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Zunehmend teure Meranti-Fensterkanteln

Preise werden wohl noch steigen
Zunehmend teure Meranti-Fensterkanteln

In diesem Jahr sind monatliche Preissteigerungen von 20 bis über 30 Prozent für dreifach verleimte Meranti-Fensterkanteln aus Süd-Ostasien zu beobachten. Für die Befürchtung, dass die aktuellen Preiserhöhungen noch nicht die letzten gewesen sind, sprechen mehrere Gründe. Holzpreise sind, wie viele andere Güter, abhängig vom Dollarkurs und unterliegen den normalen Wechselkursschwankungen. Zusätzlich steigen zurzeit aber auch Ölpreise, Klebstoffkosten sowie Treibstoffpreise für den Schiffs- und Lkw-Transport.

Eine Verknappung der Rohstoffbasis im Haupt-Erzeugerland Indonesien sowie die erfolgreichen Maßnahmen gegen den illegalen Holzeinschlag führen zu einem verringertem Angebot. Neue Exportvorschriften in Indonesien blockieren aufgrund unklarer Anwendungsregelungen im Augenblick die Ausfuhr bestimmter Holzsortimente. Nationale und internationale Initiativen wollen zudem die verbliebenen Urwälder und Tropenholzbestände stärker als in der Vergangenheit schützen.
Eine wachsende Nachfrage der boomenden chinesischen Bauindustrie, gepaart mit der Bereitschaft, höhere Preise zu zahlen, lenken die Warenströme auf die entsprechenden Märkte. Selbst der niederländische Fensterbauer ist bereit, für eine gute Meranti-Qualität deutlich höhere Preise zu zahlen als sein deutscher Kollege.
Der CIF-Preis (Cost, Insurance, Freight) umfasst die Kosten bis zum Zielhafen. Und der ist für 3-fach-verleimtes Meranti 450 kg/m³ (72 x 86) an Großabnehmer von rund 3,50 Euro im Jahr 2004 bis auf rund 7 Euro in diesem Jahr förmlich explodiert.
Der Fensterbauer seinerseits hat aufgrund von Verschnittverlusten und Materialgemeinkosten mit einem weiteren Zuschlag zu kalkulieren, so dass schließlich ein Gesamtzuschlag von mindestens 40 % (auf den CIF-Preis) zur Ermittlung der betrieblichen Materialkosten vorzunehmen ist. Die erhöhten Materialkosten von somit über 5 Euro/lfm. betragen über 50 Euro pro Fenster (im Vergleich zu 2004 plus 100 %), wobei auch bei Aluminium, Beschlag, Glas und Lack Preiserhöhungen von ca. 10 Prozent und mehr zu berücksichtigen sind.
Alternativen: Schichtverleimte Fensterkanteln aus qualitativ gleichwertigen Holzarten (Lärche, Eiche usw.) stellen u. U. eine Alternative dar. Die Versorgung mit Meranti wird in den nächsten 10 Jahren aufgrund der schwindenden Rohstoffbasis ohnehin zu Ende gehen, so dass schon gestern mit der Suche nach alternativen Holzarten zu beginnen war. Es wäre möglich, auf Stamm- und Blockware afrikanischer Holzarten zurückzugreifen. Allerdings sind hier der erhöhte Verschnitt, Handling, Arbeitszeit und Maschinenkosten in der Vorkalkulation zu berücksichtigen. Und: Die erhöhte Nachfrage führt auch hier zu den ersten Preissteigerungen. Bei der Verwendung von tropischen Hartholzarten, die sich für den Fensterbau hervorragend eignen, wird ein glaubhafter Herkunftsnachweis, der zumindest die legale Herkunft des Holzes bestätigt, in Europa zukünftig immer wichtiger (Infos: www.fsc-deutschland.de, www.fsc-deutschland.de, www.fsc-deutschland.de, www.fsc-deutschland.de).
Die derzeitige Ausschreibungspraxis begünstigt den billigsten Bieter, der wiederum das billigste Material einkauft, das dann in der Regel nicht aus legalem Holzeinschlag und einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen kann. Die gleichzeitig geforderten Herkunftsnachweise für Meranti haben dabei wohl eher eine politische Alibifunktion und dürften einer ernsthaften Überprüfung vielfach nicht Stand halten.
Die Vereinbarung einer Preisgleitkausel in Angeboten oder Preislisten ist angesichts der beschriebenen Problematik aus Sicht des Auftragnehmers wünschenswert und muss im Einzelfall verhandelt werden. Die vorliegende Information will bei dieser Argumentation behilflich sein.
Dem Fensterbauer und seiner Kundschaft muss aber klar sein, dass ein glaubhafter Herkunftsnachweis nicht zum „Null-Tarif“ zu haben ist. Insofern führen die oben beschriebenen Entwicklungen auch zu einem „preis-werten“ Fensterholz, das angemessen zu honorieren ist. Mehr Infos dazu gibt Rainer Kemner von der techn. Beratungsstelle des Verbandes des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen (www.vdt-nord.de).
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