Als „geschlossenes, sachliches Möbelstück“ bezeichnet Maximilian Schuhmann sein Gesellenstück mit dem assoziativen Titel „Unit a bar“. Er entwickelte ein interessantes, wandhängendes Barmöbel aus deckend lackiertem MDF und massivem Eichenholz. In geschlossenem Zustand erscheint das Möbel als schlichter Turm mit einer schwarz lackierten Koffertür auf der linken und weißem Korpus auf der rechten Seite, davor eine vertikale Brettfläche in Eiche. Bei genauerer Betrachtung erkennt man allerdings in dieser Brettfläche ein feines Fugenspiel, das sich als filigrane Fingerzinken der ausklappbaren Tischfläche entpuppt: drei lange Finger klappen aus der vertikalen Fläche nach oben, schließen in herabgelassenem Zustand die Ablagefläche im Inneren des Möbels und stützen sie gleichzeitig ab. Ein schönes Detail bildet die naturbelassene Baumkante an der vertikalen rechten Seite der Tischplatte. In geschlossenem Zustand sind an der Tür keine Bänder sichtbar, lediglich ein zylindrischer hölzerner Griff signalisiert die Türfunktion. In offenem Zustand zeigen sich dagegen filigran ausgebildete Holzscharniere aus Eiche.
In 90° geöffnetem Zustand der Tür offenbart sich dem Betrachter ein komplett anderes Erscheinungsbild: Die von außen eckig erscheinende Tür und der Korpus sind im Inneren gerundet. Ein von der Tür aus fortlaufender Schwung setzt sich über die innere Rückwand des Korpus hinweg fort. Darin eingelassen ist im oberen Bereich ein kleiner, offener Nischenkorpus in Eiche. Seitlich aus dem geschlossenen Tischkorpus ragen zwei Glasböden in die Rundung der Türinnenfläche hinein. Aus diesem Korpus lässt sich von der rechten Aussenseite her ein kleiner Schubkasten mit kreisrundem Vorderstück ausziehen. Maximilian Schuhmann wurde mit seinem Gesellenstück Kammersieger und erhielt eine Auszeichnung im Landeswettbewerb „Die Gute Form“. (hf)
Ausbildungsbetrieb: Möbel und Raum, Schondra
Fotos: Diana Müller, Elfershausen
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