Dem Handwerkerhof Ilvesheim liegt die Idee zugrunde, durch gemeinschaftliche Nutzung, einer für gewerbliche Zwecke erschlossenen Fläche, den einzelnen Betrieben Vorteile zu verschaffen. Geplant sind Konzepte für gemeinsame Werbung und Fahrzeugnutzung, zentrale Serviceeinrichtungen, eine Kundenweitervermittlung untereinander etc. Dazu kommen positive Faktoren wie ein erhöhter Anteil an Laufkundschaft.
Die zweite Idee dabei: Wohnen und Arbeiten unter einem Dach. Auf den sechs, schräg nebeneinander angeordneten Hallen sind im Obergeschoß sechs Wohneinheiten geplant, die überwiegend von den Betriebsinhabern bewohnt werden.
Diese Bedingungen waren Ausgangspunkt für die Abschlußarbeit der Gestalterin Nicola Gauch, die an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, in der Klasse Janz, ein Fotostudio plante.
Die Halle, mit einer Grundfläche von ca. 255 m², ist in zwei wesentliche Bereiche untergliedert. Im hinteren Teil befinden sich die beiden Studios, mit 105 und 35 m² Fläche, im vorderen Teil – durch eine Zwischendecke in zwei Ebenen unterteilt – die Arbeits- und Repräsentationsräume.
Neben der Erfüllung funktionaler Erfordernisse, wurden zwei wesentliche Grundgedanken verfolgt: Zum einen sollte eine Werkstattatmosphäre mit technisch-industriellem Charakter geschaffen werden, zum anderen Räumlichkeiten in gehobener Ausstattung, die auch anspruchsvolle Kunden anspricht.
Als besondere Schwierigkeit erwies sich öfters die Diskrepanz zwischen den relativ beengten Räumlichkeiten, insbesondere den geringen Raumhöhen des vorderen Bereichs, und dem Wunsch nach lichter Geräumigkeit, ähnlich einer Fabrikhalle. Dieser Spannung hat die Entwerferin mit einer klaren Formgebung, geringe Dimensionierung der Einbauelemente und mit sauberen Kanten- und Ecklösungen Rechnung getragen.
In dem, vom Haupteingang direkt zugänglichen, ca. 33 m² großen Raum sind, neben dem Empfang, ein Besprechungsbereich für sechs Personen, Stauraum für Ordner und Archivmaterial sowie Präsentationsflächen auf der Galerie geplant.
Als Schranksystem wurden variabel kombinierbare Stahlschrankelemente vorgesehen, die als Rolladen-, Schiebetür- und Schubkastenmodule erhältlich sind. Sie bieten unterschiedliche Organisationssysteme und maximale Platzausnutzung bei einheitlichem Gesamteindruck.
Am hinteren Ende der Galerie befindet sich der Schminkbereich mit nur 4 m² Grundfläche. Um den kleinen Bereich nicht einzuschränken und flexibel zu halten, sind Textilbahnen aus hellem Kunststoffgewebe vorgesehen, die im Abstand von ca. 10 cm vom Boden und Decke mittels Seilspannsystem montiert werden. Die filigrane Konstruktion überzeugt durch transluzente Leichtigkeit und das notwendige Maß an Sichtschutz für die zwei Schminkplätze. n
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