Eines ausgewöhnlichen Themas nahm sich Stefan Ehrler beim Entwurf seines Gesellenstückes, einer Liege mit Wippfunktion und Unterbaukorpus in Eiche und Edelstahl, an. Dem eigentlichen Entwurf gingen dabei aufwendige Modellstudien im Maßstab 1:1 voraus, um die Form- und Materialdimensionierung der Holz- und Metallteile, sowie die Lage des Drehpunktes der Liege zu ermitteln. Die Liegefläche bilden elf, aus 1 mm starkem Eichefurnier formverleimte Lamellen, welche mittels Gewindestangen, Distanzhülsen und Zweilochmuttern aus Edelstahl verbunden sind. Die äußeren, etwas breiteren Lamellen stehen am Fußende etwas gegenüber der Liegefläche hervor und stützen sich so in der Sitzposition auf dem Boden ab. Als Achse zum Kippen der Liegefläche dient eine Gewindestange, die über zwei am Fußgestell angeschweißte Laschen mit diesem verbunden ist.
Das Fußgestell aus Edelstahlflachmaterial ist, um eine matte Optik zu erreichen, glasperlengestrahlt – die Armlehnen haben zusätzliche Auflagen aus Eiche. Es trägt unter der Liegefläche einen flachen, fingergezinkten Schubkastenkorpus aus Eiche-Massivholz – die Fingerzinken nehmen dabei die Breite der Lamellen und Zwischenräume der Liegefläche auf. Aus dem Korpus lässt sich nach beiden Seiten hin ein aus drei Schichten Eiche-Massivholz gefertigter Schubkasten herausziehen – ein unter dem Korpus angebrachter Druckzylinder stoppt ihn dabei ab und verhindert ein ungewolltes, komplettes Herausziehen des Schubkastens – die Führung erfolgt auf Lauf-, Kipp- und Streifleisten aus dünnem HPL. Alle Holzteile sind zum Schutz geölt. (hf)
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Ehrler,
74673 Mulfingen-Jagstberg
Fotos: Norbert Böhm, Schwäbisch Hall
Zeichnung: Stefan Ehrler