Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die gesetzlichen Regelungen zur Kreislaufwirtschaft kommen. Das bedeutet, Produkte müssen zurückgenommen und Werk- und Wertstoffe wieder in den Kreislauf gebracht werden. Service wird hierbei in Zukunft umso bedeutsamer und damit steht das Handwerk im Vergleich zur Industrie relativ gut dar: Schließlich ist hier noch direkter Kundenkontakt vorhanden, der Vertrieb findet ohne Händlerstruktur statt. Das bietet einen großen Vorteil, denn man kann direkt mit dem Kunden kommunizieren und Wartungs- und Reparaturservice anbieten.
Möbel, die in den Kreislauf gebracht werden sollen, sind vor allem eines: wenig „verklebt“. Idealerweise können reparaturbedürftige Einzelteile oder Module der Einrichtung ausgetauscht oder wiederhergestellt werden. Wenn das Produkt aber am Ende seiner Nutzung angelangt ist, gilt es, die Materialien wieder sortenrein zu trennen. Die Betonung liegt auf sortenrein, denn Verbundplatten können nur noch thermisch verwertet werden und das ist die schlechteste aller Lösungen. Die Konstruktion von Möbeln und Einrichtung sollte also so gewählt werden, dass Holz, Glas, Metall und Kunststoff wieder voneinander getrennt und damit in den Materialkreislauf abgeführt werden können. Eine große Herausforderung für die nächsten Jahre, die bei der Auswahl des Materials für das nächste Projekt bereits beginnt.
Die Autorin und Innenarchitektin Katrin de Louw ist Inhaberin von Trendfilter und führende Expertin für Möbel- und Materialtrends im
Innenraum. www.trendfilter.net