1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Produkte und Tests » Produkte » Möbel- und Innenausbau »

Geschichte visualisieren

Spektakulärer Innenausbau eines Museums zur „Keltenwelt am Glauberg“ in Hessen
Geschichte visualisieren

Einblicke schaffen in die Lebenswelten vergangener Kulturen ist, neben vielen anderen, eine wichtige Aufgabe von Museen. Die Georg Ackermann GmbH aus dem Nordbayerischen Wiesenbronn, ein Spezialist für komplexe 3D-Projekte, hat für ein außergewöhnliches Museumsprojekt zur Kultur der Kelten einen nicht minder beeindruckenden Innenausbau realisiert.

Der Glauberg, in der hessischen Wetterau, ist ein Ort, der bereits in der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt worden ist. Funde aus drei keltischen Gräbern des 5. Jahrhunderts vor Christus, darunter die steinerne Statue eines Keltenfürsten, sind einzigartig und von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung.

Ein neues, vom Aachener Büro kadawittfeldarchitektur entworfenes Museum schafft nun einen adäquaten Rahmen zur Präsentation der Funde und zur Visualisierung der Geschichte der keltischen Kultur in der Region. Die Umsetzung des komplexen räumlichen Entwurfs wurde dabei von der Georg Ackermann GmbH aus Wiesenbronn realisiert.
Keltenmuseum und archäologischer Park
Anfang 2011 öffnete die Keltenwelt am Glauberg ihre Tore für die Öffentlichkeit und interessierte Besucher. Das Keltenmuseum, gleichzeitig archäologischer Park und Forschungszentrum, fügt sich als klar konturierter und eindeutiger Baukörper in die Landschaft ein. Halb in den Hang gebaut richtet es sich zum Keltenhügel aus und lässt dabei bewusst den Grabhügel Hauptakteur sein.
Dessen zentrale Funktion als landschaftliches Element wird durch das Museum als ein „Wahrnehmungsverstärker“ unterstützt. Unter dem Baukörper befindet sich der Eingangsbereich mit Café und Nebenräumen. Es dient als Start- und Endpunkt für die Erkundung des Museums und den Rundgang auf dem archäologischen Lehrpfad. Im Gebäude selbst befinden sich sämtliche Funktionen des Museums. Über eine großzügige Treppenrampe wird der Besucher, langsam aufsteigend in die Ausstellung im Obergeschoss geführt.
Als markanter Punkt der Ausstellung bietet ein großes Fenster einen beeindruckenden Ausblick auf den Grabhügel, der – obwohl außerhalb des Museums gelegen – so selbst zum Ausstellungsstück wird. Das Dach als Aussichtsplattform ermöglicht den Rundblick in die umgebende Landschaft und den Himmel – die gesamte Umgebung wird so für den Besucher erlebbar.
Ausstellungskonzeption
Die Firma Ackermann wurde aufgrund ihrer Spezialisierung auf komplexe Geometrien und wirtschaftlicher Umsetzung vielschichtiger Projekte Ende November 2010 beauftragt, im Keltenmuseum am Glauberg die Ausstellungsarchitektur sowie Küchen, Möbel und Theken für das Objekt zu produzieren.
In der Ausstellungsarchitektur spiegeln sich die archäologischen Grabungen in den verschiedenen geologischen Schichten wider. Die 30 cm hohen Segmente bestehen aus Flexformplus Platten, einem von der Ackermann GmbH entwickelten Produkt, die mit Leder kaschiert wurden und unten und oben Aufkantungen erhielten. Dadurch entstanden U-Profile welche auf die Unterkonstruktion aus Spanten, deren aufrechte Segmente tragend sind, aufgesetzt wurden. Die gesamte Unterkonstruktion wurde in Modulbauweise kons-truiert, um die Montagezeiten auf ein Minimum zu reduzieren.
In die Ausstellung wurden 25 Vitrinen-Einheiten integriert, die sich geometrisch an die Ausstellungarchitektur anpassen. Die Vitrinen wurden in vier verschiedene Klimazonen eingeteilt, die teilweise mit Stickstoff befüllt wurden, um die Exponate zu konservieren. Die Vitrinen wurden dabei über Bodentanks durch Schläuche mit einem Kontrollraum zur dezentralen Steuerung verbunden.
Eine beträchtliche Herausforderung des Projektes stellte die komplexe Geometrie der Ausstellungsarchitektur dar (siehe dazu auch die folgende Seite). Die Besonderheiten der Planung lagen darin, dass es in der Fertigungsplanung keine klassischen Fertigungspläne mehr gab, vielmehr wurde ausschließlich an einem 3D-Generalmodell gearbeitet.
Höchstes Lob
„Hinsichtlich der technischen Umsetzung unserer Ideen und der Auswahl möglicher Materialien und Oberflächen haben wir bereits im Entwurfsprozess von der Expertise und umfangreichen Beratung durch die Firma Ackermann profitiert. Die problemlose Schnittstelle zwischen Planung und Fertigung ermöglichte uns eine direkte Übersetzung digitaler Datenmodelle in gebaute Räume“, so die lobenden Worte der Architekten.
„Dank modernster Verfahrenstechniken konnte eine ökonomische und termingerechte Umsetzung der Planung gewährleistet werden. Innovative technische Lösungen und Fügungsmethoden führten trotz komplexer, räumlicher Geometrien zu einer hohen Ausführungsqualität und einem rundum überzeugenden Ergebnis.“ Was kann man sich als Schreiner und Innenausbauer nach einem gelungenen Projekt mehr wünschen? (hf) ■
Architektur:
kadawittfeldarchitektur GmbH
52064 Aachen
Innenausbau und CAD-Planung:
Georg Ackermann GmbH
97355 Wiesenbronn
Ausstellungsvitrinen:
Böhm GmbH
71336 Waiblingen
Fotos:
Werner Huthmacher
10999 Berlin
Jens Kestler
97357 Prichsenstadt
Projektdaten:
  • Projektkosten: 600 000 € netto
  • Bauzeit: 4 Monate
  • Projektstunden: ca. 10 000
  • Ausstellungsfläche: ca. 750 m²
Verarbeitete Werkstoffe:
  • Oberflächenmaterial ca. 2200 m² verarbeiteter Lederwerkstoff
  • Trägermaterial ca. 1000 m² Flexformplus-Platte
  • Unterkonstruktion aus ca. 3000 m² Pappelsperrholz mit MDF-Deck
  • Möbeleinbauten ca. 1000 m² schwarz durchgefärbtes MDF

