Das noch relativ junge Unternehmen „Horatec“ startete 1996 direkt mit einer Spezialisierung: dem Angebot von Möbelfertigteilen für Tischler und Schreiner. Unternehmensgründer Wolfgang Thorwesten kam die Idee durch die Praxis. Der gelernte Schreiner suchte jemanden, der ihm beschichtete Spanplatten als Fertigteile liefern sollte. Und zwar nicht 100 identische Möbelteile, sondern 100 unterschiedlich zugeschnittene, bekantete und gebohrte Teile. Selbst in Ostwestfalen, das als Hochburg der Zulieferindustrie für die Möbelindustrie gilt, war damals kein Lieferant für eine solche Leistung zu finden. Ab da stand für ihn fest, dass er diese Marktlücke selbst füllen würde. Horatec stellt „ab Stückzahl 1“ Fertigteile nach genauen Anforderungen seiner Kunden her. „Am Anfang haben wir nur Zuschnitte mit Kanten angeboten“, erzählt Thorwesten aus den Gründerjahren, „weitere Arbeitsschritte kamen erst nach und nach hinzu.“ Heute können Schreiner die fix und fertigen Teile zum Beispiel eines kompletten Einbauschranks bei Horatec bestellen. Die genauen Maße von Zuschnitt und Bohrung bestimmt dabei der Schreiner ebenso selbst, wie die Kantenbearbeitung, die Position der Verbinder, oder ob eine Rückwand beispielsweise eingenutet oder gefälzt ist. Als größte Herausforderung für das Unternehmen beschreibt Thorwesten dabei die automatisierte Auftragsabwicklung: „Wenn ein Tischler samstags mit seinen Kunden die Küche plant, muss er auch am Wochenende bei uns Preise einholen und unsere Planungssoftware nutzen können“, erzählt er. „Am Ende bestellt er bei uns vielleicht 100 Teile, die hundertprozentig zusammenpassen müssen.“ Während Thorwesten am Anfang bei vielen Tischlern noch Überzeugungsarbeit leisten musste, nutzen heute so viele Betriebe seinen „Fertigteil-Service“, dass er zurzeit daran arbeitet, die Kapazitäten auszubauen. „2010 ist der Knoten geplatzt“, sagt der Unternehmer. „Denn die Möbelhäuser machen heute den Schreinereien nicht mehr nur preislich, sondern auch qualitativ Konkurrenz.“ Die Industrie nutze neue Technologien, die sich kleine Betriebe nicht leisten könnten. Thorwesten sieht in der Spezialisierung übrigens nur Vorteile. Spezielles Wissen hat er nicht mitgebracht. Aber: „ein gutes Bauchgefühl, gesunden Menschenverstand und viel Herzblut.“
Horatec GmbH
33161 Hövelhof
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