Designtrends auf der Spur

Ein Zuwachs wurde auf Seiten der internationalen Besucher verzeichnet, besonders stark vertreten waren dabei Besucher aus Osteuropa, speziell aus Polen und Russland. Dies liege unter anderem in den Aktivitäten des Messeveranstalters Survey in diesen Ländern begründet. Aber auch aus den skandinavischen Ländern und Großbritannien waren zahlreiche Interessenten angereist. Leicht rückläufig war dagegen der Anteil der deutschen Besucher, was die Veranstalter dem allgemein rückläufigen, konjunkturellen Umfeld zu-schreiben. Den Daten des elektronischen Erfassungssystems zu Folge, kamen rund 25 Prozent der Besucher an mindestens zwei Tagen auf die Messe. Im Jahr 2002 waren 12 500 Besucher registriert worden.

Erstmals fand die ZOW in diesem Jahr an fünf Messetagen statt, wodurch der hohe Besucheran-drang besser kanalisiert werden konnte. Als „Überraschung“ wertete der Chef des Messeveranstalters Survey, Peter H. Meyer, die 2500 Besucher an dem zusätzlich eingerichteten Messemontag. Zusätzliche Parkflächen im Umfeld der drei Messehallen und ein vereinfachtes Einlass-System unterstützten dies. Die ZOW 2003 lässt in allen Produktbereichen ein hohes Innovationspotential der Möbelzulieferindustrie erkennen. Klarheit und Sachlichkeit repräsentieren die modernen Wohnstile in Farben, Formen und Materialien: helle Oberflächen im Hell-Dunkel-Kontrast mit dunkler Wengé und Nussbaum, ferner satiniertes Glas und samtige, transluzente Kunststoffe, Aluminium hell und seidenmatt, geometrische Formen und Raster für Klarheit, Eleganz und Ruhe. Moderne Grau-, Blau- und Weißtöne setzen kühle Akzente: Silbergrau, Eisblau, Titan, Techno und Platin sind derzeit absolut en vogue, insbesondere in der Kombination mit Aluminium und Edelstahloptik.

Bei den Hölzern dominieren helle Töne wie Birnbaum, Ahorn, Birke, Esche und Eiche hell, aber auch Kirsche und Nussbaum ge-hören zu den Trendsettern der Saison. Neu im Sortiment vieler Produzenten sind vor allem streifige Ausführungen, die gern auch horizontal eingesetzt werden. Natürliche Authentizität ist das Thema der Stunde: Die neuen Holzdekore sind in Farbgebung und Texturen von ihrem Vorbild in der Natur kaum noch zu unterscheiden. Aber nicht nur Holzreproduktionen, auch Uni-Dekore in sanften Pastelltönen oder in kräftigem Grün, Rot oder Blau sieht man auf der ZOW – Eyecatcher für den modebewussten Inneneinrichter. Zahlreiche Weiterentwicklungen im Detail kennzeichnen das Bild bei den Beschlägen: Stauraum, Komfort und Funktion stehen dabei im Fokus. Die Gestaltung der Zargen und der Organisationshilfen für das Innere der Schubkästen sind die entscheidenden Differenzierungsmerkmale. Die Hersteller bemühen sich zum einen, den eigenen Stil zu betonen, zum andern aber auch dem Möbelproduzenten die Möglichkeit zu geben, sich mit seiner Gestaltungslinie vom Wettbewerb abzusetzen. So gibt es Systeme, bei denen beliebig verschiedene Materialien wie Glas, Metall, bunte Kunststoffe oder Holz eingesetzt werden können. Bei den Schrank- und Nischensystemen stehen vielfältige Stauraumlösungen im Mittelpunkt der Präsentation. Gezeigt werden Systeme mit übersichtlich befüllbaren Einsätzen, die eine optimale Raumnutzung gewährleisten und einen bequemen Zugriff auf Unter- und Hochschränke ermöglichen. Nicht länger knien oder bücken, sondern komfortabel bedienen, lautet die Devise. Auszüge ersetzen Türen und erschließen neuen Platz, wo er am wenigsten vermutet wird: im Spülen-, Eckschrank- oder So-ckelbereich.

Die nächste ZOW in Bad Salzuf-len ist zurzeit vom 09. bis 13. Februar 2004 angesetzt. Doch könne sich dies noch ändern. Zum einen räumte Meyer auf der Abschluss-veranstaltung der ZOW 2003 ein, dass dieser Termin für die Aussteller zu früh liegen könnte, zum anderen soll auch noch einmal über die Dauer nachgedacht werden. Am Messemontag werde man dabei nach den Erfahrungen dieses Jahres sicher festhalten. Eher zur Disposition könnte der Freitag stehen, der mit seiner verkürzten Öffnungszeit ohnehin nur einen „Rumpftag“ darstellt. o