„Die Idee zu meinem Gesellenstück war,“ so Philipp Canisius, „alte Handwerkskunst und modernes Design sowie Hobby und Beruf zu verbinden.“ Auf der Basis dieser Überlegungen entstand sein Gesellenstück „Climbers Cabinet“ – ein Kofferschrank zur Aufbewahrung von Kletterutensilien.
Der in massiver Eiche, offen gezinkt ausgeführte Möbelkorpus ist etwa 1,6 m hoch und im Grundriss fast quadratisch. Das definierte, quaderförmige Volumen ruht dabei auf zwei breiten „Kufen“ aus Edelstahlflachmaterial. Die beiden etwa 150 mm tiefen Koffertüren sind mit je zwei Tectus-Bändern (Simonswerk) verdeckt an den etwa 28 mm starken Seiten angeschlagen und werden mittels starker Magnete geschlossen gehalten. Um die Ansicht des Möbels möglichst ruhig zu halten, sind die flächigen Füllungen umlaufend in die Seiten eingenutet und die Front überdeckt dabei die Seiten. Im Inneren der Koffertüren bietet ein System von schräg eingefrästen Langlöchern und Klemmkeilen aus dem Klettersport eine variable Möglichkeit zur Aufhängung von Klettermaterial wie Seile, Klemmkeile und Karabiner.
Auch für die Inneneinteilung des Korpus hat Canisius eine interessante Lösung entwickelt: Ein höhenverstellbarer Innenkorpus aus MDF wird durch Nutleisten, welche mittels zwei Domino-Dübeln auf drei verschiedenen Ebenen in den Seiten fixiert werden können, gehalten. Ein kleiner Absatz im hinteren Bereich der Führungsnut verhindert das Herausrutschen des Korpusses, zur Höhenverstellung wird dieser leicht angehoben und kann dann herausgezogen werden. Der innen liegende Schubkasten wird auf Blum Vollauszügen geführt und lässt sich durch eine eingefräste Griffmulde in der Unterkante des Vorderstückes bequem öffnen – ganz ohne Push-To-Open-Beschläge!
Die stumpfmatte geölte Oberfläche des Eichenkorpus bildet einen interessanten Kontrast zum pastellfarbigen Braunton des lackierten Innenkorpus.
Ausbildungsbetrieb:
Biermann Holzdesign, 59929 Brilon
Fotos: Stefan Geiger, Köln
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