Als ein breit aufgestellter Universalist präsentiert sich die Schreinerei Zitzelsberger aus Geiersthal im Bayerischen Wald mit ihren zwölf Mitarbeitern. 2017 stellte Juniorchef Stefan Zitzelsbrger die Weichen des von seinen Eltern Anton und Cornelia 1994 gegründeten Unternehmens für die Zukunft. Der Schreinermeister und staatlich geprüfte Holztechniker vollzog den Einstieg in die CNC-Bearbeitung. Er entschied sich dabei für eine top ausgestattete 5-Achs-CNC vom Typ Format4 H500. Diese, so der Plan, sollte als vielseitige Allroundmaschine für neuen Schwung, hohe Produktivität und maximale Flexibilität in der vielseitigen Fertigung sorgen.
Raum für Wachstum geschaffen
Seit 2019 produziert das Zitzelsberger-Team in einer neuen und großzügig gestalteten Werkstatt an der B 85. Mit tatkräftiger Unterstützung von Seniorchef Anton Zitzelsberger entwickelte sich die Schreinerei am neuen Standort zu einem toll organisierten und zukunftsorientierten Unternehmen. Insbesondere wurden die betrieblichen Abläufe mit der neu verfügbaren Produktionsfläche wesentlich verbessert und alle Arbeitsbereiche wurden mit dem erforderlichen Platz ausgestattet. Das Produktportfolio umfasst individuelle Möbel, hochwertigen Innenausbau, die Herstellung von Haustüren, Innentüren, modernen Holzfenster und Treppen.
Technologisch voll durchgestartet
Mit der CNC ist Zitzelsberger ist von null auf fünf Achsen durchgestartet. Die CNC mit der exakten Bezeichnung Format4 H500 16.56 S-Motion lässt kaum Wünsche offen. So tragen beispielsweise die automatischen Konsolen und Sauger zu kurzen Rüstzeiten und einer hohen Produktivität bei. Die Maschine eröffnete von Anfang an diverse neue Fertigungsmöglichkeiten und das Unternehmen konnte sein Produktspektrum deutlich erweitern.
Stefan Zitzelsberger: „Mit der CNC können wir sehr passgenaue und hochwertige Möbel herstellen. Da mit der CNC auch noch die Bauelemente- und Treppenherstellung möglich ist, können wir die H500 flexibel und vielseitig einsetzen. Es war eine gute und richtige Entscheidung, bei der Investition auf die Allroundfähigkeiten der CNC großen Wert zu legen. Unsere Erwartungen haben sich hier wirklich voll und ganz erfüllt.“
Das Bearbeitungszentrum hat die Format4-Programmiersoftware „Woodflash“ sowie das zusätzliche Softwaremodul „F4 Frame“ für die rationelle Herstellung von Fenstern und Haustüren, Innentüren und Holz-Alu-Fenstern an Bord.
Durchgängiger Workflow
Am 3D-CAD/CAM-Arbeitsplatz in der Arbeitsvorbereitung konstruieren Stefan Zitzelsberger und seit Januar auch ein weiterer Kollege mit der Software „Topsolid-Wood“ individuelle Möbel und Innenausbauten. Sämtliche Teile wie Seiten, Böden, Deckel und Fronten usw. werden dabei in übersichtlichen AV-Listen ausgegeben und schon kann der Zuschnitt erfolgen.
Im Anschluss an den Zuschnitt werden die Kanten angefahren. Das erfolgt auf einer Format4 Tempora 800, die Zitzelsberger 2019 aufgrund der sehr stark wachsenden Auftragslage angeschafft hatte. Mit zwei Schmelzklebebecken, die sich dank Schnellwechselsystem jederzeit schnell gegeneinander austauschen lassen, ist die Schreinerei damit stets für alle Kantenfarben gerüstet. In der Regel ist das eine mit weißem, das andere mit transparentem Kleber befüllt.
Die Tempora bietet Kantenbearbeitung auf Premiumniveau. Ausgestattet ist sie u. a. mit Fügeaggregaten, die mit Konstantin-Fügefräsern C434 von Aigner bestückt sind.
Im Anschluss ans Kantenanleimen erfolgt dann die Komplettbearbeitung auf dem CNC-Bearbeitungszentrum. Dabei werden auch sämtliche Beschlagsbohrungen, Lochreihen, Dübel oder Lamello-Verbindungen gebohrt bzw. gefräst. Basis für die rationelle CNC-Bearbeitung von Möbel- und Innenausbauteilen sind die Konstruktionsdaten aus Topsolid-Wood. Bei Fenstern, Haustüren und anderen Bauelementen erfolgt die Programmerstellung für das CNC-Bearbeitungszentrum mit der Format4-Software „F4 Frame“.
Topsolid-Wood verfügt übrigens auch über eine komfortable Schnittstelle zum Branchenprogramm aus dem Hause P Software & Service (Pinncalc GmbH). Die Branchensoftware nutzt das Unternehmen, um auch das Angebotswesen und den Auftragsfluss effizient zu steuern. Nebenbei ermöglicht die Software auch die Kalkulation sämtlicher Innenausbau- und Bauelemente-Projekte und verschafft der Schreinerei stets die erforderliche betriebswirtschaftliche Transparenz.
Starker Partner auch bei Werkzeugen
Werkzeugtechnisch hat Zitzelsberger den österreichischen Werkzeughersteller Aigner intensiv in das Projekt eingebunden. Von Anfang an standen die Spezialisten von Aigner der Schreinerei mit der Beratung für ein optimales Werkzeugkonzept partnerschaftlich zur Seite.
Da es galt, sowohl die Bauelementeherstellung als auch die Produktion hochwertiger Möbel und Innenausbauten gleichermaßen auf der CNC zu realisieren, wurden in Zusammenarbeit mit der Felder Goup und den Werkzeugspezialisten aus Taufkirchen durchdachte Bearbeitungsstrategien erstellt und umgesetzt. „Somit konnten wir nach der Inbetriebnahme des Bearbeitungszentrums ohne langwierige Wartezeiten produzieren“, freut sich Stefan Zitzelsberger rückblickend.
Heute kann der umtriebige Juniorchef sich die Schreinerei nicht mehr ohne Automatisierung und die erreichte hohe CNC-Flexibilität vorstellen. Der Mut und die beschriebene Investitionsstrategie haben sich also gelohnt und die Wettbewerbsfähigkeit wohl auf Jahre gesichert. (cn/Quelle: Aigner Werkzeuge)
www.schreinerei-zitzelsberger.de
Mehr zum Thema Vernetzte Werkstatt