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Glas – und doch auch wieder nicht

KRD Sicherheitstechnik stellt neuen Verbundwerkstoff aus Glas mit Kunststoffkern vor
Glas – und doch auch wieder nicht

Kann man Mineralglas nicht leichter machen? Und am besten auch noch unzerbrechlich und problemlos per RAL-Karte einfärben? Das ist der Wunsch vieler Fachleute, die täglich mit Glas umgehen. Tatsächlich geht das: Mit dem neuen Verbundwerkstoff Neeroglas der KRD Sicherheitstechnik GmbH, einem kunststoffgefüllten Glas, dessen Komponenten untrennbar chemisch – und nicht per Klebstoff – miteinander verbunden sind.

 

Peter Kupke

Mineralglas ist spröde und nicht gerade die erste Wahl, wenn Scherben und Splitter aus Sicherheitsgründen keine Option sind. Und wer durchgefärbtes Glas haben möchte, ist auf eine geringe Anzahl hitzestabiler Pigmente angewiesen oder muss zu Folien greifen, die mit der Zeit verblassen oder delaminieren können. Vor allem aber ist Glas schwer – nicht nur in der bruchfesten Verbundausführung. Bisherige Glas-Alternativen wie z. B. aus Polycarbonat, sind zwar leicht, haben aber eine weiche, abriebanfällige Oberfläche. Oft ist auch die UV-Stabilität ein Problem.

Das Beste aus beiden Welten verbunden

Die KRD Sicherheitstechnik GmbH aus Geesthacht hat unter dem Namen Neeroglas einen neuen Werkstoff entwickelt, der das Beste aus diesen beiden Welten verbindet. Dabei handelt es sich um einen sehr leichten Verbundwerkstoff mit einem smarten Aufbau aus zwei Dünnglasscheiben und einem dazwischen gegossenen Polymerkern. Praktisch gesehen ist es ein kunststoffgefülltes Glas. Auf den ersten Blick sind Neeroglas-Scheiben daher kaum von solchen aus Mineralglas zu unterscheiden: Sie sind genauso robust und witterungsbeständig.

Im Gegensatz zu konventionellen Glas-Verbundwerkstoffen werden die Neeroglas-Komponenten bei der Herstellung aber nicht miteinander verklebt, sondern chemisch und damit praktisch unlösbar miteinander verbunden – dank eines speziell entwickelten, besonders glasaffinen Polymers. Diese Kombination bietet dadurch besondere Eigenschaften: Vom Mineralglas übernimmt Neeroglas die hohe Steifig- und Langlebigkeit sowie dessen Kratzbeständigkeit, ohne die Nachteile folienbasierter Glas-Verbundscheiben mitzubringen. Vom Kunststoffkern erbt Neeroglas die Bruchfestigkeit.

So zeigt das „neue Glas“ von der KRD Sicherheitstechnik GmbH trotz seiner Mineralglasoberflächen in Pendelschlagversuchen wie in Kugelfalltests eine höhere Bruchfestigkeit als herkömmliches Mineralglas; spezielle Neeroglas-Varianten können laut Unternehmensangaben sogar mit massivem Verbundsicherheitsglas (VSG) mit einer eingeklebten 0,38 mm dicken Sicherheitsfolie mithalten.

Bis zu 40 Prozent leichter als Glas

Das neue Neeroglas ist bis zu 40 % leichter als Mineralglas, je nach Dicke des Polymerkerns. Eine typische Neeroglas-Scheibe mit einer Dicke von 7 mm bringt pro Quadratmeter lediglich 11 kg auf die Waage; mithin also rund 4 kg (27 %) weniger als eine 6 mm starke Mineralglasscheibe bei gleicher Steifigkeit (maximale Durchbiegung bei 3.400 N: 2,7 mm; Druckprüfung nach DIN ISO 614 wurde bestanden). Sollte es doch einmal zu einem Bruch kommen, fängt der Polymerkern einen Großteil der Splitter auf. Das prädestiniert den neuen Verbundwerkstoff z. B. für den Einsatz in offen gestalteten Glasfronten, deren Tragekonstruktionen nun weitaus luftiger ausfallen können.

Auch Beschläge können weitaus leichter, filigraner gestaltet werden als bislang von Glaswerkstoffen gewohnt, eine tolle Option etwa im Sanitärbereich. Übrigens muss Neeroglas nicht einmal mit Randeinfassungen bzw. -versiegelungen versehen werden, wie sie bei Mineralglas-Verbundscheiben gang und gäbe sind: So schneidet der Werkstoff auch in Bewitterungstests (etwa nach DIN EN ISO 4892-2) besser ab als typische Verbundgläser. Selbst nach zwei Monaten in einem 65 °C warmen Wasserbad zeigen sich keine sichtbaren Beeinträchtigungen, keine Delaminierungen oder Ablösungen.

Durch den festen Einschluss der Polymerschicht zwischen den beiden untrennbaren Deckglasscheiben ist darüber hinaus auch die Brandschutz-Problematik deutlich entschärft – Neeroglas erreicht mindestens die Brandschutzklasse B2. Damit entfällt ein wichtiger Hinderungsgrund, der im Bausektor in manchen Fällen bislang gegen den Einsatz leichter Kunststoffscheiben sprach.

Verfügbare Neeroglas-Varianten

Standardmäßig liegt die Dicke der Glas-Deckschichten bei jeweils 1 mm, die des Polymerkerns bei rund 6 mm – andere Kombinationen sind auf Kundenanfrage möglich. Derzeit sind drei Neeroglas-Varianten erhältlich:

  • Neeroglas UV-Block blockiert schädliche, kurzwellige Anteile des Sonnenlichts (UV-A, UV-B), die handelsübliches Flachglas nur zu einem Teil abfangen kann, und eignet sich daher für den Einsatz in Vitrinen und manchen Gebäudeverglasungen.
  • Neeroglas UV-transparent ist eine gute Alternative etwa für Wintergärten: Es lässt bis zu 60 % des sogenannten UV-A und UV-B-Bereichs des Tageslichts passieren – ähnlich wie Flachglas, aber leichter und besser gegen Schläge geschützt.
  • Bei Neeroglas Color kann der Kunde aus einer nahezu unbegrenzten Pigmentpalette wählen. Die Einfärbung kann nach RAL-Karte erfolgen. Dadurch entfällt das Problem mit empfindlichen, nachträglich aufgeklebten Farbfolien und es kommt nicht zur Delaminierung oder Orangenhautbildung.

Potenziale noch lange nicht ausgeschöpft

Derzeit steht Neeroglas in der Phase der Markteinführung; erste Produkte stehen kurz vor dem Sprung zum Kunden. Dabei sind die Möglichkeiten des neuen Glaswerkstoffs noch nicht einmal im Ansatz ausgereizt. Die spezielle Natur des Polymerkerns dürfte z. B. erlauben, hochempfindliche Gewebe oder Elektronikbausteine wie LEDs einzubetten; sogar nachträgliche Laserstrukturierungen des Kerns sind möglich. Aber schon heute eröffnet Neeroglas (benannt nach Rolf Neeb, dem Chemiker, der die Entwicklung des Werkstoffs maßgeblich vorangetrieben hat) Innenarchitekten und Verarbeitern neue Gestaltungs- und Arbeitsmöglichkeiten.

KRD Sicherheitstechnik GmbH

21502 Geesthacht

www.kasiglas.de


Der Autor

Peter Kupke ist Key Account Manager bei der KRD Sicherheitstechnik GmbH, Geesthacht, und dort zuständig für die Marktplatzierung von Neuprodukten.

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