Die Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg blicken optimistisch auf einen goldenen Herbst. Dabei schlägt vor allem die positive Stimmung im Bau- und Ausbaugewerbe zu Buche. Dies ergab eine Telefonumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages unter tausend repräsentativ ausgewählten Handwerksbetrieben im Land.
Der BWHT-Konjunkturindikator, der die Lageeinschätzung der Handwerksbetriebe im Land beschreibt, stieg von 33 auf 37 Punkte. Für das vierte Quartal macht der Indikatorwert sogar einen Sprung bis auf 47 Punkte.
„Ganz offensichtlich hat die Strukturkrise im Bau- und Ausbaugewerbe mit ihrer gewaltigen Zahl von Betriebsaufgaben und dem Beschäftigtenabbau in fünfstelliger Höhe ein Ende gefunden,“ stellt Landeshandwerkspräsident Klaus Hackert fest. Damit fasse das jahrelange Sorgenkind der Handwerkskonjunktur endlich wieder Tritt.
Er gehe davon aus, daß das Handwerk an einem Wendepunkt angelangt sei und an der von Banken schon prognostizierten „Hochkonjunktur“ für die Jahre 2000 und 2001 partizipiere. Allerdings gibt Hackert zu bedenken: „Die Bäume wachsen für die 120 000 baden-württembergischen Handwerksbetriebe derzeit noch nicht in den Himmel, die erreichte Stabilität ist immer noch labil.“ Die günstige Konjunktureinschätzung – auch Umsatzentwicklung, Auftragslage und Betriebsauslastung seien durchaus akzeptabel – sei zwar ein wichtiger Indikator. „Doch die gute Stimmungslage“, stellt Hackert fest, „ist noch nicht auf Investitionen und Beschäftigung im Handwerk übergeschwappt.“ Nur 8 % der Handwerker haben Beschäftigte eingestellt, Entlassungen nahmen dagegen 12 % der Betriebe vor und nur etwa 15 % wollen im laufenden Quartal mehr investieren als im Vorjahr. n
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