„Das Tempo wird in Zukunft sicherlich noch anziehen und in Kombination mit der Automatisierungstechnik den Betriebsalltag verändern. Gleichzeitig ergibt sich aber auch die Chance, als moderner Arbeitgeber in Erscheinung zu treten.“ Eingesetzt werden digitale Werkzeuge bereits im gesamten Arbeitsprozess. Von der Entwurfsphase über das Aufmaß bis hin zur Fertigung gibt es kaum einen Bereich, der nicht auch digital bearbeitet wird. Als Beispiele nennt Klasmeier digitale Aufmaße, Notebooks bei komplexeren Montagen zum Abruf der CAD-Konstruktion, Onlinemeetings zwischen Monteuren und Konstrukteuren, fotorealistische Renderings und VR-Präsentationen für Kundenabsprachen, aber auch die Vernetzung von ERP, Zuschnittoptimierung und CAD. Seine Erfahrungen sind vielschichtig: „Viele Schritte, die bisher händisch oder mehrfach gemacht werden mussten, hat die Digitalisierung vereinfacht. So werden etwa 3D-CAD-Daten immer häufiger von Herstellern und Lieferanten zur Verfügung gestellt und beschleunigen dadurch die Konstruktion. Dabei ist jedoch auch immer Eigenleistung notwendig, da es keine „schlüsselfertigen“ Lösungen gibt, die für jeden Betrieb passen.“
Zu den Hürden zählt Klasmeier fehlende Standards: „Viele Hersteller haben in der Vergangenheit an ihren eigenen Formaten festgehalten. Mittlerweile reift aber auch hier der Gedanke, dass mit einheitlichen Formaten am Ende alle gewinnen. Ansonsten sind Schnittstellen notwendig, was jedoch oft mit Informationsverlusten einhergeht.“ Als Beispiele nennt Klasmeier die fehlende Anbindung vieler Lieferanten an ERP-Systeme mit aktuellen Lagerbeständen und EK-Preisen, die mangelnde Integration von Schnittstellen, ein fehlender Standard zum herstellerneutralen Austausch von Fertigungsdaten zwischen Maschinen und Rückmeldungen zum Fertigungsstand an ERP-Systeme. Seiner Ansicht nach sollte man die Digitalisierung Schritt für Schritt vornehmen: „Es macht keinen Sinn, alles auf einmal umsetzen zu wollen. Zudem bringt jede Teilumsetzung bereits Vorteile. Dafür ist es aber auch notwendig, alle beteiligten Mitarbeiter mit ins Boot zu nehmen. Nur so hat man das gleiche Ziel vor Augen und kann bei Problemen frühzeitig gegensteuern.“
„Was bedeutet Digitalisierung konkret für Sie? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? Was waren und was sind die Herausforderungen und welche Fehler…