Einen Rückschlag im Kampf gegen die globale Waldzerstörung brachte die Tagung der europäischen Agrarminister in Brüssel im Dezember 2009 mit sich. Der Ministerrat verwässerte aus Sicht des WWF einen Verordnungsentwurf des Parlaments, der den Handel mit Holz aus illegalen Quellen in Europa unterbinden soll. Besonders enttäuschend ist laut WWF, dass der neue Entwurf im wichtigen Punkt der Sanktionen völlig vage bleibe. Nach ihm sollen Strafen bei Verstößen in der Verantwortung der Mitgliedstaaten liegen. Dadurch würde ein Flickenteppich von unterschiedlichen Anforderungen an die Unternehmen gestellt und zudem Raum für Schlupflöcher geschaffen.
Insgesamt kritisiert der WWF den Entwurf als unkonkrete Absichtserklärung, die inhaltlich völlig ungenügend sei und zudem Probleme in der Umsetzung zwangsläufig mit sich bringe.
„Dass ausgerechnet während der Klimakonferenz in Kopenhagen die Agrarminister in Brüssel den Zusammenhang zwischen Wald- und Klimaschutz nicht verstehen, ist traurig“, so WWF Waldexpertin Nina Griesshammer.
Waldzerstörung ist für 15 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und verursacht jährlich Kosten von bis zu 3 Billionen Euro. Der WWF ruft die spanische Ratspräsidentschaft dazu auf, sich bis Juni 2010 dafür stark zu machen, dass sowohl vom Europäischen Parlament als auch vom EU-Agrarrat eine umfassende und anspruchsvolle Verordnung verabschiedet wird, die dem weltweiten illegalen Holzeinschlag und dem Handel mit Holz aus illegalen Quellen einen Riegel vorschiebt.
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