  • Umsetzung von 3D-Modelldaten in CAD/CAM

    Von der Entwurfsskizze zum fertigen Produkt

    Jan Hempel absolvierte nach seiner Ausbildung zum Schreiner ein Architekturstudium und unterstützt seit Herbst 2009 das Team der Arbeitsvorbereiter der Georg Ackermann GmbH. Er ist in dieser Tätigkeit verantwortlich für die Umsetzung komplexer Geometrien in CAD und CAM, speziell einfach und zweifach gekrümmter Objekte, sowie für die Datenaufbereitung und Projektabwicklung. Im Folgenden gibt er einen kurzen Einblick in die Prozessabläufe der Konstruktion und Fertigung.
    „Die Schnittstelle von der Fertigung zu den Architekten aus dem Büro kadawittfeld war ein dreidimensionales CAD-Volumenmodell. In diesem waren nur die später sichtbaren Oberflächen modelliert und Einbauten, wie Vitrinen, Schrifttafeln, Lautsprecher und Monitore vorpositioniert.
    Auf Grundlage dieser Hüllflächen haben wir den inneren Aufbau, die Abwicklungsflächen aus FlexformPlus-Platten und die tragende Spantenkonstruktion aus Pappelsperrholz mit MDF-Deck konstruiert. Die Anschlussdetails entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Architekten, ihren Fachplanern und den Konstrukteuren des Vitrinenbauers Böhm. So entstand in mehreren Bauabschnitten eine exakte dreidimensionale Vorlage am Rechner, die alle Einzelteile des Innenausbaues beinhaltet.
    Die einseitig gebogenen Abwicklungsflächen mit ihrer sichtbaren Lederfaseroberfläche wurden als U-Elemente vorproduziert. Die oberflächenfertigen Teile wurden vor Ort auf die ebenfalls in Abschnitten in unserer Werkstatt vormontierte Unterkonstruktion aufgesteckt und verschraubt.
    Jedes Einzelteil wurde in der CAD-Software am Rechner nummeriert. Bei der Bearbeitung der Platten auf der CNC-Maschine wurden diese Nummern mit einem Gravurfräser auf die Einzelteile übertragen. Das so entstandene Puzzle wurde nicht mit klassischen Montageplänen aus Grundriss und Ansicht, sondern anhand von perspektivischen Bildvorlagen, die ebenfalls die gravierten Nummern enthielten und einigen wenigen Kontrollmaßen zusammengebaut.“
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de