1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

>> Architekten lieben das Kunststofffenster nicht <<

Auf dem Weg zur „inoutischen“ Architektur
>> Architekten lieben das Kunststofffenster nicht <<

Es kündigte sich mit einem Paukenschlag an: Der Profilgeber Thyssen Polymer ging seit der fensterbau/frontale im letzten Jahr einen völlig neuen – „inoutischen“ – Weg. Ein anderer Name brachte zugleich eine neue Identität mit starkem Fokus auf das Design mit sich. Hat das Unternehmen diese Neuausrichtung gut verkraftet? BM fragte Stefan Coester, Inoutic-Geschäftsführer seit Juni 2005, der für den Namenswechsel verantwortlich zeichnet, ein Jahr nach der eingeläuteten Wende.

BM: Willkommen Inoutic, servus Thyssen Polymer – unter diesem Motto stand der Messeauftritt auf der fensterbau/frontale im letzten Jahr. Welche Vor- und Nachteile haben sich nach der Umbenennung ergeben?

Coester: Der prämierte Messestand auf der Messe war sichtbarer Ausdruck unserer inoutischen Identität. Der Erfolg dieses Konzeptes ist für unsere Kunden die Sicherheit, mit Inoutic einen starken Partner mit hoher Marketingkompetenz zu haben. Die Zugehörigkeit zur Deceuninck Gruppe eröffnet uns zudem ein internationales Netzwerk an Ressourcen und Serviceleistungen, die es uns ermöglichen, für den internationalen Markt intelligente Produkte zu entwickeln. Damit können wir sowohl Verarbeiter und Bauelementehändler als auch Architekten und Planer in ihrer Zielerreichung unterstützen. Als Nachteil wurde der Wegfall des renommierten Namens „Thyssen“ prognostiziert, der für ein jahrelanges Vertrauen stand. Aber genau diese Herausforderung hat den außergewöhnlichen Namen „Inoutic“ entstehen lassen – ein Name, der einen Auftrag und eine Geschichte in sich trägt.
BM: Ab Juni 2007 fällt nun auch der Zusatz Thyssen Polymer im Namen von Inoutic weg. Ist die Marke so verankert, dass sie die Akzeptanz im Markt sichern kann?
Coester: Inoutic steht für ein Unternehmen, das sich mit der Schnittstelle zwischen dem Inneren und dem Äußeren architektonischer Baukörper beschäftigt.
Der Begriff Inoutic (in / out / ic) setzt sich aus dem englischen „inside“ (innen, im Innern stattfindend) und „outside“ (außen, draußen, im Freien) zusammen und ist definiert als die Wissenschaft von den architektonischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen zwischen innen und außen. Innen und außen steht sinnbildlich für eine bipolare Sichtweise. Tradition und Innovation, Design und Funktion, Anspruch und Finanzierbarkeit sind dabei relevante Inhalte.
Der Name verankert sich gerade durch seine Inhalte sehr stark in den Köpfen – und verändert gleichzeitig das Denken der Menschen. Hierzu erreichen uns viele positive Reaktionen, sowohl von Kunden und Mitarbeitern, als auch von Fach- und Wirtschaftsjournalisten.
Sehr erfreut sind wir über eine Lehrveranstaltung an der Akademie der Künste in München mit dem Titel „inoutische Architektur“. Hier werden erstmals Beispiele aus der Architektur an Hand des inoutischen Gedankens analysiert und den Studenten vorgestellt. Die Relevanz der Schnittstelle zwischen Innen und Außen ist heute von großer Bedeutung für alle, die sich mit Gebäuden beschäftigen.
BM: Welche weiteren Anstrengungen werden Sie unternehmen, um Inoutic nachhaltig am Markt zu etablieren?
Coester: Unser Interesse und unser Engagement gilt unseren Kunden und Partnern. Deshalb erarbeiten wir gezielte Aktionen, die unsere Weiterverarbeiter und Bauelementehändler in ihrer Kompetenz und Möglichkeiten unterstützen. Mit einem hochwertigen Händler-Kit geben wir Ihnen alles an die Hand, um sie bei der direkten Kundenansprache zu begleiten.
Als Partner und Berater der Architekturbranche unterstützen wir mit unseren Fensterprofilen architektonische Gestaltungskonzepte für Eigenheime und gewerbliche Objekte. Design und Funktionalität sind dabei untrennbar miteinander verbunden. Mit dieser Positionierung heben wir uns deutlich im Markt für Systemgeber ab und verfolgen dabei konsequent den Weg der Unterstützung unserer Partner und Kunden. Wir helfen unseren Weiterverarbeitern ihre Kunden zu begeistern und ihnen die Entscheidung für ein Inoutic-Fenster – oder ein anderes inoutisches Bauelement – zu erleichtern.
