Die Porsch Berufskleidung Produktions KG muss als kleiner Produzent im Konzert der großen Anbieter bestehen. Dabei ist Porsch im Schreinerhandwerk durchaus nicht unbekannt. BM sprach deshalb mit Hermann Porsch, um zu erfahren, wo man im bodenseenahen Orsingen seine Stärken sieht.
BM Was ist das Besondere an Porsch Berufskleidung?
Porsch Das ist eigentlich ganz einfach. Immer wieder neue Ideen in einer Qualität realisieren, die deutlich über dem Durchschnitt liegt.
BM Klingt gut, aber würde das nicht jeder Anbieter von sich behaupten?
Porsch Mag schon sein. Tatsache ist, dass wir uns Anfang der 90er entschieden, eine eigene Kollektion zu entwickeln und dabei bewusst nicht auf Vorhandenes zurückgriffen. Wir gingen davon aus, dass Berufskleidung den ganzen Tag und damit länger als jede andere Kleidung getragen wird. Berufskleidung muss für uns daher so bequem und angenehm zu tragen sein, dass sie mit der besten Freizeitkleidung konkurrieren kann. Mit diesen Vorgaben entwickelten wir völlig neue Schnitte.
BM Mit welchen Ergebnissen?
Porsch In jedem unserer Kollektionsteile stecken Innovationen. Meines Wissens waren wir die ersten, die Latzhosen mit seitlichen Stretcheinsätzen ausrüsteten, die Rückenpartie höher zogen und so mit den heraushängenden Hemden und netten Einblicken auf die Unterwäsche Schluss machten. Inzwischen scheint eine Latzhose ohne diese Stretcheinsätze undenkbar zu sein.
Wir waren beispielsweise auch überrascht, als wir vor ein paar Jahren feststellten, dass noch niemand auf die Idee gekommen war, eine Shorts in bester Berufskleidungs-Qualität und mit ausgeklügelter Taschenorganisation anzubieten. Ähnlich ist es uns mit unserer Winterkollektion gegangen. Der Schreiner hat jetzt die Möglichkeit seine Kleidung je nach Witterung zusammenstellen: kurze oder lange Hosen, leichte oder gefütterte Jacken und Westen und alles aufeinander abgestimmt und im gleichen Design.
Als nächstes werden wir uns von den sogenannten Unisex-Schnitten abwenden, die für Männlein und Weiblein gleich sind. Porsch wird zunehmend spezielle Kleidung mit weiblicher Schnittführung produzieren.
BM Und wann wird Porsch damit vom kleinen Produzenten, den Sie immer so betonen, zu einem Großen geworden sein?
Porsch Mal abgesehen davon, dass das gar nicht unser Ziel ist, sehe ich diesbezüglich keine Chancen. Sehen Sie, im Jahr 2000 produzierte Porsch in seinem Kernsegment rund 70 000 Berufskleidungsteile. Das ist für uns beachtlich, für andere sind das eher die berühmten Peanuts. Zwar kommen da noch die Schutzschuhe, die T-Shirts, Polos und ein paar andere Dinge hinzu. Dennoch spielen wir in einer Liga, aus der man nicht einfach ins Oberhaus aufsteigt. Aber darum geht es uns ja auch gar nicht. Porsch soll nicht irgend-eine austauschbare Berufskleidung sein. Unser Ziel ist es, dass der Träger am Sitz, am Tragekomfort und an der Haltbarkeit merkt, dass er etwas Besonderes hat und beim nächsten Mal wieder gezielt nach Porsch Berufskleidung fragt. o
Porsch KG
78359 Orsingen-Nenzingen
Tel 0 77 74/93 07-0
E-Mail: porschkg@t-online.de
Teilen: