Die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ist nach wie vor groß: Trotz der wirtschaftlich sehr schwierigen Situation im Bau- und Ausbaugewerbe, das vor allem in Ostdeutschland bislang überdurchschnittlich viele Jugendliche ausgebildet hat, gelang es, die dort zum Teil dramatischen Einbrüche durch Zuwächse in anderen Berufsgruppen aufzufangen. Für das kommende Lehrjahr warnt der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) deshalb vor Panikmache. Gerade im Handwerk werden viele Lehrverträge erst später abgeschlossen – etwa wenn Abschlußzeugnisse vorgelegt werden können. Auch werden in kleinen und mittleren Betrieben Personalentscheidungen oft kurzfristiger getroffen, da ihre Auftragslage häufig unsicherer ist.
Der ZDH erwartet, daß die Betriebe der steigenden Nachfrage nach Lehrstellen ein adäquates Angebot gegenüberstellen werden. Eine wichtige Unterstützung stellen in diesem Zusammenhang politische Aktivitäten der jüngsten Zeit dar: Noch im laufenden Haushaltsjahr werden die überbetrieblichen Bildungsstätten im Handwerk mit 25 Mio. DM zusätzlich gefördert.
Das Handwerk hat immer wieder die Bedeutung der Berufsbildungszentren des Handwerks, vor allem für die überbetriebliche Unterstützung der betrieblichen Lehre und als wichtiger Faktor zur Sicherung der Ausbildungsqualität und der Ausbildungsfähigkeit der Betriebe herausgestellt. Aufgrund des beschleunigten technischen Fortschritts und der sich vollziehenden ökonomischen Veränderungen ist eine fundierte, den zeitgemäßen Erfordernissen Rechnung tragende Ausbildung im dualen System notwendiger denn je. n
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