Der US-Amerikaner Allen Shultz genießt die Vorzüge der deutschen Handwerksausbildung. Der 19-jährige Tischlerlehrling weiß: Mit dem deutschen Gesellenbrief stehen ihm in seiner Heimat alle Türen offen.
„Ich bin heilfroh, dass ich hier meine Tischlerausbildung machen kann“, sagt Allen Shultz. „Das deutsche System, in dem man gleichzeitig im Betrieb und in der Schule lernt, ist besser.“ Der 19-Jährige ist US-Amerikaner, stammt aus Texas, und kam vor knapp sieben Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach einem Berufsgrundbildungsjahr Holz startete Allen 2003 seine Tischlerausbildung bei der Bromer Bauelemente Montage GmbH sowie parallel in der Berufsschule und im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Lüneburg-Stade.
Das duale System genießt selbst in den USA ein sehr hohes Ansehen, weiß Allen: „Dort stehen mir mit einem deutschen Gesellenbrief alle Türen offen.“ In den USA muss man sich entscheiden: Ausbildung ausschließlich im Betrieb oder in der Schule. Nachteil der Ausbildung ausschließlich im Betrieb ist, dass die Praxis nicht alle für den Beruf relevanten Kenntnisse vermittelt. Bei der ausschließlichen Ausbildung in der Schule fehlt der Praxisbezug gänzlich und sie ist darüber hinaus fast unerschwinglich: „Je nach Bundesstaat ist man für eine Tischlerausbildung zwischen 20 000 und 40 000 Euro pro Semester los“, sagt Allen. Solche Beträge fallen noch nicht einmal über die gesamte Dauer der hiesigen Meisterausbildung an – auch Dank der neuen Regelungen zum Meister-BAföG. Ganz im Gegenteil: Als Lehrling bekommt Allen derzeit sogar eine Ausbildungsvergütung von etwa 400 Euro im Monat.
Ob er, wenn er im kommenden Jahr den Gesellenbrief in der Tasche haben wird, wieder in die USA zurückkehrt, weiß er noch nicht. Denn auch die Weiterbildungsangebote in Deutschland sind besser.
Teilen: