erfordert, verdeutlichte Bernd Riechers, Vorstandsmitglied beim Beschlägehersteller Hettich. Riechers sieht die Notwendigkeit zu Entwicklungspartnerschaften: „Wir müssen sammeln was zusammengehört.“
Eine integrierte und wirtschaftliche Fertigung basiere auch auf einer engen Zusammenarbeit mit den Zulieferern. Ziel müsse es sein, die Beschläge- und Zuliefererdaten in die Bereiche Konstruktion, Fertigung und kaufmännische Abwicklung einzubeziehen. Der digitale Möbelbeschlägekatalog mit integriertem CAD-Teil ‚Hettich selection’ – ein gemeinsames Projekt von Hettich und imos – stelle bereits heute diese innovativen Technologien für Handwerk und Industrie zur Verfügung.
Vom Architektenplan auf die CNC
Was mit Zulieferanten funktioniert wird in zunehmendem Maße auch von Architekten und Designern praktiziert. Für Architekt und Möbeldesigner Karsten Schlattmeier, ist die ‚digitale’ Zusammenarbeit mit ausführenden Tischlern kein Neuland. Der direkte Datenaustausch machts möglich, sozusagen vom Entwurf beim Architekten auf die CNC beim Innenausbauer: Schlattmeier berichtete über den praktizierten Datenaustausch bei der Planung und Fertigung von individuell entworfenen Objektmöbeln für die Einrichtung einer Bank.
Nur gemeinsam
Von einer „Lufthoheit der Daten“, freilich als Basis integrierter Modelle, ist die Möbelindustrie mit ihrem mehrstufigen Vertrieb über den Möbelfachhandel weit entfernt. Dr. Olaf Plümer vom Verband der Küchenmöbelindustrie weiß ein Lied davon zu singen. Die Vielzahl der Geschäftsprozesse mit Zulieferanten, Fachhandel und involvierter Softwarehäuser, so Plümer, lasse eine sinnvolle Verbindung zur Fertigung derzeit kaum zu. Das dem Verband angegliederte Daten Competence Center e.V. arbeite deshalb intensiv an dem neuen Datenstandard IDM (Integriertes Datenmodell). Plümer hofft auf schnelle und breite Akzeptanz: „E-Business funktioniert nur gemeinsam.“
Kein Schnitt an der Schnittstelle
Welch große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten die neuen Technologien bereits finden, verdeutlichte Josef Gigler aus dem bayerischen Aschau, Inhaber der erst vor vier Jahren gegründeten, 200 m²-Schreinerei ‚Holz-Design’, die im Anbau eines Bauernhofes residiert. Von Anfang an hat der Schreinermeister auf neue Technologien gesetzt. Investiert wurde vorrangig nicht etwa in traditionelle Standardmaschinen, sondern in moderne Software und in ein CNC-Bearbeitungszentrum.
Beides beherrscht Gigler aus dem FF, wie seine demonstrierten Beispiele – allesamt individuelle Entwürfe – eindrucksvoll bewiesen. Dem Kunden ein realistisches „Bild“ zu machen, so Gigler, sei das beste Verkaufsinstrument.
Als Handwerker hat er es im Vergleich zur Industrie im Grunde erheblich leichter, denn er ist Verkäufer, Designer und Produzent in einer Person. In punkto Datenausprägung und Datenintegration benötigt er demnach keine spezifische Vertriebslösung, sondern eine Branchensoftware, die möglichst reibungslos mit der imos CAD-Software kommuniziert. Durch eine neu geschaffene Schnittstelle zwischen dem in seinem Betrieb eingesetzten Branchenprogramm von S-Plus, 79238 Ehrenkirchen, ist dies möglich. Heute kann er aus der mit imos-Software erstellten 3D-Präsentation direkt druckfertige Angebote in der Branchensoftware S-Plus erstellen. Das Ganze ohne vorher in Stücklisten manipulieren zu müssen. Josef Gigler: „Die Kalkulation hängt immer hinten dran.“
Industrie und Handwerk, dies führte Gigler anschaulich vor Augen, nutzen heute im Grundsatz dieselben Konzepte.
Praxisnaher Anschauungsunterricht
Entsprechend der Idee einer durchgängigen Datenorganisation wendet sich das Work Cell Center an alle am Wertschöpfungsprozess im Möbel- und Innenausbau beteiligten Branchengruppen. Geplant sind Informationsveranstaltungen, Seminare und Schulungen für Anwender aus dem Handwerk und der Möbelindustrie, für Beschlägehersteller und Zulieferanten sowie für den Möbel- und Maschinenfachhandel. Interessant ist das Herforder Informationszentrum zudem für Designer und Konstrukteure und natürlich für Ausbildung und Lehre, wenn es um ganz praxisnahen Anschauungsunterricht der Möglichkeiten neuer Technologien geht.
Manfred Maier
Prozesse und Abläufe im Work Cell Center: Was wird demonstriert?
Im Work Cell Center wird eine zukunftsweisende Art der Möbelfertigung präsentiert. Ziel ist es, die durchgängige Fertigung von der Planung bis zur CNC-Produktion aufzuzeigen. Deutlich wird vor allem der große Nutzen eines durchgängigen Informationsflusses.
Die Demonstrationen umfassen folgende Stufen:
Individuelle Planung gemeinsam mit dem Kunden: Mit dem Ziel der Kundenorientierung werden unterschiedliche Szenarien abgebildet:
• Planung gemeinsam mit dem Kunden
• Erstellung von Objektplanungen mit Standard- und Sonderelementen
• Individuelle Möbelkonstruktion im Internet
• Integration von Handel und Außendienst in den betrieblichen Ablauf.
Flexibles Konstruieren und Entwerfen: Für die Entwicklung kundenspezifischer Produkte können Designer und Konstrukteure auf aktuelle und variable Bibliotheken der Lieferanten für Materialien, Beschläge und Komponenten zugreifen.
Demonstriert werden unterschiedliche Möglichkeiten:
• Virtuelles Möbeldesign
• Rapid Prototyping im Sinne von schneller Entwicklung von Prototypen
• Preisorientierter Entwurf (Festlegung des Maximalpreises)
• Kundenindividuelle Fertigung nach Maß.
Arbeitsvorbereitung: Das Technische Büro ist das zentrale Element der Fertigungsorganisation. Ziel des Work Cell Centers ist es, durch moderne Softwaresysteme eine schnelle und fehlerfreie Abwicklung der Tätigkeiten im Technischen Büro aufzuzeigen:
• Erstellung und Anpassung der Raum- und Möbelplanung gemäß der technischen Rahmenbedingungen
• Detaillierung und Modifikation des Produktes
• Automatische Stücklistenerstellung
• Automatische Erstellung von Fertigungs- und Montagezeichnungen
• Automatische Generierung der BarCode- und CNC-Informationen.
Die Software generiert automatisch alle Informationen für die nachfolgende Produktionssteuerung.
Produktionssteuerung: Die Produktionssteuerung erfolgt über die Verteilung der Informationen an die unterschiedlichen Maschinen. Zentrales Element ist ein Werkstück-Identifikationssystem (z. B. Barcode), welches mit der zentralen Datenbank für die Produktionssteuerung gekoppelt ist.
Zuschnitt: Die Abmessungen der Bauteile wurden bereits von der Planungs- und Konstruktionssoftware automatisch ermittelt und online an die Plattenaufteilsäge übergeben. Jedes zugeschnittene Teil erhält einen Barcode.
Teilefertigung auf dem CNC-Bearbeitungszentrum: Die etikettierten Teile werden auf dem CNC-Bearbeitungszentrum mit sämtlichen Bohrungen, Nuten, Konturen, Ausfräsungen usw. versehen. Die notwendigen Bearbeitungsbefehle erhält die Maschine aus dem vollautomatisch erzeugten NC-Programm. Dieses wurde aus dem Produktmodell automatisch abgeleitet. Die korrekte Zuweisung erfolgt über die BarCode Informationen.
Kantenbearbeitung: Informationen über Kantenart und Bearbeitungsart kann der Bediener aus der Stückliste oder dem Etikett ersehen. Alle genannten Informationen werden aus dem graphischen Produktmodell ermittelt.
Montage: Für die Endmontage stehen detaillierte Montagezeichnungen zur Verfügung, die in der Fertigung oder auf der Baustelle eine passgenaue Montage ermöglichen.
Kontakt:
imos AG, Planckstraße 24
32052 Herford
Tel 0 52 21/97 60
Fax ~/9 76-1 23
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