Der Wunsch, ein Stück zu bauen, das sie jeden Tag nutzen kann, stand hinter dem Entwurf des Gesellenstückes von Rebecca Huck, einem ausziehbaren Esstisch in massivem, amerikanischem Kirschbaum. Der 770 mm hohe und 920 mm breite Tisch lässt sich durch eine ausklappbare, bei Nichtgebrauch im Zargen verstaute Platte von 1700 auf 2200 mm Länge vergrößern. Durch den weiten Plattenüberstand an den Stirnenden des Tisches und eine Beinfreiheit von 690 mm unter den Zargen lässt es sich trotz des hohen Zargenkranzes bequem um den Tisch sitzen. Die Tischplatte wird durch vier kräftige, nach unten konisch zulaufende und leicht ausgestellte Beine getragen. Die kurze Querzarge ist mittels eines kräftigen, ebenfalls schräggestellten Einzinkers mit den Beinen verbunden. Die Verbindung zu den beiden Längszargen erfolgt mittels einer klassischen Überblattung, die dem Tisch eine gute Stabilität verleiht.
Die beiden Hälften der Tischplatte sind durch verdeckt eingebaute Edelstahlrohre in der Fläche stabilisiert. Um die Stärke der Platte von 28 mm optisch zu vermindern, wurde diese von unten her stark angefast, sodass lediglich
12 mm Kantenstärke sichtbar bleiben. Der Auszugsmechanismus besteht aus zwei unter den Platten angebrachten, ausgefälzten Leisten, welche links und rechts in Nuten in den Längszargen eingreifen und so das Verschieben der Platten ermöglichen. Nach dem Auseinanderziehen der Plattenhälften lässt sich die halbierte und drehbar gelagerte Einlegeplatte ausklappen. Messingzapfen in den Plattenkanten sorgen nach dem Zusammenschieben für die exakte Bündigkeit der Flächen. Ein schönes Detail hier: Das Prinzip der Auszugsmechanik bleibt von der Stirnseite her in jeder Stellung sichtbar. Die Oberfläche des Tisches ist geölt (Biofa Arbeitsplattenöl). (hf)
Ausbildungsbetrieb: Schulen für Holz und Gestaltung, Garmisch-Partenkirchen
Fotos: Wolfgang Pulfer, München
Zeichnung: Rebecca Huck