Daneben sind zukunftsweisende Produktentwicklungen ein essentieller Teil unseres Auftrages. Unser erst im April auf den Markt gebrachtes Produkt Titanium Plus ist so ausgelegt, dass es Verarbeitern ohne Änderung ihrer Produktionsanlagen die Möglichkeit gibt, zeitgemäße architektonische Ansprüche zu erfüllen.
BM: Man kann nicht ein ganzes Jahr darüber sprechen, dass man unter einem neuen Namen firmiert und sich neu ausgerichtet hat. Welche weiteren Themen stehen 2007 für Sie ganz oben auf der Agenda?
Coester: In Arbeit sind Projekte, die eine Antwort geben sollen auf die Herausforderungen unserer Zeit. Die Klimaverschiebung, die Alterspyramide und die demografischen Entwicklungen in Deutschland stehen bei mir an oberster Stelle. Angesichts der definierten Klimaziele in Brüssel gewinnt das Kunststofffenster immer stärker an Bedeutung. Nimmt man die avisierten Energieeinsparungen im privaten und öffentlichen Bauwesen ernst, so müssten alle Fenster auf ihre Energiebilanz überprüft werden. Der hier vorhandene Nachholbedarf kann nur mit Kunststofffenstern gedeckt werden.
Ein weiteres Thema ist, dass im Jahr 2020 das Durchschnittsalter in Deutschland 45 Jahre betragen wird und in Afrika dagegen deutlich unter 30 Jahre liegen wird. Ältere, wohlhabende Menschen haben angesichts einer prognostizierten Einwandererwelle ein gesteigertes Bedürfnis nach Sicherheit. Dabei ist dies erst einmal kein konkreter Bedarf an Sicherheit – sondern ein gefühltes Verlangen nach Schutz. Diese zukünftige Nachfrage gilt es zu decken, wenn man die Menschen in ihren Bedürfnissen verstehen und ernst nehmen will.
BM: Kommen wir zurück auf den Markt zu sprechen: Das Blatt hat sich ja regelrecht gewandelt – von der Flaute zum Boom. Kann man davon ausgehen, dass auch Sie prall gefüllte Auftragsbücher haben? Kann man in dieser Situation überhaupt noch unterscheiden, welche Umsatzzuwächse der Gesamtmarkt verursacht hat und welche aufgrund der eigenen Aktivitäten zustande gekommen sind?
Coester: Wir können klar unterscheiden zwischen dem beobachteten Marktwachstum und dem Inoutic-Wachstum. Wie gesagt liegen unsere Umsatzzuwachszahlen sogar noch über den allgemeinen Wachstumszahlen des Marktes. Es ist die Neupositionierung, die explizit einen Effekt zeigt, den des ersichtlichen Neukundenzuwachses. Auch hier ist die Kompetenz im Marketing der entscheidende Faktor für eingehende Neuanfragen.
BM: Können Sie uns die internationalen Architekten-Gespräche erläutern. Welche Intention verfolgen Sie damit?
Coester: Es wird zwei Veranstaltungen geben, zu denen wir erst Architekten aus Westeuropa und anschließend aus Osteuropa einladen werden. So erhalten wir regional-spezifische Ansichten zum Kunststofffenster. In der ersten gelaufenen Veranstaltung waren die Impulse seitens der Architekten spannend und inspirierend. Architekten lieben das Kunststofffenster nicht, sie lehnen die oftmals sehr breite Form ab, wünschen sich eher reduzierte Funktionsweisen und sehen im Kunststoff ein minderwertiges Material. Diese offene Kritik ist für die zukünftige Produktentwicklung bei Inoutic wegweisend. Gleichzeitig sind Architekten stark interessiert an einer Zusammenarbeit mit der Industrie, um ihre eigenen Ideen gemeinsam mit einem Partner entwickeln zu können. Im Bereich des Kunststoffes gibt es fast keine Dienstleister, die Architekten bei der Entwicklung von Prototypen unterstützen. Diese Verbindung von Architektur-Verständnis und Ingenieursleistung wird Produkte entstehen lassen, die den Standort Deutschland als Produktionsstandort auch zukünftig sichern können. Wir wollen dieses Potenzial nutzen.
BM: Das neue architektonische Denken von Inoutic ist evident. Bleibt da evtl. die Technik auf der Strecke?
Coester: Inoutic verbindet Kreativität und Design kompromisslos mit Ingenieursleistung. Produkte können heute nur mit einem hohen Maß an Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung realisiert werden – das muss aber nicht bedeuten, dass alle neuen Profile sich zwingend durch eine hoch entwickelte Technik auszeichnen.
Für uns gilt es, die wirklichen Bedürfnisse der Menschen in der heutigen Zeit zu erkennen, um ihnen gerecht werden zu können. Und manchmal ist dabei weniger einfach mehr. ■
Die Fragen stellte BM-Redakteur Daniel Mund
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de