Anläßlich des Michelstädter Holztechnikertages trafen sich über 100 Techniker (ca. 80 Ehemalige und 25 z. Zt. in Ausbildung befindliche Studierende). Dabei standen Erfahrungsaustausch, Stellenvermittlung, Diskussion und Gespräche um technische und organisatorische Neuentwicklungen im Vordergrund.
Das Tagesprogramm begann mit der Durchführung der Vereinsregularien des HTM e. V. (Verein der Holztechniker Michelstadt), mit dem Bericht des Vorstandes und den Neuwahlen. Nach der Begrüßung des Bürgermeisters der Stadt Michelstadt, Herr Ruhr, und des Vertreter des Landrates, Herr Disser, gab OStR Emde eine kurze Einführung über das Hauptthema: Neuentwicklungen im Bereich von PPS-Software.
Die Lösung betriebsorganisatorischer Probleme gewinnen für Techniker in Fertigungsbetrieben immer mehr an Bedeutung. Die Tätigkeitsbereiche sind an den Schnittstellen zwischen technischen und kaufmännischen Aufgaben angesiedelt, sei es als Disponent, als Projektbetreuer oder als Mitarbeiter in der Arbeitsvorbereitung. Nur durch ausgereifte, zukunftsorientierte EDV-Programme können die vielschichtigen Zusammenhänge in einem Produktionsbetrieb überschaubar gemacht werden.
Der Holztechnikerverein HTM e. V. hat zu diesem Thema den ausgezeichneten Fachreferenten, Herrn Gogrewe, von der Firma Infor gewinnen können. Infor aus Friedrichsthal entwickelt und installiert seit vielen Jahren erfolgreich eine PPS-Software in Klein- und Mittelbetrieben vieler unterschiedlicher Branchen. Zu Beginn zeigte Herr Gogrewe die Entwicklung des VPPS-Systems (Vernetztes Produktionsplanungs- und Steuerungssystem) auf, die im Gegensatz zu anderen Systemen von Anfang an darauf ausgelegt war, den vielen unterschiedlichen Bedürfnissen von Fertigungsbetrieben Rechnung zu tragen. Ziel war es, ein System für möglichst viele Branchen zu entwickeln, das bis in den kleinsten Arbeitsvorgang flexibel ist.
Die von Prof. Wiendahl geforderte simultane Betrachtung aller Faktoren – die zu einem Produkt führen – ist der theoretische Hintergrund dieser Entwicklung. Die objektorientierte Arbeitsweise des Systems mit der Möglichkeit der Vererbung von Merkmalen, das konsequente Vernetzen einzelner Teilbereiche, die den tatsächlichen Arbeitsabläufen in Produktionsbetrieben entsprechen, waren neben vielen anderen Vorteilen die herausragenden Punkte, die ein schnelles, effektives Arbeiten ermöglichen.
Zum Schluß stellten die diesjährigen Absolventen ihre Projektarbeiten mit dem Thema Entwurf und Konstruktion eines Jugendmöbelprogramms einschließlich der Fertigungsplanung vor. Nach einer längeren Phase der Ideenfindung kamen schließlich zwei Möbelprogramme zur Auswahl, die dann sowohl konstruktiv als auch fertigungstechnisch von zwei Gruppen bearbeitet wurden.
Das Ergebnis sollte eine marktfähige Konzeption mit allen Zeichnungen, Stücklisten etc. sein. Dazu mußten alle Daten für die Planung eines Betriebes für die Herstellung dieser Möbel erarbeitet und aufbereitet werden. Auch eine fach- und sachgerechte Präsentation der Arbeiten im Rahmen des Technikertages stellte eine von vielen Teilaufgaben dar. n
Teilen:
