Seit über zwei Jahrzehnten führt die Innung Köln den Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ durch. Ziel dabei: Die jungen Auszubildenden sollen sich mit dem Thema Gestaltung auseinander setzen. Ideenreichtum und Kreativität sollten dann beim Gesellenstück deutlich erkennbar werden. Dass dies auch in diesem Jahr gelang, zeigen die vier ausgelobten Möbel.
Dieses Jahr vergab die Jury zweimal den 1. Preis, einen 3. Preis und eine Belobigung.
Einer der 1. Preise ging an Christian Comes für sein Verweilmöbel. Das Gesellenstück besteht aus einer Bank aus Nussbaum und einem weiß lackierten Korpus, der sich mit der Bank beweglich verbindet.
Das Urteil der Jury: „Die Bank – ein Ort des Verweilens – und der Kubus – funktionales Aufbewahrungsmöbel – verbinden sich geschmeidig in Form einer Klammer zu einem Möbel mit variabler Funktionalität und individueller Verwendbarkeit. Die gesamtgestalterische Aussage des Wandelbaren überträgt sich auf den umgebenden Raum. Die harmonische Komposition der Elemente aus weißem Lack und dunklem Holz lässt die Funktion Aufbewahrung dezent in den Hintergrund treten.“
Ausbildungsbetrieb: Volker Hilfert
Ebenfalls ein 1. Preis ging an Johannes Brandt für seinen Eckschrank aus Wenge.
Das Urteil der Jury: „Mit seiner klaren und reduzierten Formsprache, verfeinert durch eine harmonische Gliederung, tritt dieses Aufbewahrungsmöbel aus „seiner Ecke“ hervor. Gleichzeitig aber definiert es sich in der Konsequenz der Gestaltung der wechselseitigen Auszüge eindeutig als Eckmöbel. Eine zeitgemäße Holzauswahl sowie die diagonale Furnierausrichtung in Zusammenhang mit der Anordnung der Griffe auf der Ecke runden das Gesamtbild ab.“
Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Profil
Aufgrund der Vergabe von zwei ersten Preisen entfiel der zweite Preis.
Der 3. Preis erhielt Katharina Kohout für ihr Modulregal, das mit Witz und Experimentierfreude überzeugen konnte.
Das Urteil der Jury: „Die Assoziation eines Palettenmöbels liegt nahe. Aber der Mut zur ungewöhnlichen Materialkomposition und die Experimentierfreudigkeit sowie die Konsequenz, mit der die Idee umgesetzt wurde, werden anerkannt. Das wandlungsfähige Aufbewahrungsmöbel birgt Potzential in der formalen und konstruktiven Weiterentwicklung. Dabei sollte aber über eine Reduzierung des Gewichts nachgedacht werden.“
Ausbildungsbetrieb: Martin Küster
Eine Belobigung ging an Magdalena Mleczko für ihren Schuhschrank „Aschenputtel“.
Das Urteil der Jury: „Ein Möbel mit Geschichte: „Es war einmal …“
Poppiges Pink, Plüschvitrine mit Silberschuh und güldene Löwenfüße in Kombination mit Textpassagen aus dem Märchen Aschenputtel inszenieren voller Esprit das Thema Schuhschrank. Emotionalität findet ihren Ausdruck in den erzählerischen und bildlichen Elementen. Gekrönt stellt sich das Möbel in seiner Verspieltheit besonders heraus.“
Ausbildungsbetrieb: Buchal & Krings GbR. ■
Mitglieder der Jury:
Annette Demmer
freiberufliche Innenarchitektin
48653 Coesfeld
Michael Kals
Tischlermeister und Gestalter im Handwerk, 51069 Köln
Werner Pfeifer
Holztechniker und BM-Redakteur 70765 Leinfelden
Henning Schäle
Tischlermeister und Meisterdesigner, Selbstständig mit Gestaltungsbüro, 50968 Köln
Heiner Steffens
Architekt, Koordinator des Tischler-Bildungsganges am Berufskolleg Ulrepforte, 50678 Köln
Teilen:
